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Sowjetunion | Jugoslawien | Kosovo
Seit 1991 zerbrach der Vielvölkerstaat Jugoslawien in blutigen Bürgerkriegen. Nationalistische Bestrebungen in verschiedenen Teilen des Landes führten im Sommer zu militärischen Auseinandersetzungen. Slowenien und Kroatien hatten ihre Unabhängigkeit erklärt, die der serbische Präsident Slobodan Milošević nicht anerkannte. Daraufhin beschossen serbisches Militär und paramilitärische Banden kroatische Städte und vertrieben zehntausende Kroaten und Muslime. Gleichzeitig riefen Serben in Kroatien die Serbische Republik Krajina aus, und es kam zu Vertreibungen und Massakern an der kroatischen Bevölkerung. Auf internationalen Druck beendete Milošević im Januar 1992 den Krieg. Doch bereits im Frühjahr begannen die Kämpfe in Bosnien-Herzegowina, nachdem Kroaten und Muslime für die Unabhängigkeit votiert hatten. Unterstützt von bosnischen Serben, griff die Jugoslawische Volksarmee die nicht-serbische Bevölkerung an und belagerte die Hauptstadt Sarajevo. Seit Sommer 1992 beherrschte die Armee der bosnischen Serben mehr als zwei Drittel von Bosnien-Herzegowina. Im Frühsommer 1995 eroberte die kroatische Armee die "Serbische Republik Krajina", wobei es zu Vergeltungsmaßnahmen und Racheakten kam. Zehntausende Serben mussten Richtung Bosnien und Serbien fliehen. Gleichzeitig griff die NATO serbische Stellungen in Bosnien-Herzegowina an. Im Oktober 1995 wurde ein Waffenstillstand vereinbart; im November 1995 unterzeichneten die Konfliktparteien das Dayton-Friedensabkommen.