Ausstellungsrundgang
Windhoek: Leben in der Stadt
Um 1840 ließ sich Jonker Afrikaner,
Führer einer Gruppe von Nama und Oorlam, in der
Gegend der heutigen Hauptstadt Namibias nieder. Er benannte
den Ort nach seiner Heimat Winterhoek in der Kapkolonie.
1891 wurde Windhoek Sitz der deutschen Kolonialverwaltung.
Die Geschichte der Stadt spiegelt die Rassentrennung
wider, die für die deutsche Kolonialzeit und vor
allem für die Ära der Apartheid kennzeichnend
war. Bereits die Deutschen teilten Windhoek in einen
"weißen" und einen "schwarzen"
Teil. Die schwarze Bevölkerung lebte zuerst in
der so genannten Eingeborenenwerft. Bei ihrer Zwangsumsiedlung
aus dieser "Old Location" in das auf dem Reißbrett
geplante Township Katutura – frei übersetzt:
"der Ort, an dem wir nicht leben wollen" –
im Dezember 1959 kam es zu einem Blutbad. Die "farbige"
Bevölkerung Namibias – Nachkommen aus schwarzen
und weißen Partnerschaften – musste in den
Stadtteil Khomasdal umsiedeln. Beide Stadtteile liegen
außerhalb des "weißen" Stadtkerns.
Jeden Morgen begeben sich zehntausende Arbeiter in Sammeltaxen
in das Stadtzentrum. Dieses Erbe der Apartheid macht
die Trennung der Bevölkerungsgruppen auch weiterhin
zum festen Bestandteil der Lebenswelt.
Wohnungstür in Katutura, in
dem den verschiedenen afrikanischen Bevölkerungsgruppen
separate Wohnviertel zugewiesen wurden. Die Buchstaben
"H", "N", "D", "O"
für Herero, Nama, Damara und Ovambo stehen heute
noch an vielen Türen und machen die Apartheidszeit
sichtbar.
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