Über die Ausstellung

Im Januar 2004 jährte sich zum hundertsten Mal der Ausbruch des deutschen Kolonialkrieges in Namibia. Er dauerte von 1904-1908 und ging als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts in die Geschichte ein. Für Namibia, das damalige Deutsch-Südwestafrika, gilt dieser Krieg als einer der ersten Widerstandskriege der afrikanischen Bevölkerung gegen Fremdherrschaft und Kolonisierung.

In der deutschen Öffentlichkeit wurden die deutsche Kolonialherrschaft und mit ihr der Krieg von 1904 bisher nur selten als Teil von deutscher, aber auch afrikanischer Geschichte thematisiert. Dennoch stellt die koloniale Herrschaft des Deutschen Reiches in Namibia auch die Grundlage für die deutsch-namibischen Beziehungen von heute dar. Aus diesem Anlass beschäftigt sich die Ausstellung „Namibia - Deutschland: Eine geteilte Geschichte“ aus verschiedenen Blickwinkeln mit den Beziehungen beider Länder in Vergangenheit und Gegenwart.

Die Ausstellung ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftsprojekt des Rautenstrauch-Joest-Museums und des Sonderforschungsbereiches 389 der Universität Köln „ACACIA / Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika“. Von Beginn an waren namibische Institutionen und Einzelpersonen beteiligt, vor allem diejenigen, die sich für den Versöhnungsprozess engagiert haben und am Aufbau der Zivilgesellschaft aktiv mitarbeiten.

Clara Himmelheber, Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde Köln
Larissa Förster, Acacia-Sonderforschungsbereich, Universität Köln


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