Gegen
die ausländischen Barbaren:
Die "Boxer" und ihr Mythos
von Iwo Amelung
1 Ein Teil dieses
Mythos hat sich in Form von Straßennamen bis heute behaupten können.
In Berlin-Dahlem gibt es eine Taku-, eine Iltis- und eine Lansstraße.
Taku (Dagu) war der Name der Forts, die den Zugang vom Meer nach
Tientsin schützten und im Juni 1900 von einer alliierten Streitmacht
erobert wurden. Bei dieser Aktion hatte sich besonders das deutsche
Kanonenboot »Iltis« unter der Führung des Korvettenkapitäns Lans,
der dabei schwer verletzt wurde, hervorgetan.
2 Zu Ursprüngen und Entwicklung des Boxeraufstandes vgl.
Joseph Esherick: The Origins of the Boxer Uprising, Berkeley, University
of California Press, 1987; Lu Yao: »The Origins of the Boxers«,
in: David D. Buck (ed.): Recent Chinese Studies of the Boxer Movement,
Chinese Studies in History, XX:3-4, 1987, S. 42-86; Paul Cohen:
History in three Keys. The Boxers as Event, Experience and Myth,
New York, Columbia University Press, 1997; Chester C. Tan: The Boxer
Catastrophe, New York, Columbia University Press, 1967.
3 Vgl. Chen Guizong: Yihetuan de zuzhi he zongzhi (Die Organisation
und die Prinzipien der Boxerbewegung), Changchun, Jilin daxue chubanshe,
1986, S. 161-163.
4 Vgl. Edmund S. Wehrle: Britain, China and the antimissionary
Riots 1891-1900, Minneapolis, University of Minneapolis Press, 1966,
S. 182.
5 Lu Yao (Hrsg.): Shandong Yihetuan diaocha xuanbian (Ausgewählte
Materialien der Untersuchung des Boxeraufstandes in Shandong), Jinan,
Qilu shushe, 1980, S. 249.
6 Die Literatur zu der Belagerung der Legationen und den
kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Mächten und China
ist äußerst umfangreich und höchst unübersichtlich, da sowohl auf
chinesischer als auch auf westlicher Seite eine Vielzahl von Tagebuchaufzeichnungen,
Memoiren usw. existiert. Sehr übersichtlich (obwohl nicht auf chinesische
Quellen zurückgreifend) ist Peter Fleming: The Siege of Beijing.
With an Introduction by David Bonavia, Hongkong, Oxford University
Press, 1983.
7 Vgl. Cohen (wie Anm. 2), S. 119-145.
8 Otmar Becker: Gengzi Riji. Das Tagebuch des Hua Xuelan
aus dem Beijing des Boxeraufstandes. Mit einer Einführung zum Tagebuch
in der chinesischen Tradition (MOAG Mitteilungen, Band 109), Hamburg
1987, S. 109.
9 Deutschland in China 1900-1901. Bearbeitet von Teilnehmern
an der Expedition, illustriert von Schlachtenmaler Rocholl, mit
Beiträgen von Adolph Obst und anderen, Düsseldorf 1902, S. 441.
10 Vgl. Rede August Bebels im Reichstag am 19. 11. 1900 in:
Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstages
X. Legislaturperiode II. Session 1900/1901, Berlin, Norddeutsche
Buchdruckerei und Verlagsanstalt, 1901, Erster Band, S. 21-36.
11 Zitiert nach Fleming (wie Anm. 6), S. 253.
12 Zu den Verhandlungen vgl. John S. Kelly: A Forgotten Conference:
The Negotiations at Peking 1900-1901, Genf, Libraire E. Drosz, 1963.
Ein
jahrtausendaltes System zerbricht:
Chinas Reform- und Modernisierungsbemühungen
und der Untergang des Kaiserreiches
von Xia Baige
1 Gez: von Löhneysen,
Bundesarchiv, Aktenbestand Deutsche Botschaft China, Nr. 593, den
26. Mai 1906.
2 Edikt des Kaisers Guangxu, in: Abteilung für Ming- und
Qing-Archiv des Gugong-Museums (Hrsg.): Qingmo choubei lixian danganshiliao
(Quellensammlung zur Vorbereitung des Verfassungssystems am Ende
der Qing-Dynastie), Beijing, Zhonghua Shuju 1979, Bd. 1, S. 44.
Übersetzung ins Deutsche von Otto Franke: »China auf dem Wege zur
Verfassung«, in: »Kölnische Zeitung« vom 2. November 1906, auch
in: Ostasiatische Neubildungen, Hamburg 1911, S. 123.
Vorurteile
und Illusionen:
Europäische Chinabilder und Fremdbilder in China
von Ursula Ballin
1 Siehe Peter
R. Hofstätter: »Stereotype und auswärtige Kulturpolitik«, in: Zeitschrift
für Kulturaustausch, 23:3 (1973), S. 10-20, sowie Michael Rehs:
»Nationale Vorurteile - ein Problem internationaler Verständigung«,
ebenda, S. 3-9.
2 Leopold von Ranke: Weltgeschichte, Leipzig 1888, zitiert
nach Wolfgang Franke: China und das Abendland, Göttingen 1962, S.
119.
3 Karl May: Kong-Kheou, Das Ehrenwort, Zürich 1991, S. 37.
4 Georg Franzius: Kiautschou. Deutschlands Erwerbung in Ostasien,
Berlin o. J. (Mai 1898), S. 3.
5 Ferdinand Frhr. v. Richthofen: Schantung und seine Eingangspforte
Kiautschou, Berlin 1898; Ernst v. Hesse-Wartegg: Schantung und Deutsch-China,
Leipzig 1898.
6 Erich Braun: Chinafahrt und China-Geschichten, Königsberg
i. Pr. 1901, S. 73.
7 Joseph Kürschner (Hrsg.): China: Schilderungen aus Leben
und Geschichte, Krieg und Sieg. Ein Denkmal den Streitern und der
Weltpolitik, Leipzig o. J. (1901/02).
8 Meyers Kleines Konversations-Lexikon in 6 Bänden, Bd. 2,
Leipzig, Wien 1908, S. 99.
9 J. Scheibert: Der Krieg in China 1900-1901, Berlin 1909.
10 Richard J. Evans (Hrsg.): Kneipengespräche im Kaiserreich.
Stimmungsberichte der Hamburger Politischen Polizei 1892-1914, Reinbek
1989, S. 354, 355, 359.
11 Zitiert aus Unterlagen in: Schriftlicher Nachlaß Richard
Wilhelm, München, Bayerische Akademie der Wissenschaften.
12 Siehe
hierzu Wolfgang Bauer (Hrsg.): China und die Fremden. 3000 Jahre
Auseinandersetzung in Krieg und Frieden, München 1980.
13 Roland Felber: »Das Deutschlandbild Kang Youweis von der
Hunderttagereform 1898 bis zur Xinhai-Revolution 1911«, in: Deutschland
und China. Beiträge des 2. Internationalen Symposiums zur Geschichte
der deutsch-chinesischen Beziehungen, Berlin 1991, hrsg. von Kuo
Heng-yü und Mechthild Leutner, München 1994 (Berliner China-Studien,
21), S. 161-190. Siehe auch Ma Honglin: Kang Youwei dazhuan, Shenyang
1988; Ma, S. 477, datiert die Bekanntschaft Kangs mit Richard Wilhelm
irrtümlich auf 1927 in Qingdao, tatsächlich lernten sich beide 1922
in Shanghai kennen. Siehe Notizkalender R. Wilhelm 1922 in: Schriftlicher
Nachlaß Richard Wilhelm, München, Bayerische Akademie der Wissenschaften.
14 Siehe Roland Felber: »Zur Deutschland-Rezeption Sun Yatsens«,
in: Kuo Heng-yü / Mechthild Leutner (Hrsg.): Deutsch-chinesische
Beziehungen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 1991,
S. 83-96.
15 Siehe Shen-chang Hwang: »Das Deutschlandbild der Chinesen«,
in: Rüdiger Machetzki (Hrsg.): Deutsch-chinesische Beziehungen.
Ein Handbuch, Hamburg 1982, S. 13-31, hier: S. 15.
16 Jiao'ao-zhi, Beiping 1928, S. 67/68.
17 Siehe Petra Kolonko: Im fremden Spiegel. Weltgeschichte
und deutsche Geschichte in der VR China, München 1987.
18 Vorwort von Tsai Yuan-pei in: T'ang Leang-li: China im
Aufruhr, Leipzig/Wien 1927, S. IX.
Kniefall
und Geschenke:
Die Sühnemission des Prinzen Chun in Deutschland
von Herbert Butz
1 Auch die Ermordung
des ersten Sekretärs der japanischen Gesandtschaft in Peking,
Sugiyama Akira, am 12. Juni 1900 sollte durch eine Sondergesandtschaft
nach Japan gesühnt werden. Für die Arbeit an diesem Beitrag
war die Akteneinsicht im Politischen Archiv des Auswärtigen
Amtes hilfreich. Eingesehen wurden drei Bände (R 18506 - R
18508) unter den »Acten betreffend den Aufstand in China: Chinesische
Shnemission nach Berlin«.
2 Vgl. Stefanie Hetze: »Feindbild und Exotik. Prinz Chun
zur >Sühnemission< in Berlin«, in: Kuo Heng-yü (Hrsg.):
Berlin und China. Dreihundert Jahre wechselvolle Beziehungen, Berlin
1987, S. 79-88.
3 Von der ursprünglichen Absicht, den Prinzen einen
demütigenden Kotau, also das dreimalige Berühren des Bodens
mit der Stirn und das neunmalige Verbeugen, vor dem Kaiser vollziehen
zu lassen, wurde Abstand genommen. Siehe dazu auch Hetze (wie Anm.
2), S. 82 f.
4 Vgl. Rolf Mller: »Die astronomischen Instrumente des Kaisers
von China in Potsdam«, in: Atlantis, Heft 2 (Februar 1931), S. 120
f. (mit vier Abbildungen der Instrumente im Park von Sanssouci).
5 Wiedergabe aller beim Sühneakt gehaltenen Reden und
verlesenen Texte in: Joseph Kürschner: China. Schilderungen
aus Leben und Geschichte, Krieg und Sieg. Ein Denkmal den Streitern
und der Weltpolitik, Berlin 1901, S. 411 ff.
6 Unter einem mehr persönlichen Blickwinkel wurde ein
weiterer Augenzeugenbericht verfaßt: Heinrich Prinz von Schönburg-Waldenburg:
Erinnerungen aus kaiserlicher Zeit, Leipzig 1929, S. 182 f.
7 Vgl. Bd. 2 (R 18507) der »Acten betreffend den Aufstand
in China: Chinesische Shnemission nach Berlin« im Politischen Archiv
des Auswärtigen Amtes.
8 Zum Besuch des Prinzen in Hamburg siehe Bernd Eberstein:
Hamburg-China. Geschichte einer Partnerschaft, Hamburg 1988, S.
215 bis 217 (Der »Sühneprinz« Prinz Chun).
9 Auch Li Hongzhang, einem der einflußreichsten chinesischen
Politiker seiner Zeit, wurde bei seinem Besuch in Deutschland im
Jahre 1896 das Großkreuz des Roten-Adler-Ordens verliehen.
Vgl. Kuo Heng-yü: »Li Hongzhangs Besuch in Berlin 1896«, in:
Kuo Heng-yü (wie Anm. 2), S. 71-78, hier S. 76.
10 »Das Kleine Journal«, 10. September 1901.
11 Geschenke, darunter Schmuckobjekte, hatte Prinz Chun ursprünglich
auch den königlichen Hoflakaien, Schloßdienern, Kutschern
und anderen zugedacht, die während seines Aufenthaltes in der
Orangerie in Sanssouci beschäftigt waren, doch wurde ihm mitgeteilt,
daß vom Hofmarschallamt unter keinen Umständen derartige
Geschenke zur Verteilung an die Hausoffizianten angenommen würden.
Vgl. Bericht in der »Staatsbürger Zeitung« vom 9. September
1901.
12 Telegramm des Staatssekretärs im Auswärtigen
Amt, Freiherrn von Richthofen, an den Reichskanzler vom 12. September
1901 in den »Acten betreffend den Aufstand in China: Chinesische
Sühnemission nach Berlin«, Bd. 2 (R 18507), Acte 13148.
13 Vgl. Bd. 3 (R 18508) der »Acten betreffend den Aufstand
in China: Chinesische Sühnemission nach Berlin« im Politischen
Archiv des Auswärtigen Amtes.
14 Vgl. dazu Oskar Münsterberg: Chinesische Kunstgeschichte,
Bd. II, Esslingen 1912, S. 93 f. Münsterberg illustriert die
»uralte Sitte der Verteilung von wertvollen Geschenken durch den
Fürsten aus Freundschaft und zur Belohnung« und ihr Fortleben
in neuerer Zeit durch die Wiedergabe einer Traueranzeige, die minutiös
die Geschenke auflistet, die der Verstorbenen durch höchste
Gunst verliehen wurden.
15 Vgl. Thomas Lawton: »An Imperial Legacy Revisited: Bronze
Vessels from the Qing Palace Collection«, in: Asian Art, Vol. 1,
Number 1 (Fall/Winter 1987/88), S. 51-79, hier S. 55 f.
16 Ebenda, S. 56 f., Abb. 5, 6.
17 Ebenda, S. 56.
18 Ka Bo Tsang: »Receiving Imperial Favour: Paintings by
Cixi, The Empress Dowager«, in: Oriental Art, N. S., Vol. 35, Number
4 (Winter 1989/90), S. 207-217.
19 In den vier Listen der chinesischen Gesandtschaft sind
nachträglich mit Bleistiftannotationen die Bestimmungsorte
gekennzeichnet worden: München (Liste 1, Position 5, sowie
2 Stück Seide); Dresden (Liste 2, Position 4, Liste 3, Position
2, sowie 1 Stück Seide); Stuttgart (Liste 1, Position 4, Liste
2, Position 1, sowie 1 Stück Seide). Alle weiteren Geschenke
waren auf das Berliner Völkerkundemuseum und das Kunstgewerbemuseum
aufgeteilt worden: Völkerkundemuseum (Liste 1, Position 6,
Liste 3, Positionen 3 und 4, und eine Bronzevase); Kunstgewerbemuseum
(Liste 1, Positionen 1 bis 3, Liste 2, Positionen 2 und 3, Liste
3, Position 1 und Porzellanflasche, Liste 4, Position 1 und 2, sowie
6 Stück Seide).
Ein kurzes Gastspiel in China:
Zur Ambivalenz der deutschen Kolonialgeschichte in der Provinz Schantung
von Jing Dexiang
1 Zhou Quan: "Qingdao chengshi de xingcheng" (Die Entstehung
der Stadt Qingdao), in: Chinesische Forschungsgesellschaft zur Deutschen
Geschichte (Hrsg.): Deguoshi lunwenji (Beiträge zur Deutschen Geschichte),
Qingdao 1992, S. 382.
2 Vor allem R. F. Dernberger: "The Role of Foreigners in
China's Economic Development, 1840-1949", in: D. Perkins (Hrsg.):
China's Modern Economy in Historical Perspective, Stanford University
Press 1975.
3 Mechthild Leutner / Klaus Mühlhahn: "Die ›Musterkolonie‹ -
Die Perzeption des Schutzgebietes Jiaozhou in Deutschland", in:
Deutschland und China. Beiträge des 2. Internationalen Symposiums
zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen, Berlin 1991,
hrsg. von Kuo Heng-yü und Mechthild Leutner, München 1994 (Berliner
China-Studien, 21), S. 399-421. Mechthild Leutner: "Hegemonie und
Gleichrangigkeit in Darstellungen zu den deutsch-chinesischen Beziehungen",
in: Mechthild Leutner (Hrsg.): Politik, Wirtschaft und Kultur: Studien
zu den deutsch-chinesischen Beziehungen (Berliner China-Studien,
31), Münster 1996, S. 447-460.
4 Max Weber: "Die wirtschaftlichen Grundlagen des ›Imperialismus‹",
in: ders., Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen 1985, S. 521-527.
5 Siehe J. Kockas Beurteilung des deutschen Kaiserreiches: "The
Kaiserreich on the whole was a deeply ambivalent and unstable comprise
on the difficult path towards civil society in Germany." In: Jürgen
Kocka: "The difficult rise of a civil society: Societal history
of modern Germany", in: Mary Fullbrook / John Breuilly (Hrsg.):
German History since 1800, London, Arnold 1997, S. 493-511, insbesondere
S. 500 f.
6 Zu den Ratschlägen von Bismarck an Li Hongzhang siehe Lei
Yuqing: Li Hongzhang xinzhuan (Eine neue Li-Hongzhang-Biographie),
Taipei 1983, Bd. 2, S. 682. Siehe auch den Bericht des Delegationsbeamten
Dai Hongci während seines Studienbesuchs in Deutschland 1906, in:
Abteilung für Ming- und Qing-Archiv des Gugong-Museums (Hrsg.):
Qingmo choubei lixian danganshiliao (Quellensammlung zur Vorbereitung
des Verfassungssystems am Ende der Qing-Dynastie), Beijing, Zhonghua
Shuju 1979, Bd. 1, S. 9 f. Auch Max Weber hat dem Konfuzianismus
zu Recht Pazifismus bescheinigt: "Das konfuzianische, letztlich
pazifistische, an innenpolitischer Wohlfahrt orientierte, Literatentum
stand natürlich den militärischen Mächten ablehnend oder verständnislos
gegenüber." Vgl. Max Weber: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen.
Konfuzianismus und Taoismus. Schriften 1915-1920, Studienausgabe
der Max-Weber-Gesamtausgabe, Bd. I/19, herausgegeben von Helwig
Schmidt-Glintzer in Zusammenarbeit mit Petra Kolonko, Tübingen 1991,
S. 134. Siehe auch dort S. 154: "Die Vernunft des Konfuzianismus
war ein Rationalismus der Ordnung … Und sie war … eben deshalb essentiell
pazifistischen Charakters."
7 Zum Beispiel wird in der Diskussion das Argument angeführt,
daß die chinesische Wirtschaft von der deutschen Präsenz mehr profitierte
als sie benachteiligt wurde. Und vor allem hätten die meisten deutschen
Unternehmen dort unrentabel gewirtschaftet, wären von deutschen
Staatsaufträgen abhängig gewesen. Siehe Klaus Mühlhahn: "Umkämpfte
Geschichte: Darstellung von Imperialismus und Kolonialismus in der
chinabezogenen Geschichtswissenschaft von Kiaotschou", in: Berliner
China-Hefte, Nr. 12, 1997, S. 6; Vera Schmidt: Die deutsche Eisenbahnpolitik
in Shandong, 1897-1914. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen
Imperialismus in China, Wiesbaden 1976. Daß die deutsche Präsenz
auch zur Modernisierung der chinesischen Wirtschaft beigetragen
hat, wird nicht bestritten. Es besteht jedoch die Gefahr, die von
den deutschen Intentionen abweichenden Resultate diesen Intentionen
gutzuschreiben. Die Unrentabilität deutscher Unternehmen in Shandong
hatte mindestens zwei Ursachen. Die erste Ursache wird erst vor
dem Hinweis von Max Weber auf die Auswirkung der Tradition der "gemeinwirtschaftlichen
Bedarfdeckung" mit "staatssozialistischen Zügen" auf den Kapitalismus
im Zeitalter des Imperialismus deutlich. Die deutschen Unternehmen
in Shandong waren keine rein kapitalistischen Unternehmen: Sie wurden
aus politischen Gründen vom deutschen Staat fürsorglich subventioniert,
um die Fassade der "Musterkolonie" zu wahren und um den Erfolg der
Expansionspolitik zu beschönigen. Insofern war der Erfolg der "Musterkolonie"
teilweise ein künstlicher. Andererseits wird in einer chinesischen
Arbeit zu Recht darauf hingewiesen, daß sich das deutsche Engagement
bis 1914 noch in der Investitionsphase befand, daher insgesamt keinen
Profit aufweisen konnte. Gleichwohl waren ein stetiges Sinken der
Investitionen und ein zunehmender Anstieg der Einnahmen zu verzeichnen.
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis das deutsche Kaiserreich
und die deutschen Unternehmer Profit von ihren Investitionen hätten
erwirtschaften können. Dies war auch die deutsche Erwartung. Doch
der japanische Angriff machte einen Strich durch diese Rechnung.
Vgl. Liu Shanzhang: "Ruhe pingjia jindai zhongdeguanxi" (Wie beurteilt
man die modernen chinesisch-deutschen Beziehungen), in: Liu Shanzhang
/ Zhou Quan (Hrsg.): Zhongde guanxishi rencong (Aufsatzsammlung
zur Geschichte der chinesisch-deutschen Beziehungen), Qingdao 1991,
S. 10. Die Unsicherheit im Zeitalter des Imperialismus, eine Kriegsbeute
zu behalten und gewinnbringend zu bewirtschaften, war die eigentliche
große Unbekannte in der Buchführung eines kapitalistischen Betriebs.
8 Vgl. "Guowen bao" (Nationale Nachrichten) am 15. 2. 1898:
Kommentar zur deutschen Eroberung der Jiaozhou-Bucht unter einem
Vorwand, in: Das Qingdao-Museum, das erste historische Archiv Chinas
und das Forschungsinstitut für Sozialwissenschaften der Stadt Qingdao
(Hrsg.): Deguo qinzhan jiaozhouwan shiliao xuanbian (Quellenauswahl
zur deutschen Besetzung der Jiaozhou-Bucht 1897-1898), Jinan, Shandong-Volksverlag
1986, S. 455-458.
Kaufleute,
Konsuln, Kapitäne:
Frühe deutsche Wirtschaftinteressen in China
von Bernd Eberstein:
1 Commerzbibliothek
Hamburg, Anlagen zu den Protokollen der Commerzdeputation, 12 rot,
Schiffahrt, Nr. 1.
2 V. Ring: Asiatische Handelscompagnien Friedrichs des Großen,
Berlin 1890, S. 118.
3 Wei Yuan: Haiguo tuzhi (Karten und Nachrichten über die
Länder am Meere), 1852, j. 58, 4 a; dazu auch die Karte in j. 4,
15 a.
4 Chen
Lunqiong: Haiguo wenjianlu, ed. Taiwan wenxian congkan, Nr. 26,
Taipei 1958, S. 27; Wei Yuan (wie Anm. 3), j. 58, 3 a-b, 10 b; Tim
Velschow: »Voyages of the Danish Asiatic Company to India and China
1772-1792«, in: The Scandinavian Economic History Review, 20:2 (1972),
S. 133-152; Ole Feldbaek: »The Danish Asia Trade 1620-1807 - Value
and Volume«, in: The Scandinavian Economic History Review, 38:1
(1990), S. 3-27; Henri Cordier: Histoire générale de la Chine et
de ses relations avec les pays étrangers, Bd. 3, Paris 1920, S.
386 f.
5 Ole Lange: »Denmark in China 1839-65: A Pawn in a British
Game«, in: The Scandinavian Economic History Review, 19:2 (1971),
S. 71 bis 117, bes S. 95-98, 111; Ole Feldbaek: »Danish East India
Trade 1772 bis 1807 - Statistics and Structure«, in: The Scandinavian
Economic History Review, 26:2 (1978), S. 128-144; ders.: India Trade
under the Danish Flag 1772-1808. European Enterprise and Anglo-Indian
Remittance and Trade, Odense 1969, S. 249, 307.
6 Kristof Glamann: »The Danish Asiatic Company«, in: The
Scandinavian Economic History Review, 8:2 (1960), S. 109-149, bes.
S. 121 f.
7 Staatsarchiv Hamburg, Senatskanzlei I, Nr. 77, Bd. 8, S.
136 b.
8 Bernd Eberstein: Hamburg-China, Geschichte einer Partnerschaft,
Hamburg 1988.
9 Augsburger Allgemeine Zeitung vom 31. Mai 1843.
10 »Aus der Frühzeit deutscher Ostasienhäuser«, in: Ostasiatische
Rundschau, 17:4, 1936, S. 105.
11 Staatsarchiv Hamburg, Extractus Protoc. Senatus Hamburgensis,
Mercurii, d. 15. April 1829.
12 Brief MacVicars, 9.1.1843; Staatsarchiv, Senatsakten Cl.
VI, Nr. 14 a, Vol. 2, Fasc. 1 a.
13 Einige Worte über China, die Philippinen und den Malayischen
Archipel in ihren Handelsbeziehungen zu Deutschland, Hamburg 1845;
»Aufruf eines Comités des Vereins Hamburgischer Rheder«.
14 »Die deutschen Handels-Interessen in China«, in: Börsen-Halle
vom 31. Okt., 1846.
15 Kuangwu dang (Bergbau-Dokumente), 8 Bde., Taipei 1960,
Bd. 2, S. 920 (Nr. 517); John E. Schrecker: Imperialism and Chinese
Nationalism - Germany in Shantung, Cambridge/Mass. 1971, S. 85-90.
16 Hamburgischer Correspondent, 3. Juli 1866.
17 Bin Chun: Chengcha biji (Aufzeichnungen von einer Schiffsreise),
1868, 8652-8653; in: Xiaofanghu zhai yudi congchao, 1877, Ausgabe
Taipei 1962, Bd. 14, 8631-8666; Zhang Deyi: Hanghai shuqi (Merkwürdigkeiten
einer Seereise), 8722, in: ebenda, Bd. 14, 8667-8745.
18 Xu Jianyin: Ouyou zalu (Aufzeichnungen von einer Europareise),
j. 11, in: ebenda, Bd. 14, 9446-9451.
Die erste photographische Dokumentation Tsingtaus:
Dr. Behme und seine Bilder
von Thomas H. Hahn
1 Behme war am
27. April 1894 mit der Arbeit »Der Schuldner und die drohende Zwangsvollstreckung
- Gefährdung von Gläubigerrechten durch Beseitigung von Befriedigungsmitteln
(§ 288 Str.-G.-B.)« an der juristischen Fakultät der Universität
Göttingen promoviert worden.
2 Vgl. dazu den Artikel in der »Goslarschen Zeitung« vom
28. Dezember 1940: »Der Harzgeologe von Goslar - Amtsgerichtsrat
i. R. Dr. Behme - Zu seinem 70. Geburtstag - Reiches Forscherleben«.
3 So zum Beispiel »Ein erfülltes Frauenleben - Theda Behme
zum 75. Geburtstag« am 13. September 1952 und »Für Theda Behme«
vom 16. März 1957.
4 So verfaßte sie eine photographische Chronik ihrer Heimatstadt
Goslar für den Ersten Weltkrieg, und dokumentierte die Anfänge der
Lichtwerbung für ihr vielgepriesenes Buch »Reklame und Heimatbild«.
5 Eine repräsentative Liste seiner Veröffentlichungen findet
sich im Gesamtkatalog der Preußischen Staatsbibliothek, Bd. 15,
München 1979.
6 Die Adler-Drogerie von Ferdinand Rochus aus Goslar (wahrscheinlich
war Behme mit dem Besitzer gut bekannt) annoncierte ihre Dienste
als Export- und »Versandthaus« ebenfalls im Tsingtau-Führer.
Der
Chor der Gefangenen:
Die Verteidiger von Tsingtau in japanischen Lagern
von Gerhard Krebs
1 Der in den
Dokumenten Deutschlands und der Schutzmächte meist mit etwa 4700
Gefangenen, darunter gut 300 aus Österreich-Ungarn, angegebenen
Zahl stehen in japanischen Akten Bezifferungen von über 5350 gegenüber.
Zu der japanischen Kriegsgefangenschaft siehe die Darstellungen
von Charles Burdick und Ursula Moessner: The German Prisoners of
War in Japan, 1914 bis 1920, Lanham, Md., University Press of America,
1984; Hartmut Walravens: Kriegsgefangenschaft in Japan. In: Du verstehst
unsere Herzen gut. Fritz Rumpf (1888-1949) im Spannungsfeld der
deutsch-japanischen Kulturbeziehungen, Berlin 1989, S. 43-70 (zugleich
Nr. 139-142 der Nachrichten der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde
Ostasiens / Hamburg); Fritz Paravicini: Die Kriegsgefangenen in
Japan. In: In Feindeshand. Die Gefangenschaft im Weltkriege in Einzeldarstellungen.
Zusammengestellt und eingeleitet von Hans Weiland und Leopold Kern,
Wien 1931, S. 82-90; Saigami Tokio: Matsuyama shûyôjo (Das Gefangenenlager
Matsuyama), Tokyo 1969; Hayashi Keisuke: Bandô furyo shûyôjo - Dai-kyû
kôkyôkyoku no rûtsu (Das Gefangenenlager Bandô - die Wurzeln der
Neunten Symphonie), Itano 1978; ders.: »Dai-kyû« no sato Doitsu-mura
- Bandô furyoshûyôjo (Die Heimat der »Neunten Symphonie«: Das Deutsche
Dorf - Kriegsgefangenenlager Bandô), Itano 1994; Naruto Kyôiku Daigaku
(Pädagogische Universität Naruto), Hrsg.: »Bandô furyoshûyôjo« Kenkyû
(Studien zum »Gefangenenlager Bandô«), Naruto 1990; Tomita Hiroshi:
Bandô furyo shûyôjo - Nichi-Doku sensô to zai-Nichi Doitsu furyo
(Das Gefangenenlager Bandô. Der japanisch-deutsche Krieg und die
deutschen Gefangenen in Japan), Tokyo 1991; Yokota Arata: Bandô
furyoshûyôjochô Matsue Tomohisa (Der Kommandant des Kriegsgefangenenlagers
Bandô, Matsue Tomohisa), Aizu Wakamatsu 1993; Nakamura Akihiko:
Futatsu no sanga (Zweimal Berge und Flüsse), Tokyo 1994.
2 Zu den Gefangenen aus Österreich-Ungarn, hauptsächlich
der Besatzung des Kreuzers »Kaiserin Elisabeth«, siehe Peter Pantzer:
Japan und Österreich zwischen den beiden Kriegen. In: Josef Kreiner
(Hrsg.): Japan und die Mittelmächte im Ersten Weltkrieg und in den
zwanziger Jahren, Bonn 1986, S. 175-234, bes. S. 175-189.
3 Im Oktober 1915 erstellte das Büro eine gedruckte Liste
(Furyo meibo) mit den Angaben über sämtliche Gefangenen, die sich
auch in den deutschen Akten findet (Bundesarchiv Berlin, Aktenbestand
R 9208, Gesandtschaft China, Bd. 1582; künftig: BA Berlin).
4 Dokumente in BA Berlin, Bd. 233-236. H. Drenckhahn, der
Leiter der Siemens-Schuckert-Vertretung in Tokyo, koordinierte die
Arbeit der Hilfsausschüsse.
5 Bericht der Gesandtschaft Peking an Reichskanzler von Bethmann
Hollweg 22. 12. 1915 und 10. 1. 1916 an AA, BA Berlin, Bd. 236.
6 Waldemar Vollerthun (Konteradmiral a.D.): Der Kampf um
Tsingtau. Eine Episode aus dem Weltkrieg 1914/18 nach Tagebuchblättern,
Leipzig 1920, S. XI f. Ähnlich: Adalbert Freiherr von Kuhn: Kriegsgefangen
in Japan. Ernstes und Heiters aus meiner »Furionenzeit«. In: In
Feindeshand, S. 76-82; J. Jaspersen: DO MAU. Arbeit und Abenteuer
eines deutschen Chinakaufmanns, Leipzig 1936, S. 225-232.
7 Kuhn, S. 76 f.
8 Bericht der Gesandtschaft Peking an Reichskanzler von Bethmann
Hollweg 22. 12. 1915 und 28. 12. 1915 sowie 10. 1. 1916 an AA, Zwanzigseitiger
Bericht des aus dem Lager Shizuoka entkommenen Heinrich Unkel vom
November 1915, BA Berlin, Bd. 236.
9 Johannes Barth: Als deutscher Kaufmann in Fernost. Bremen
- Tsingtau - Tôkyô 1891-1981, Berlin 1984, S. 50.
10 Siehe die aus den Akten des Bundesarchivs rekonstruierte
Liste von Theater- und Konzertveranstaltungen bei Hartmut Walravens:
Nachlese zur Ausstellung über Fritz Rumpf. In: Nachrichten der Gesellschaft
für Natur- und Völkerkunde Ostasiens / Hamburg, Nr. 155/156, 1994,
S. 95-135, hier S. 118-132.
11 Am verbreitetsten »Die Baracke« aus Bandô in den Jahren
1917-1919; zu dem Lehrangebot in den Lagern siehe auch Hermann Bohner:
Kurzer Bericht über die Tätigkeit im Lager Bando, soweit sie auf
Ostasien Bezug hat. In: Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde
Ostasiens: Beiträge zur Ostasienkunde. Sammlung literarisch-wissenschaftlicher
Arbeiten deutscher Kriegsgefangener in Japan 1914 bis 1920. Tokyo
1922, S. 262-275.
12 Siehe die Bibliographie bei Walravens (1989) S. 68-70.
13 Burdick/Moessner, S. 25-59; Vollerthun, S. XI; Gesandter
Hintze, Peking, an Reichskanzler von Bethmann Holweg 7. 2. 1916,
BA Berlin, Bd. 236; Eingabe Hacks an das japanische Kriegsministerium
22. 2. 1916, Hintze an Botschafter von Bernstorff in Washington
21. 2. 1916, J. W. Ballantine (US-Botschaft Tokyo) an Botschafter
George W. Guthie 6. 9. 1916, ebenda Bd. 238.
14 Burdick/Moessner, S. 61-71.
15 Zu dem Lager Bandô siehe Burdick/Moessner, S. 73-101,
sowie die Werke von Hayashi, Tomita, Yokota, Naruto Kyôiku Daigaku.
16 Siehe dazu die reich mit Fotos illustrierten Bücher von
Hayashi.
17 Karl Vogt: Aus der Lebenschronik eines Japandeutschen,
Tokyo 1962.
18 Walravens, Du verstehst; ders., Nachlese.
19 Siehe dazu Olive Checkland: Humanitarianism and the Emperor's
Japan, 1877-1977, New York 1994; hier die Kriegsgefangenschaft der
Deutschen auf S. 71-78.
Chinesen
unter deutschem Recht:
Das Justizwesen im Schutzgebiet
von Bernd Leupold
1 Otto Hövermann:
Kiautschou. Verwaltung und Gerichtsbarkeit, Tübingen 1913, S. 55.
2 Georg Crusen: »Moderne Gedanken im Chinesen-Strafrecht
des Kiautschougebietes«, in: Mitteilungen der Internationalen Kriminalistischen
Vereinigung, 21. Jahrgang 1914, S. 134-142, S. 134.
3 Hövermann
(wie Anm. 1), S. 55 f.
4 Friedrich Wilhelm Mohr: Die Pachtgebiete in China. Die
Organisation ihrer Verwaltung und Rechtspflege, Diss. jur. Marburg
1913, Berlin 1913, S. 13 f.; Otto Köbner: »Die Organisation der
Rechtspflege in den Kolonien«, in: Verhandlungen des Deutschen Kolonialkongresses
1902 zu Berlin am 10. und 11. Oktober 1902, Berlin 1903, S. 331-366,
S. 363 f.
5 Hövermann (wie Anm. 1), S. 60 f., 64.
6 Georg Crusen: »Die rechtliche Stellung der Chinesen in
Kiautschou«, in: Zeitschrift für Kolonialrecht, 15. Jahrgang 1913,
S. 4-17, 47-57, 48.
7 Wilhelm Schrameier: Kiautschou, seine Entwicklung und Bedeutung.
Ein Rückblick, Berlin 1915, S. 72.
8 Theodor Fasching: Die Organisation der Rechtspflege in
den deutschen Schutzgebieten, Diss. jur. Greifswald 1914, S. 73.
9 Hans Karlowa: Die Strafgerichtsbarkeit über die Eingeborenen
in den deutschen Kolonien, Diss. jur. Heidelberg 1911, S. 25.
10 Ebenda, S. 123; Otto Köbner: »Kolonialstrafrecht«, Referat,
gehalten auf der IX. Landesversammlung der Landesgruppe Deutsches
Reich der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung am 6. Juni
1903, in: Mitteilungen der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung,
11. Jahrgang 1904, S. 545-577, S. 573 f.; Crusen (wie Anm. 6), S.
16 f.
11 Karlowa (wie Anm. 9), S. 38; Schrameier (wie Anm. 7),
S. 72 f.
12 Hans Weicker: Kiautschou. Das deutsche Schutzgebiet in
Ostasien, Berlin 1908, S. 112.
Heimatliches
Idyll und kolonialer Herrschaftsanspruch:
Architektur in Tsingtau
von Christoph Lind
1 Vgl. die entsprechenden
Klimastatistiken in den jährlich vom Reichsmarineamt herausgegebenen
"Denkschriften zur Entwicklung des Kiautschou-Gebietes".
2 M. Heeren: Einfamilienhaus in Tsingtau, in: Deutsche Bauhütte
19/20 (1915), S.160.
3 Wilhelm Schrameier: Kiautschou. Seine Entwicklung und Bedeutung.
Berlin 1915, S. 54.
Für
Gott und Vaterland? Die christlichen Missionen
von Erling von Mende
1 Erling von Mende:
»Einige Ansichten über die deutsche protestantische Mission in China
bis zum 1. Weltkrieg«, in: Von der Kolonialpolitik zur Kooperation,
Hrsg. Kuo Heng-yü, München 1986, S. 379f.
2 Jakob Ernst: Zur »gelben Gefahr« nebst Schlußbemerkungen
zur Missionsfrage, Stuttgart 1904 (Zeitfragen des christlichen Volkslebens,
29, 7), S. 47.
3 August H. Bach: Das heilige Edikt. Ein ethisch-politischer
Traktat. Aus dem Chinesischen übertragen, Kiel 1902, S. 1.
4 Nach W. Dietrich: »Die allgemeine Missionskonferenz zu
Shanghai in China, gehalten vom 7. bis 20. Mai 1889 (1890)«, in:
Allgemeine Missions-Zeitschrift, 18 (1891), S. 75.
5 Ernst Faber: »Confucianism«, in: The China Mission Hand-Book,
Shanghai 1896, S. 2-9.
6 C. Mirbt: Mission und Kolonialpolitik in den deutschen
Schutzgebieten, Tübingen 1910, S. 132.
7 Ebenda, S. 162/163.
8 Ebenda, S. 172/173.
9 Georg Maria Stenz: In der Heimat des Konfuzius. Skizzen,
Bilder und Erlebnisse aus Schantung, Steyl 1902, S. 48.
10 C. J. Voskamp, in: Robert Coventry Forsyth: Shantung.
The sacred province of China in some of its aspects being a collection
of articles relating to Shantung, Shanghai 1912, S. 136. 11
Mirbt (wie Anm. 6), S. 70/71.
12 Überwiegend nach: A Century of Protestant Missions in
China (1807 bis 1907) being the Centenary Conference Historical
Volume, Hrsg. D. MacGillivray, Shanghai 1907 (Nachdruck San Francisco
1979); Zhang Yufa: Zhongguo xiandaihua de quyu yanjiu. Shandong
sheng, 1860-1916 (Modernization in China 1860-1916: A Regional Study
of Social, Political and Economic Change in Shantung Province),
Taipei 1982 (Institute of Modern History, Academia Sinica, Monograph
Series, 43), S. 149-169.
13 Ferdinand von Richthofen: Schantung und seine Eingangspforte
Kiautschou, Berlin 1898, S. 231, 235.
14 Ebenda, S. 231.
15 Ebenda, S. 236.
16 Ebenda, S. 237. Kritisch zur Mission äußert sich Richthofen
in: Tagebücher aus China, Bd. 1, Berlin 1907, S. 143.
17 So in etwas anderem Zusammenhang auch Mirbt (wie Anm.
6), S. 67.
18 Vgl. u. a. Paul Kranz: D. Ernst Faber. Wortführer christlichen
Glaubens und seine Werke, Heidelberg 1901 (Zweite Flugschriften-Reihe
des Allgemeinen evang.-prostestant. Missionsvereins, 1); J. Happel:
»Zur Würdigung der missionarischen Thätigkeit E. Fabers in China.
Mit besonderer Beziehung auf seine Arbeiten über die chinesischen
Philosophen Mencius, Licius und Micius«, in: Zeitschrift für Missions-
und Religionswissenschaft, 1 (1886), S. 221-238.
19 A Century of Protestant Missions in China (wie Anm. 12),
S. 498.
20 Otto Franke: Erinnerungen aus zwei Welten. Randglossen
zur eigenen Lebensgeschichte, Berlin 1954, S. 67.
21 Vgl. Richard Wilhelm, der geistige Mittler zwischen China
und Europa, Hrsg. Salome Wilhelm, mit einer Einleitung von Walter
F. Otto, Düsseldorf/Köln 1956; »Übersicht über die Schriften Richard
Wilhelms«, in: Sinica 5, 2 (1930), S. 100-111; Walter F. Otto: »Richard
Wilhelm. Ein Bild seiner Persönlichkeit«, in: Sinica 5, 2 (1930),
S. 49-57; Wilhelm Schüler: »Richard Wilhelms wissenschaftliches
Werk«, in: Sinica 5, 2 (1930), S. 57-71; Carsun Chang: »Richard
Wilhelm, der Weltbürger«, in: Sinica 5, 2 (1930), S. 71-73; Nachruf
u. a. von C. G. Jung in »Neue Zürcher Zeitung», 6. 3. 1930, nachgedruckt
in: Chinesisch-Deutscher Almanach 1931, S. 7-14, u. C. G. Jung:
Gesammelte Werke, Bd. 15, Zürich 1963, S. 63-73.
22 Vgl. Richard Wilhelm: Botschafter zweier Welten, Düsseldorf
1973.
23 Vgl.
u. a. die Missionarsberichte in: Missionsblatt, 91 (1916), S. 88,
95; 92 (1917), S. 32, 48, 56; 93 (1918), S. 11, 12, 27-28, 44.
24 E. Krebs: »Deutsche Tätigkeit in China«, in: Der Neue
Orient. Monatsschrift für das politische, wirtschaftliche und geistige
Leben im gesamten Osten, 7 (1920), S. 78.
25 Georg Maria Stenz: In der Heimat des Konfuzius, S. 110-120.
26 Heinrich Coerper: China und die Missionare. Eine Beantwortung
der Fragen: Wie hat Europa sich an China verschuldet? Und Was ist
Europa China schuldig?, Dinglingen 1900.
Kolonialherrschaft
und Imperialismus:
Ein Blick zurück
von Wolfgang J. Mommsen
1 Stenographische
Berichte des Reichstages, 9. Legislaturperiode, Bd. 1, 1897/98,
S. 60.
2 Zitiert bei Mechthild Leutner, Hrsg. "Musterkolonie Kiautschou":
Die Expansion des Deutschen Reiches in China, Berlin 1997, S. 157.
3 Für eine genauere Explikation diese Theorems siehe Wolfgang
J. Mommsen, Imperialismustheorien, 2. Aufl., Göttingen 1980, S.
70f.
4 Mr. Chamberlain's Speeches, Hrsg. v. Charles W. Boyd, Bd.
1, London 1914, S. 5.
5 Max Weber Gesamtausgabe, Landarbeiterfrage, Nationalstaat
und Volkswirtschaftspolitik, Schriften und Reden, Bd. I/4,2, hg.
v. Wolfgang J. Mommsen in Zusammenarbeit mit Rita Aldenhoff, Tübingen
1993, S. 571.
6 Zitiert bei Wolfgang J. Mommsen, Der europäische Imperialismus,
Göttingen 1979, S. 25.
7 Vgl. Boris Barth, Die deutsche Hochfinanz und die Imperialismen.
Banken und Außenpolitik vor 1914, Stuttgart 1995, S. 276ff. Finanzimperialismen
vor 1914.
8 Vgl. Jürgen Osterhammel, China und die Weltgesellschaft,
München 1989, S. 125ff.
Qingdao
(Tsingtau) -
Ein Zentrum deutscher Kultur in China?
von Klaus Mühlhahn
1 Bernhard Dernburg:
Zielpunkte des deutschen Kolonialwesens, Berlin 1907, S. 11.
2 Über die vielfältige Rolle von Kultur im Prozeß von Kolonialismus
und Imperialismus vgl. Nicholas B. Dirks: "Introduction: Colonialism
and Culture", in: ders. (Hrsg.): Colonialism and Culture, Ann Arbor
1992, S. 1-25; Octave Mannoni: Prospero et Caliban. Psychologie
de la Colonisation, Paris 1984; Edward Said: Kultur und Imperialismus,
Frankfurt 1994. Zur Rolle von Technologie siehe die Arbeiten von
Daniel R. Headrick: The Tools of Empire: Technology and European
Imperialism in the Nineteenth Century, New York 1981; ders.: The
Invisible Weapon: Telecommunications and International Politics,
1851-1945, Oxford 1991; ders.: The Tentacles of Progress: Technology
Transfer in the Age of Imperialism, 1850-1940, New York 1988. Zu
Wissenschaft siehe Lewis Pyenson: Civilizing Mission. Exact Sciences
and French Overseas Expansion, 1830-1940, Baltimore 1993; ders.:
Cultural Imperialism and Exact Sciences. German Expansion Overseas,
1900-1930, New York u. a. 1985.
3 Die wichtige Rolle der Kultur- und Bildungspolitik in Kiautschou
ist bisher vor allem von der chinesischen Forschung betont worden,
vgl. Zhou Dongming: "De zhan Qingdao shiqi de jiaoyu celüe ji shi
shi" (Die Erziehungspolitik in der Zeit der deutschen Besetzung
von Qingdao und ihre praktische Umsetzung), in: Liu Shanzhang /
Zhou Quan (Hrsg.): Zhong De guanxi shi wencong (Aufsatzsammlung
zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen), Qingdao 1991,
S. 145-153. Insgesamt wurden in den 17 Jahren deutscher Herrschaft
von Deutschen eine Gouvernementsschule, 26 Elementarschulen, 10
Missionsschulen, 4 Berufsschulen und eine "Spezialhochschule" betrieben.
Vgl. zur Thematik Kapitel 9 in: Mechthild Leutner (Hrsg.) / Klaus
Mühlhahn (Bearb.): "Musterkolonie Kiautschou". Die Expansion des
Deutschen Reiches in China. Deutsch-chinesische Beziehungen 1897-1914.
Eine Quellensammlung, Berlin 1997. 4 Die Sinologie war bis
dahin in Deutschland vor allem als Sprachwissenschaft und Philologie
betrieben worden, vgl. Mechthild Leutner: "Sinologie in Berlin.
Die Durchsetzung einer wissenschaftlichen Disziplin zur Erschließung
und zum Verständnis Chinas", in: Kuo Heng-yü (Hrsg.): Berlin und
China. Dreihundert Jahre wechselvolle Beziehungen, Berlin 1987,
S. 31-38. 5 Vgl. Dirk A. Seelemann: The Social and Economic
Development of the Kiaochou Leasehold (Shantung, China) under German
Administration, 1897-1914, Toronto 1982, Diss. Phil. University
of Toronto, S. 355.
6 Die Formulierung entstammt der Denkschrift betreffend die Entwicklung
des Kiautschou-Gebietes in der Zeit vom Oktober 1906 bis Oktober
1907, Berlin 1908, S. 5-16. Vgl. auch Mechthild Leutner / Klaus
Mühlhahn: "Die ›Musterkolonie‹ - Die Perzeption des Schutzgebietes
Jiaozhou in Deutschland", in: Deutschland und China. Beiträge des
2. Internationalen Symposiums zur Geschichte der deutsch-chinesischen
Beziehungen, Berlin 1991, hrsg. von Kuo Heng-yü und M. Leutner,
München 1994 (Berliner China-Studien, 21), S. 412-416.
7 Siehe dazu Jürgen Klosterhuis: "Friedliche Imperialisten".
Deutsche Auslandsvereine und auswärtige Kulturpolitik, 1906-1918,
Frankfurt 1994, S. 17 ff.; Rüdiger Vom Bruch: Weltpolitik als Kulturmission.
Auswärtige Kulturpolitik und Bildungsbürgertum in Deutschland am
Vorabend des Ersten Weltkrieges, Paderborn 1982, S. 26 ff.
8 Schreiben des stellvertretenden Gouverneurs Jacobson an
das Reichsmarineamt, 27. 1. 1905, Bundesarchiv, Deutsche Botschaft
China, Nr. 1241, Bl. 198-219, als Dok. 127 abgedruckt in Leutner
(wie Anm. 3).
9 Vgl. Vom Bruch (wie Anm. 7), S. 14 ff.
10 Zu Rohrbach siehe Vom Bruch (wie Anm. 7), S. 73 ff.
11 Siehe Klosterhuis (wie Anm. 7), S. 720-722.
12 Zur Abschaffung des traditionellen Prüfungs- und Titelsystems
siehe Ichiko Chuzo: "Political and Institutional Reform", in: John
King Fairbank / Liu Kwang-Ching (Hrsg.): The Cambridge History of
China, Vol. 10: Late Ch'ing, 1800-1911, Part II, Cambridge 1980,
S. 375-415; Wolfgang Franke: The Reform and Abolition of the Traditional
Chinese Examination System, Cambridge 1960, S. 53-67. Die Motivation
der Einflußnahme auf das chinesische Erziehungssystem wird explizit
angesprochen in der Denkschrift betreffend die Entwicklung des Kiautschou-Gebietes
in der Zeit vom Oktober 1906 bis Oktober 1907, Berlin 1908, S.15/16.
13 Vgl. Dok. 127 in Leutner (wie Anm. 3).
14 Siehe Denkschrift betreffend die Entwicklung des Kiautschou-Gebietes
in der Zeit vom Oktober 1898 bis Oktober 1899, Berlin 1900, S. 2837.
15 Vgl. zu diesem Vorfall Seelemann (wie Anm. 5), S. 369-372.
Zur räumlichen Trennung vgl. Kap. 3 bei Leutner (wie Anm. 3).
b Gründungs- und Spendenaufruf in Bundesarchiv/Militärarchiv, RM2/1836,
Bl. 65/66.
17 Zur Gründung der Schule siehe Denkschrift betreffend die
Entwicklung von Kiautschou. Abgeschlossen Ende Oktober 1898, Berlin
1899, S. 564.
18 Siehe hierzu ausführlich Seelemann (wie Anm. 5), S. 352-389.
19 Siehe Denkschrift betreffend die Entwicklung des Kiautschou-Gebietes
in der Zeit vom Oktober 1906 bis Oktober 1907, Berlin 1908, S. 31.
20 1904 war ein neues Curriculum für die Elementarschulausbildung
dekretiert worden, siehe dazu Paul J. Bailey: Reform the People.
Changing Attitudes Towards Popular Education in Early Twentieth-Century
China, Edinburgh 1990, S. 31-35.
21 Die Deutsch-Chinesische Hochschule gehört zu den am besten
erforschten Institutionen in Kiautschou, siehe die Arbeiten von
Françoise Kreissler: L'action culturelle allemande en Chine. De
la fin du XIX siècle à la Seconde Guerre Mondiale, Paris 1989, S.
131-138; Hans Christian Stichler: Das Gouvernement Jiaozhou und
die deutsche Kolonialpolitik in Shandong 1897-1909. Ein Beitrag
zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen, Berlin 1989,
Diss. Phil. Humboldt Universität zu Berlin, S. 261-291; Roswitha
Reinbothe: Kulturexport und Wirtschaftsmacht. Deutsche Schulen in
China vor dem Ersten Weltkrieg, Frankfurt 1992, S. 192-230; Huang
Yi: Der deutsche Einfluß auf die Entwicklung des chinesischen Bildungswesens
von 1871 bis 1918. Studien zu den kulturellen Aspekten der deutsch-chinesischen
Beziehungen in der Ära des Deutschen Kaiserreichs, Frankfurt 1995,
S. 158-163.
22 Vgl. hierzu Reinbothe (wie Anm. 21), S. 195 ff.
23 Seit 1907 gab es im Deutschen Reich eine allgemeine Sparpolitik
aufgrund angespannter Haushaltslagen wegen der Weltwirtschaftskrise
1905/06. Die Reichszuschüsse zum Haushalt des Pachtgebiets wurden
daher laufend verringert, siehe Dok. 63 in: Leutner (wie Anm. 3).
24 Vgl. Stichler (wie Anm. 21), S. 263-267.
25 Siehe Sun Baoqi an Waiwubu, 14. 12. 1907, in: Erstes Historisches
Archiv, Peking, Waiwubu, Nr. 1512. Sun wertete den Plan als "in
schulischer Hinsicht interessant" (yu xuewu you yi). Als Begründung
wurde angegeben, daß Deutschland vorhabe, "in Tsingtau eine Bildungsanstalt
zu errichten, welche es jungen Chinesen, insbesondere auch solchen,
denen die Mittel zu kostspieligen Studienreisen nach Europa nicht
zu Gebote stehen, ermöglichen soll, sich an Ort und Stelle mit den
geistigen Errungenschaften der modernen westländischen Kultur vertraut
zu machen". Rex wiederholte diese Begründung wörtlich am 15. 1.
1908 und bat die chinesische Regierung um Unterstützung sowie Anerkennung
der Schulabschlüsse, siehe Rex an Prinz Ching, 15. 1. 1908, in:
Erstes Historisches Archiv, Peking, Waiwubu, Nr. 1512.
26 Siehe Unterrichtsministerium an Außenministerium, 31.
1. 1908, in: Erstes Historisches Archiv, Peking, Waiwubu, Nr. 1512.
27 Siehe Truppel an Tirpitz, 18. 9. 1908, Bundesarchiv, Deutsche
Botschaft China, Nr. 1258, Bl. 215-219.
28 Siehe Pyenson (wie Anm. 2), S. 256.
29 Zhou Dongming (wie Anm. 2), S. 151.
30 "Shufan" bedeutet "Vorbild edler Weiblichkeit".
31 Siehe Reinbothe (wie Anm. 21), S. 234.
32 Siehe Gründungsbericht 1911, in: Bundesarchiv/Militärarchiv,
RM3/6767, Bl. 318-320.
33 Vgl. Denkschrift betreffend die Entwicklung des Kiautschou-Gebietes
in der Zeit vom Oktober 1898 bis Oktober 1899, Berlin 1900, S. 28-38.
34 Vgl. Denkschrift betreffend die Entwicklung des Kiautschou-Gebietes
in der Zeit vom Oktober 1907 bis Oktober 1908, Berlin 1909, S. 46.
35 Vgl. Pyenson (wie Anm. 2), S. 262-270.
36 Vgl. E. Kamke / K. Zeller: "Konrad Knopp", in: Jahresberichte
der Deutschen Mathematikervereinigung, 60 (1958), S. 44-49.
37 Vgl. hierzu Pyenson (wie Anm. 2), S. 259-261.
38 Wilhelm Wagner: Die Versuchstätigkeit der land- und forstwirtschaftlichen
Abteilung der Deutsch-Chinesischen Hochschule im Jahre 1911-1912,
Tsingtau 1913. Vgl. hierzu auch Reinbothe (wie Anm. 21), S. 213.
39 Siehe hierzu Wolfgang Uwe Eckart: Deutsche Ärzte in China
1897-1914. Medizin als Kulturmission im Zweiten Deutschen Kaiserreich,
Stuttgart 1989, S. 45 ff.
40 Denkschrift betreffend die Entwicklung des Kiautschou-Gebietes
in der Zeit vom Oktober 1898 bis Oktober 1899, Berlin 1900, S. 39.
41 Denkschrift betreffend die Entwicklung des Kiautschou-Gebietes
in der Zeit vom Oktober 1907 bis Oktober 1908, Berlin 1909, S. 59.
42 Eckart (wie Anm. 39), S. 55.
43 Denkschrift betreffend die Entwicklung des Kiautschou-Gebietes
in der Zeit vom Oktober 1898 bis Oktober 1899, Berlin 1900, S. 38.
44 Denkschrift betreffend die Entwicklung des Kiautschou-Gebietes
in der Zeit vom Oktober 1898 bis Oktober 1899, Berlin 1900, S. 39.
45 Artikel in der "Kiautschou-Post" vom 24. 4. 1909, S. 302,
zit. nach Reinbothe (wie Anm. 21), S. 214.
46 Zur sinologischen Zusatzausbildung der Kiautschou-Beamten
siehe Seeleman (wie Anm. 5), S. 53, zum Seminar für Orientalische
Sprachen siehe Leutner (wie Anm. 4), S. 38 ff.
47 Siehe
Hans Christian Stichler: "Chinesisch-Dolmetscher vor dem ersten
Weltkrieg. Anmerkungen zur Geschichte der deutschen Sinologie",
in: asien, afrika, lateinamerika, 19:2 (1991), S. 238-252; Klaus
Mühlhahn, "Culture, Science and Colonialism: German Specialists
in Shandong, 1897-1914", in: Chen Feng (Hrsg.): Dual Identity: Between
Two Cultures - Westerns Specialists in Asia (1860s-1920s), Mannheim
1997.
48 Detaillierte Darstellung der Reihen und Verfasser bei
Reinbothe (wie Anm. 21), S. 213 ff.
49 Siehe Leutner (wie Anm. 4), S. 45.
50 Mechthild Leutner: "Deutsche Vorstellungen über China
und Chinesen und über die Rolle der Deutschen in China, 1890-1945,
in: Kuo Heng-yü (Hrsg.): Von der Kolonialpolitik zur Kooperation.
Studien zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen, München
1986, S. 420-426.
51 Siehe Leutner/Mühlhahn (wie Anm. 6).
52 Siehe Sally Borthwick: Education and Social Change in
China. The Beginnings of the Modern Era, Stanford 1983, S. 87-203.
53 Siehe Huang (wie Anm. 21), S. 222.
54 Aus dem Bericht von Zhang Zhidong zur Gründung der Fachhochschule
wird deutlich, daß nicht generell jede Zusammenarbeit auf dem Feld
des Schulwesens abgelehnt wurde, vgl. Leutner (wie Anm. 3), Dok.
131.
55 Vgl. Lu Hai: "Qingdao ›yugong‹ yu Zhang Xun fu bi" (Hohe
chinesische Beamte in Qingdao und die Wiedererrichtung der Monarchie
durch Zhang Xun), in: Shandong wenshi ziliao xuanji, 9 (1981), S.
175-183.
56 Siehe Aussage des späteren Direktors der Zentralbibliothek
Taipei, Jiang Fuli, der die Hochschule von Qingdao besucht hatte
(er studierte dort von 1911 bis 1914). Unter den Kommilitonen in
seiner Klasse befanden sich zum Beispiel der spätere Rektor der
Zentraluniversität, Zong Baihua; der Wirtschaftsminister Yang Duanyong,
der Vertreter Taiwans bei der UNO, Tan Boxi, sowie die Enkel von
Zhang Zhidong, Zhang Renle. Vgl. "Jiang Fuli xiansheng fangwen jilu"
(Protokoll des Interviews mit Jiang Fuli), unveröffentlichtes Manuskript,
Academia Sinica, Institute for Modern History, S. 56 ff.
57 Vgl. Roland Felber: "Chinesische Deutschlandbilder zu
Beginn des 20. Jahrhunderts", in: Mechthild Leutner (Hrsg.): Politik,
Wirtschaft, Kultur: Studien zu den deutsch-chinesischen Beziehungen,
Münster 1996, S. 139-162; Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte,
Bd. 3: Von der "Deutschen Doppelrevolution" bis zum Beginn des Ersten
Weltkriegs, 1849-1914, München 1995, S. 461 ff.
58 Schreiben des Gouverneurs von Kiautschou, Meyer-Waldeck,
an den Staatssekretär des Reichsmarineamts, Tirpitz, 14. 10. 1912,
Bundesarchiv/Militärarchiv, RM3/6723, Bl. 316-322, abgedruckt als
Dok. 146 in Leutner (wie Anm. 3).
59 Vgl. Jürgen Osterhammel: Kulturelle Grenzen in der Expansion
Europas, in: Saeculum, 46:1, S. 101-138.
Deutsche
Vorposten im Hinterland:
Die infrastrukturelle Durchdringung der Provinz Schantung
von Klaus Mühlhahn
1 Vgl. hierzu
Ernst Grünfeld: Hafenkolonien und kolonieähnliche Verhältnisse in
China, Japan und Korea, Jena 1913.
2 Zur Form der Stützpunktkolonie allgemein siehe Jürgen Osterhammel:
Kolonialismus: Geschichte - Formen - Folgen, München 1995, S. 15
ff. Dagegen waren die anderen deutschen Kolonien in Afrika »Beherrschungskolonien«,
die sich über große Territorien erstreckten und dem Zwecke der Ausbeutung
von Bodenschätzen oder von Arbeitskraft der ansässigen Bevölkerung
dienten.
3 Vgl. Jürgen Osterhammel: China und die Weltgesellschaft.
Vom 18. Jahrhundert bis in unsere Zeit, München 1989, S. 205.
4 Für den Wortlaut des Vertrages siehe Dok. 40 in: Mechthild
Leutner (Hrsg.) / Klaus Mühlhahn (Bearb.): »Musterkolonie Kiautschou«.
Die Expansion des Deutschen Reiches in China. Deutsch-chinesische
Beziehungen 1897-1914. Eine Quellensammlung, Berlin 1997.
5 Schreiben des Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes, Bülow,
an Kaiser Wilhelm II., 27. 1. 1899, Bundesarchiv/Militärarchiv,
RM 2/1837, Bl. 225-227.
6 Vgl. Vera Schmidt: Die deutsche Eisenbahnpolitik in Shantung,
1897-1914. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Imperialismus
in China, Wiesbaden 1976, S. 65/66.
7 Für den Wortlaut der Konzession vgl. Dok. 112 in: Leutner
(wie Anm. 4).
8 Siehe Bundesarchiv, kl. Erw. 623, Bd. 2.
9 Vgl. John E. Schrecker: Imperialism and Chinese Nationalism:
Germany in Shantung, Cambridge 1971, S. 104 u. 124.
10 Zwischen der Schantung-Eisenbahngesellschaft und den Behörden
in Jinan gab es einen langjährigen Streit über die Frage des Verkaufs
von Aktien in China, siehe Dok. 95 in: Leutner (wie Anm. 4).
11 Zhang Rumei an Zongli Yamen, 30. 12. 1898, in: Kuangwu
dang, di er ji: Shandong (Akten betreffend Bergbauangelegenheiten,
Reihe 2: Shandong), hrsg. von Zhongyang yanjiuyuan jindaishi yanjiusuo,
Taipei 1960, S. 918-920.
12 Gaedertz an Auswärtiges Amt, 21. 10. 1899, in: Bundesarchiv,
Deutsche Botschaft China, Nr. 1294, Bl. 38-40.
13 Siehe Ma Gengcun: »Shandong de tielu xiuzhu yu yihetuan
yundong« (Die Errichtung von Eisenbahnen in Shandong und die Boxerbewegung),
in: Yihetuan yundong yu jindai Zhongguo shehui (Die Boxerbewegung
und die moderne chinesische Gesellschaft), hrsg. von Zhongguo Yihetuan
yundongshi yanjiuhui, Chengdu 1987, S. 85-96; Wang Shouzhong: Deguo
qinlüe Shandongshi (Die deutsche Expansion in Shandong), Beijing
1987, S. 152.
14 Diese Praktiken werden auch beschrieben in den Privatbriefen
eines deutschen Ingenieurs bei der Schantung-Eisenbahngesellschaft,
Rainer Falkenberg: Luis Weilers Briefe aus China (Dezember 1897
- August 1901). Materialien zur Entwicklung in Qingdao und zum Bau
der Schantung-Eisenbahn, in: Kuo Heng-yü / Mechthild Leutner (Hrsg.):
Beiträge zu den deutsch-chinesischen Beziehungen, München 1986,
S. 122.
15 Siehe Ketteler an AA, 17. 2. 1900, Bundesarchiv/Militärarchiv,
RM3/6779, Bl. 253/254.
16 Siehe Gefechtsbericht von Mauve, 26. 6. 1899, Bundesarchiv/Militärarchiv,
RM3/6779, Bl. 195-200. Die Zahlenangaben sind mit chinesischen Quellen
identisch, vgl. Zhu Maoduo: »Deutsche Truppeneinsätze in Shandong
nach dem Abschluß des ›Jiao'ao-Pachtvertrages‹«, in: Deutschland
und China. Beiträge des 2. Internationalen Symposiums zur Geschichte
der deutsch-chinesischen Beziehungen, Berlin 1991, hrsg, von Kuo
Heng-Yü und Mechthild Leutner, München 1994 (Berliner China-Studien,
21), S. 322 f.
17 Siehe Gefechtsbericht von Mauve, 26. 6. 1899, in: Bundesarchiv/Militärarchiv,
RM3/6779, Bl. 203-205.
18 Vgl. Schrecker (wie Anm. 9), S. 109; Schmidt (wie Anm.
6), S. 73 f.
19 Ma Gengcun (wie Anm. 13), S. 90; Zhu Maoduo (wie Anm.
16), S. 326. Im Februar 1900 fanden Verhandlungen in Gaomi statt
zwischen chinesischen Magistratsbeamten und der Schantung-Eisenbahngesellschaft,
siehe Schrecker (wie Anm. 9), S. 115. Im Mai 1900 kam es abermals
zu Verhandlungen, diesmal bei Lancun, siehe Falkenberg (wie Anm.
14), S. 128. Die Deutschen erklärten, daß die Befürchtungen der
chinesischen Bauern völlig grundlos seien.
20 Ein Überblick über die einzelnen Erhebungen chinesischer
Bauern findet sich in: Jiao Ji tielu shi (Geschichte der Eisenbahn
zwischen Jiaozhou und Jinan), hrsg. von Zhonggong Qingdao tielu
diqu gongzuo weiyuanhui, Zhongguo kexueyuan Shandong fenyuan lishi
yanjiusuo u. Shandong daxue lishixi, Jinan 1961, S.15-23.
21 Zur Boxerbewegung siehe Joseph W. Esherick: The Origins
of the Boxer Uprising, Berkeley 1987; Paul A. Cohen: History in
Three Keys: The Boxers as Event, Experience and Myth, New York 1997.
22 Schreiben der Betriebsdirektoren der Schantung-Eisenbahngesellschaft,
Schmidt und Hildebrand, an den Gouverneur von Kiautschou, Jaeschke
(9. 8. 1900), in: Bundesarchiv, Deutsche Botschaft China, Nr. 1309,
Bl. 2-12, abgedruckt als Dok. 79 in: Leutner (wie Anm. 4). 23
Denkschrift des Leiters des Allgemeinen Marinedepartments, Büchsel
(1. 12. 1900), in: Bundesarchiv/Militärarchiv, RM3/6782, Bl. 257-262,
abgedruckt als Dok. 81 in: Leutner (wie Anm. 4).
24 Zahlen nach Denkschrift »Die Unruhen im Kaiserlichen Schutzge-biet
Kiautschou«, o. D., in: Bundesarchiv/Militärarchiv, RM3/6784, Bl.
92-98. Die chinesischen Angaben zur Zahl der Getöteten sind doppelt
so hoch, siehe zum Beispiel »Jiao Ji tielu shi« (wie Anm. 20), S.
22/23. 25 Bericht des Wasserbau-Inspektors Born an den Gouverneur
von Kiautschou, Truppel (4. 9. 1902), in: Bundesarchiv/Militärarchiv,
RM3/6747, Bl. 281-285, als Dok. 83 in: Leutner (wie Anm. 4).
26 Die konkreten Ziele von Yuan Shikai bestanden aus: 1.)
der Wiederherstellung der Souveränität, 2.) der Wiederherstellung
der Verfügungsmöglichkeiten über wirtschaftlichen Profit, 3.) Kontrolle
der Deutschen, 4.) Erlangung von Vorteilen für das Volk, siehe Yuan
Shikai an Zongli Yamen, 1. 4. 1900, in: Wang Yanwei / Wang Liangguang
(Hrsg.): Qingji waijiao shiliao (Historische Materialien zu den
Außenbeziehungen der Qing-Zeit.), Bd. 142, Beijing 1932, S. 12 ff.
27 Erläuterungen zu den Eisenbahn-Regulativen von Heinrich
Hildebrand, 7. 4. 1900, in: Bundesarchiv/Militärarchiv, RM3/6780,
Bl. 181 bis 187.
28 Die Eisenbahn-Regulative findet sich in: Schmidt (wie Anm. 6),
S. 154 bis 161, die Bergbau-Regulative als Dok. 113 in: Leutner
(wie Anm. 4).
29 In der oben erwähnten Eisenbahn-Konzession war die Verwendung
deutscher Materialien verpflichtend festgeschrieben.
30 Vgl. Schmidt (wie Anm. 6), S. 70.
31 Vgl. Falkenberg (wie Anm. 14), S. 125.
32 Siehe den Bericht des »Amts für auswärtige Angelegenheiten«
(Yangwu ju) an Yu Xian, o. D., in: Choubi oucun (Zufällig erhaltene
Aufzeichnungen), hrsg. von Zhongguo shehui kexueyuan jindaishi yanjiusuo,
Beijing 1983, S. 30 f.
33 Vgl. Schmidt (wie Anm. 6), S. 87.
34 Der Gouverneur Zhou Fu ersetzte 1903 die Truppen durch
eine Bahnpolizei, siehe Schmidt (wie Anm. 6), S. 86.
35 Für Heinrich Hildebrand war dies ein großer Erfolg, er
erhielt eine Prämie von 20.000 Mark. Siehe Funke an Reichsmarineamt,
10. 6. 1904, in: Bundesarchiv/Militärarchiv, RM3/6715, Bl. 166-173.
36 Siehe Schmidt (wie Anm. 6), S. 89.
37 In: »Kuangwu dang« (wie Anm. 11), S. 1070-1072.
38 Vgl. Zhu Maoduo / Li Aizhen: »Das Fangzi-Kohlebergwerk
in Shandong nach Abschluß des ›Staatsvertrags mit China über die
Verpachtung des Kiautschou-Gebiets‹«, in: Berliner China-Hefte,
12 (Mai 1997), S. 65-72.
39 Siehe Geschäftsbericht der Schantung-Bergbaugesellschaft
für das Geschäftsjahr 1911/12, Berlin 1912, S. 10.
40 Vgl. Merklinghaus an Gesandtschaft, 20. 8. 1907, in: Bundesarchiv,
Deutsche Botschaft China, Nr. 1295, Bl. 176.
41 Siehe Betz an Mumm, 26. 1. 1905, in: Bundesarchiv, Deutsche
Botschaft China, Nr. 1295, Bl. 14/15.
42 Zu dieser Bewegung siehe Wang Shouzhong: »Vom blinden
Haß gegen Ausländer zum zivilisierten Widerstandskampf - Die Reaktion
Chinas auf die deutsche Besetzung der Jioazhou-Bucht«, in: Berliner
China-Hefte, 12 (Mai 1997), S. 73-82. Li Enhan: Wan Qing de shouhui
kuangquan yundong (Die Bewegung zur Rückgewinnung der Bergbaurechte
in der späten Qing-Zeit), Taipei 1963, S. 177 ff.
43 Siehe Schrecker (wie Anm. 9), S. 190.
44 Schreiben des deutschen Gesandten Rex an den Reichskanzler
Bülow (25. 6. 1909), in: Bundesarchiv, Deutsche Botschaft China,
Nr. 1312, Bl. 194-198, abgedruckt als Dok. 119 in: Leutner (wie
Anm. 3).
45 Vgl. zum Beispiel Schmidt (wie Anm. 6), S. 97 ff.
46 Diese chinesischen Bemühungen werden dokumentiert in den
Kapiteln 6 und 7 bei Leutner (wie Anm. 3).
47 Horst Gründer: Geschichte der deutschen Kolonien, Paderborn
1991, S. 201.
48 Kenneth
Pomeranz: The Making of a Hinterland. State, Society, and Economy
in Inland North China, 1853-1937, Berkeley 1993. Vgl. hierzu auch
Zhang Yufa: Zhongguo xianddaihua de quyu yanjiu: Shandong sheng
1860-1916 (Regionale Modernisierung in China: Die Provinz Shandong
1860-1916), Taipei 1987. Vgl. auch die Abschnitte zu Handel, Wirtschaft
und Infrastruktur bei An Zuozhang (Hrsg.): Shandong tongshi, jindaijuan
(Abriß der Geschichte Shandongs, Teil zur Neuzeit), 2 Bde., Jinan
1994.
Die
preußische und die Kaiserliche Marine
in den ostasiatischen Gewässern:
Das militärische Interesse an Ostasien
von Michael Salewski
1 "Berliner Illustrirte
Zeitung", VII. Jg., Nr. 15 vom 10. 4. 1898.
2 Georg Franzius: Kiautschou. Deutschlands Erwerbung in Ostasien,
4. Aufl., Berlin (1898).
3 Ebenda, Beilage zwischen S. 136 u. 137.
4 Ebenda, S. 130.
5 Ebenda, S. 132.
6 Werner Stingl: Der Ferne Osten in der deutschen Politik
vor dem Ersten Weltkrieg (1902-1914), Frankfurt/M. 1978, Bd. 1,
S. 132.
7 Rolf-Harald Wippich: Japan und die deutsche Fernostpolitik
1894 bis 1898. Vom Ausbruch des Chinesisch-Japanischen Krieges bis
zur Besetzung der Kiautschou-Bucht. Ein Beitrag zur Wilhelminischen
Weltpolitik, Wiesbaden 1987, S. 337.
8 Zur Weltpolitik vgl. jetzt Gerd Fesser: Der Traum vom Platz
an der Sonne. Deutsche "Weltpolitik" 1897-1914, Bremen 1996; zu
Kiautschou vgl. S. 10-15.
9 Helmut Stoecker: Deutschland und China im 19. Jahrhundert.
Das Eindringen des deutschen Kapitalismus, Berlin 1958, S. 37.
10 Jörg Duppler: Prinz Adalbert von Preußen. Gründer der
deutschen Marine, Herford, Bonn 1986; Wolfgang Petter: Die überseeische
Stützpunktpolitik der preußisch-deutschen Kriegsmarine 1859-1883,
Phil. Diss. Freiburg 1975.
11 Zitiert nach Duppler (wie Anm. 10), S. 97 f.
12 Petter (wie Anm. 10), S. 13-65.
13 Vgl. Wilhelm Treue: Der Krimkrieg und die Entstehung der
modernen Flotten, Göttingen 1954.
14 Die Große Politik der Europäischen Kabinette 1871-1914.
Sammlung der Diplomatischen Akten des Auswärtigen Amtes, herausgegeben
im Auftrage des Auswärtigen Amtes von Johannes Lepsius, Albrecht
Mendelssohn Bartholdy, Friedrich Thimme, Bd. 14: Weltpolitische
Realitäten, Erste Hälfte, Berlin 1927 (ferner: GP 14, 1), Hollmann
an Marschall vom 17. 4. 1895, Nr. 3646, S. 7.
15 Zum Perry-Bericht und seinen Folgen für die preußische
Marinepolitik vgl. Michael Salewski: "Die preußische Ostasienpolitik
(1859-1862). Motive und Mentalitäten", in: Aspekte der Geschichte.
Festschrift für Peter Gerrit Thielen, herausgegeben von Udo Arnold,
Josef Schröder, Günther Walzik, Göttingen, Zürich 1990, S. 104.
16 Die Expedition war von Preußen ganz bewußt als gesamtdeutsches
Unternehmen angelegt worden, vgl. Stoecker (wie Anm. 9).
17 Zur Eulenburgexpedition vgl. neben Stoecker (wie Anm.
9) und Petter (wie Anm. 10) vor allem: Die preußische Expedition
nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen, Berlin 1864, Bd. 1, 1864
(= Berg), und Michael Salewski: "Die preußische Expedition nach
Japan (1859-1861)", in: Revue Internationale d'Histoire Militaire,
No. 70, Seoul 1988, S. 39-57.
18 Stoecker (wie Anm. 9), S. 56.
19 Wippich (wie Anm. 7), S. 56.
20 Stoecker (wie Anm. 9), S. 60, Petter (wie Anm. 10), S.
74 ff.
21 Stoecker (wie Anm. 9), S. 66, Heinrich Walle: "Das deutsche
Kreuzergeschwader in Ostasien 1897 bis 1914; politische Absichten
und militärische Wirkung", in: Der Einsatz von Seestreitkräften
im Dienst der auswärtigen Politik. Vorträge auf der Historisch-Taktischen
Tagung der Flotte 1981, herausgegeben vom Deutschen Marineinstitut,
Herford 1983, S. 41. 22 Wippich (wie Anm. 7), S. 35.
23 Zitiert nach Stingl (wie Anm. 6), Bd. 1, S. 104, Anm.
309.
24 Die diplomatischen Vorgänge bei Stingl (wie Anm. 6), Wippich
(wie Anm. 7), Stoecker (wie Anm. 9).
25 Die
Literatur zu diesem "Paradigmawechsel" ist uferlos; neben Alfred
von Tirpitz: Erinnerungen, Leipzig 1919, selbst am ausführlichsten:
Volker R. Berghahn: Der Tirpitz-Plan. Genesis und Verfall einer
innenpolitischen Krisenstrategie unter Wilhelm II., Düsseldorf 1971;
vgl. auch Michael Salewski: Tirpitz. Aufstieg - Macht - Scheitern,
Göttingen 1979; Jürgen Rohwer: Kriegsschiffbau und Flottengesetze
um die Jahrhundertwende; Paul M. Kennedy: "Maritime Strategieprobleme
der deutsch-englischen Flottenrivalität", in: Marine und Marinepolitik
im kaiserlichen Deutschland 1871-1914, herausgegeben vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt durch Herbert Schottelius und Wilhelm Deist, Düsseldorf
1972.
26 GP 14, 1, S. 9.
27 Ebenda.
28 GP 14, 1, Wilhelm II. an Kaiser Nikolaus II. pr. 19. Dezember
1897, S. 129 f.
29 Stingl (wie Anm. 6), Bd. 1, S. 435 f.
30 Ebenda, S. 124.
31 Tirpitz, Erinnerungen (wie Anm. 25), S. 62.
32 Ebenda, S. 76.
33 Die offizielle Darstellung: Die Kaiserliche Marine während
der Wirren in China 1900-1901. Herausgegeben vom Admiralstabe der
Marine, Berlin 1903.
34 Walle (wie Anm. 21), S. 45.
35 Stingl (wie Anm. 6), Bd. 1, S. 332.
36 Zitiert nach Stingl (wie Anm. 6), Bd. 2, S. 434.
37 Ebenda, S. 435.
38 Das schönste Denkmal setzte dem ostasiatischen Geschwader
der spätere Oberbefehlshaber der Kriegsmarine: Der Kreuzerkrieg
in den ausländischen Gewässern. Bearbeitet von E(rich) Raeder. Erster
Band: Das Kreuzergeschwader (= Der Krieg zur See 1914-1918. Herausgegeben
vom Marine-Archiv), Berlin 1922.
39 Waldemar Vollerrhun: Der Kampf um Tsingtau. Eine Episode
aus dem Weltkrieg 1914/1918 nach Tagebuchblättern, Leipzig 1920.
Vom
»jungen Deutsch - China« zum »heiligen Boden des Verständnisses«:
Tsingtau (Qingdao) im Spiegel der deutschen Literatur
von Liu Weijian
1 Karl May: Der
Kiang-lu, in: ders.: Am Stillen Ocean, Freiburg 1894, S. 69.
b Karl May: Kong-Kheou, das Ehrenwort, Zürich 1992, S. 222, 225.
3 Paul Lindenberg: Fritz Vogelsang. Abenteuer eines deutschen
Schiffsjungen in Kiautschou, Berlin 1899, S. 54 ff., 61.
4 Vgl. ebenda, S. 267, 275, 278.
5 Vgl. Paul Lindenberg: Fritz Vogelsangs Kriegsabenteuer
in China 1900, Berlin 1901, S. 316.
6 Ebenda, S. 167, 168 f.
7 Ebenda, S. 173 f.
8 Ebenda, S. 173, 176 f.
9 Ebenda, S. 185.
10 Vgl. Richard Küas: Die Wacht im fernen Osten, Berlin 1915,
S. 35.
11 Vgl. ebenda, S. 17.
12 Vgl. ebenda, S. 47.
13 Vgl. ebenda, S. 55 ff.
14 Lindenberg (wie Anm. 5), S. 175 f., 174.
15 Otto von Gottberg: Die Helden von Tsingtau, Berlin 1915,
S. 11.
16 Ebenda, S. 15 f.
17 Ebenda, S. 19.
18 Ebenda, S. 20.
19 Gunther Plüschow: Die Abenteuer des Fliegers von Tsingtau,
Berlin 1916, S. 28.
20 Ebenda, S. 96, siehe auch S. 30.
21 Vgl. Lindenberg (wie Anm. 5), S. 171.
22 Ebenda, S. 187.
23 Ebenda, S. 314 f.
24 Vgl. Küas (wie Anm. 10), S. 286 f.
25 Gottberg (wie Anm. 15), S. 22.
26 Ebenda, S. 9 f.
27 Ebenda, S. 11 f.
28 Plüschow (wie Anm. 19), S. 62.
29 Ebenda, S. 70. 30 Ebenda, S. 89.
31 Karl May: Und Friede auf Erden!, Freiburg 1904, S. 491.
32 Ebenda, S. 324.
33 Vgl. ebenda, S. 481 f.
34 Ebenda, S. 498.
35 Vgl. Martin Schenkel: Und Friede auf Erden in: Gert Ueding
(Hrsg.): Karl-May-Handbuch, Stuttgart 1987, S. 302.
36 May 1904 (wie Anm. 31), S. 477.
37 Ebenda, S. 551.
38 Ebenda, S. 34.
39 Ebenda, S. 504.
40 Vgl. Alfred Döblin: Die drei Sprünge des Wang-lun, München
1989, S. 22 ff.; vgl. auch: ders.: Kartenskizze aus Döblins Vorarbeiten
zum »Wang-lun« (Nr. 77), in: Jochen Meyer / Ute Doster: Alfred Döblin
1878-1978, Marbach 1978, S. 131. Hier wird »Wei-ho« als südlich
von »Tsinan« befindliches »Wei« angegeben.
41 Ebenda, S. 19.
42 Richard Wilhelm (Übers.): Laotse: Taoteking. Das Buch
vom Sinn und Leben, München 1978, S. 121.
43 Alfred Döblin: Aufsätze zur Literatur, Olten und Freiburg
1963, S. 50.
44 Alfred Döblin: Brief an Henry Regensteiner vom 28. 5.
1950, in: German Life and Letters, 21/1967-68, S. 19.
45 Döblin 1989 (wie Anm 40), S. 8.
46 Bertolt Brecht: Der Tsingtausoldat, in: Werner Hecht / Jan Knopf
/ Werner Mittenzwei / Klaus-Detlef Müller (Hrsg.): Bertolt Brecht
Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Gedichte
3, Bd. 13, Berlin, Weimar und Frankfurt a. M. 1993, S. 86 f.
47 Alfons Paquet: Li oder Im neuen Osten, Frankfurt a. M.
1912, S. 300.
48 Ebenda, S. 303.
49 Ebenda, S. 310.
50 Ebenda, S. 316.
51 Vgl. Richard Wilhelm: Die Seele Chinas, Berlin 1926, S.
159-178.
52 Paquet (wie Anm. 47), S. 311.
53 Ebenda.
54 Hermann Graf Keyserling: Das Reisetagebuch eines Philosophen,
München und Wien 1980, S. 407.
55 Ebenda, S. 408.
56 Vgl. ebenda, S. 497 f.
57 Wilhelm 1926 (wie Anm. 51), S. 174 f.
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