IV. Popular Culture und Kennedy-Mythos
4.15 Very Popular
"Amerikas Politik würde nun gleichzeitig
Amerikas beliebtester Kinofilm, Amerikas liebste Soap-Opera,
Amerikas Bestseller sein."
Norman Mailer, 1960
John F. Kennedy war der erste "Popstar" der
Politik. Die Faszination für ihn und seine glamouröse
Familie spiegelte sich schon zu seinen Lebzeiten in
der Populärkultur. Seine Ermordung gab Filmemachern,
Autoren, Musikern und bildenden Künstlern weiteren
Stoff für ihre Werke. Der Mythos JFK wurde geboren.
Bis heute werden Memorabilien und Sammlerstücke
unterschiedlichster Art mit dem Konterfei Kennedys produziert,
die seinen Status als amerikanische Kultfigur bestätigen.
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der Ausstellung
Englische Erstausgabe von "Libra",
1988
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In seinem Werk "Libra"
(dt. "7 Sekunden") setzt sich
Don DeLillo, einer der wichtigsten Vertreter
der amerikanischen Literatur der Postmoderne,
mit den Verschwörungen um das Kennedy-Attentat
auseinander. In einer Mischung aus Fakten
und Fiktion erzählt DeLillo in zwei
von einander bis zu einem gewissen Punkt
unabhängigen Handlungssträngen
die Geschichte von Lee Harvey Oswald und
einer Gruppe von Verschwörern. Der
Originaltitel des Buches "Libra"
bezieht sich auf Oswalds Sternzeichen
Waage. Er steht stellvertretend sowohl
für Oswalds unsicheren und unausgeglichenen
Charakter als auch für die kunstvoll
ausbalancierte Gestaltung des Romans.
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Das Buch erschien
erstmals 1988 und hat den Originaltitel
"Libra". "Libra", zu
Deutsch "Waage", ist das Sternzeichen
des Attentäters Lee Harvey Oswald.
Der Thriller verarbeitet die beiden Lebenläufe
Kennedys und Oswalds bis zu ihrem Zusammentreffen.
Fiktion und Wirklichkeit gehen in dem Text
nahtlos ineinander über. |
Film:
Thirteen Days
Im Jahr 2001 kam der
aktuellste Film zu John F. Kennedy weltweit
in die Kinos: "Thirteen Days".
Der Regisseur war der Australier Roger
Donaldson. Das dargestellte Thema behandelt
Kennedys Krisenmanagement während
der dreizehn Tage der Kubakrise im Oktober
1962. Der Produzent und Hauptdarsteller
Kevin Costner wollte mit diesem Film eine
Wiedergutmachung leisten: Er sollte ein
Gegengewicht zu der populistischen Darstellung
der Verschwörungstheorien nach Kennedys
Ermordung in Oliver Stones Film "JFK"
bilden. Das Drehbuch zu "Thirteen
Days" basiert auf wahren Begebenheiten.
Interviews mit den beteiligten Personen,
Tonbandaufzeichnungen Kennedys und seiner
Berater und zeitgenössische Erinnerungen
Robert Kennedys an diese Zeit sollen möglichst
viel Authentizität des Werkes gewährleisten.
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Schaukelstuhl-Spieluhr
mit Kennedy-Puppe
Die Spieluhr im Sitz
des Schaukelstuhls spielt das Lied "Happy
Days Are Here Again". Der Schaukelstuhl
wurde im Herbst 1963 produziert, wurde aber
nach der Ermordung Kennedy gleich wieder
aus dem Handel gezogen.
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Kurz vor der Ermordung
Kennedys ging dieser Schaukelstuhl, der
wie eine Spieluhr funktioniert, in Produktion.
Er sollte als Kennedy-Souvenir verkauft
werden: Der Präsident zog es wegen
seiner Rückenprobleme vor, oft in einem
Schaukelstuhl zu sitzen. Die Melodie, die
nach dem Aufziehen zu hören ist, gehört
zu dem bekannten Lied "Wochenend' und
Sonnenschein..." ("Happy days
are here again") Nach Kennedys gewaltsamen
Tod war der Verkauf dieses Unterhaltungsartikels
nicht mehr angemessen, und so wurden die
produzierten Stücke bis auf wenige
wieder vernichtet. Sie sehen hier also eine
Rarität! |
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