Ausstellungslogo – Rund um die Welt. Tourismusplakate aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museums
18. April bis 1. September 2013 Ausstellungshalle DHM Schriftzug
Ausstellungsplakat – Rund um die Welt. Tourismusplakate aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museums

Begleitprogramm

 

Vorträge mit anschließender Führung, Eintritt frei

 

19. Juni 2013, 18 Uhr
Mit dem Baedeker in der Hand durch Europa

Andrea von Hegel, Deutsches Historisches Museum

 

17. Juli 2013, 18 Uhr
Schneller ans Ziel

Andrea von Hegel, Deutsches Historisches Museum

 

31. Juli 2013, 18 Uhr
Magnet: Plakate. Die Plakatsammlung des DHM als Objekt der Forschung und Ausstellung

Andrea von Hegel, Deutsches Historisches Museum

 

 


 

Filmreihe

 

Begleitend zur Ausstellung „Rund um die Welt. Tourismusplakate aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museums“ präsentiert das Zeughauskino zwei Programme mit historischen Reisewerbefilmen am 27. und 28. Juni.
Im Reisefilm scheinen zwei zentrale Kulturmerkmale des vorigen Jahrhunderts verankert zu sein: das Vermögen einer breiteren Schicht, die Welt touristisch zu erkunden und die Möglichkeit, Ausschnitte dieser erweiterten Wirklichkeit kinematographisch und somit jederzeit wiederholbar zu fixieren. Als eine Unterkategorie des Reisefilms folgt der Reisewerbefilm dem Interesse des Auftraggebers, den Tourismus anzukurbeln. Dazu muss er die Urlaubsziele ins beste Licht setzen und die politischen Zeichen der Zeit absorbieren. Ein „Ersatz“ für die Ferienfahrt sollen die Reisewerbefilme aber nicht sein.

 

Donnerstag, 27. Juni 2013 , 20 Uhr
Werben für das Reisen: Ankommen und Erholen

Der Reisewerbefilm existiert seit den 1920er Jahren und ist Teil einer Wachstumsbranche. Neue Angebote entstehen für immer mehr Touristen, Heil- und Quellbäder sprießen aus dem Boden, Agenturen und Reisebüros haben Konjunktur, aus Reedereien werden Reiseveranstalter. Die für das Reisen werbenden Filme sind dem dokumentarischen Genre entlehnt, trotz ihrer inszenatorischen Elemente und der gelegentlichen Mitwirkung von Schauspielern: zeigen, erklären, oder einfach durchs Komfort-Hotel wandeln. Selten finden sich experimentelle Ansätze wie in Quellen-Wunder. Die Spuren politischer Zäsuren lassen sich auch im Reisewerbefilm entdecken. In der NS-Zeit wird auf das Schiff ohne Klassen gesetzt, in der Bundesrepublik erholt man sich individuell oder in der Familie, Schöne Urlaubstage verlebt der DDR-Arbeiter hingegen im neuen FDGB-Heim.

 

Die schönsten Wasserfälle der Ostalpen, D ca. 1907, P: Emelka-Kultur-Film, ca. 5 Minuten | 35 mm
Meyers Urlaub D 1931, P: Nordmark-Film, ca. 7 Minuten | DigiBeta, stumm
Quellen-Wunder D 1935, P: Ufa, R: Wolfgang Kaskeline, 2 Minuten | 35 mm
Schiff ohne Klassen D 1938, P: Deutsche Arbeitsfront, 22 Minuten | 35 mm
Schöne Urlaubstage DDR 1950/51, P: DEFA-Kulturfilmproduktion, R: Wolfgang Bartsch, 15 Minuten | 35 mm
Ferienland Waldeck BRD 1965-70, P: as-Film, R: Herbert Apelt, Luis Trenker, Kommentar: Luis Trenker, 8 Minuten | MiniDV
Dresden erleben – Hotel Bellevue DDR 1984, P: Werbefilm AG, R: Hans-Günther Kaden, 13 Minuten | 35 mm

 

Einführung: Ralf Forster

 

Freitag 28. Juni 2013, 19 Uhr
Werben für das Reisen: Hauptsache unterwegs

Reisewerbefilme versprechen eine heile, oft luxuriöse Welt, auch eine Welt, die immer näher zusammenrückt. Ein Ortswechsel zur Erholung ist ohne komfortable Verkehrsmittel undenkbar, deshalb nehmen Schiff, Bahn, Auto, Bus und Flugzeug in den Filmen einen wichtigen Platz ein. Sie bringen gar neue Formen des Tourismus – und des Tourismuswerbefilms – hervor. Eigentlich möchte man nur noch unterwegs sein: im schlingerfreien Hapag-Schiff auf den Meeren oder im gläsernen Zug durch die Alpen. Auch die moderne Urlaubsform der Rundreise hat ihre politischen Dimensionen. Der Werbefilm setzt sie in Szene. 1940 führt die Ferienfahrt im Volkswagen ins für Deutsch erklärte Karlsbad, eine Brücke nach Amerika schlägt 1958 ein Lufthansa-Flug nach New York, und in Drei Perlen (1966) öffnet sich die DDR für westliche Touristen, sie zeigt sich von der Sonnenseite.

 

Durch die Vogesen. Von Münster im Elsass über die Schlucht Hoheneck nach Géradmer D 1911, P: Raleigh & Robert, ca. 6 Minuten | 35 mm, stumm
Das Seegespenst D 1925, R: Julius Pinschewer, Hans Fischerkoesen, ca. 5 Minuten | 35 mm, stumm
Ja, da kann man nur staunen D 1936, P: Tolirag, R: Lutz Michaelis, 4 Minuten | DVD
Der gläserne Zug D 1937, P: Dix-Film München im Auftrag der Reichsbahnfilmstelle, 19 Minuten | 35 mm
Karlsbader Reise D 1940, P: Boehner-Film, R: Richard Groschopp, D: Erik Ode, Liselotte Schaak, 17 Minuten | 35 mm
Willkommen an Bord BRD 1958, P: Boehner-Film, R: Gero und Erni Priemel, 29 Minuten | 35 mm
Drei Perlen DDR 1966, P: DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme, R: Gerhard Jentsch, 22 Minuten | 35 mm

 

Einführung: Ralf Forster

 

 

Weitere Informationen: www.zeughauskino.de