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Daniel Biskup - Jugoslawien

Seit 1991 zerbrach der Vielvölkerstaat Jugoslawien in blutigen Bürgerkriegen. Nationalistische Bestrebungen in verschiedenen Teilen des Landes führten im Sommer zu militärischen Auseinandersetzungen. Slowenien und Kroatien hatten ihre Unabhängigkeit erklärt, die der serbische Präsident Slobodan Milošević nicht anerkannte. Daraufhin beschossen serbisches Militär und paramilitärische Banden kroatische Städte und vertrieben zehntausende Kroaten und Muslime. Gleichzeitig riefen Serben in Kroatien die Serbische Republik Krajina aus, und es kam zu Vertreibungen und Massakern an der kroatischen Bevölkerung. Auf internationalen Druck beendete Milošević im Januar 1992 den Krieg. Doch bereits im Frühjahr begannen die Kämpfe in Bosnien-Herzegowina, nachdem Kroaten und Muslime für die Unabhängigkeit votiert hatten. Unterstützt von bosnischen Serben, griff die Jugoslawische Volksarmee die nicht-serbische Bevölkerung an und belagerte die Hauptstadt Sarajevo. Seit Sommer 1992 beherrschte die Armee der bosnischen Serben mehr als zwei Drittel von Bosnien-Herzegowina. Im Frühsommer 1995 eroberte die kroatische Armee die "Serbische Republik Krajina", wobei es zu Vergeltungsmaßnahmen und Racheakten kam. Zehntausende Serben mussten Richtung Bosnien und Serbien fliehen. Gleichzeitig griff die NATO serbische Stellungen in Bosnien-Herzegowina an. Im Oktober 1995 wurde ein Waffenstillstand vereinbart; im November 1995 unterzeichneten die Konfliktparteien das Dayton-Friedensabkommen.

Karte Jugoslawien um 1992
Alltag im Flüchtlingslager Resnik, Januar 1993. Im Krieg in Bosnien-Herzegowina zwischen bosnisch-herzegowinischen Kroaten und bosnischen Muslimen wurden vor allem Frauen Opfer von Vertreibung und Vergewaltigungen. Im Lager Resnik am Rande von Zagreb lebten überwiegend Muslime: rund 4.000 Frauen, Alte und Kinder.
Im Flüchtlingslager Samobor, Januar 1993
Frau mit Brennholz im kroatischen Flüchtlingslager Resnik, Januar 1993
Im belagerten Sarajevo, 1994. Während des Bosnienkrieges war Sarajevo in einen serbischen und einen bosniakisch-kroatischen Teil gespalten, zu dem auch das Stadtzentrum und die Altstadt gehörte. Er wurde von April 1992 bis Ende Februar 1996 von Truppen der bosnisch-serbischen Armee belagert. Rund 10.000 Menschen aller Volksgruppen fielen der Belagerung und den Kämpfen zum Opfer, etwa 50.000 wurden verletzt.
Frauen auf dem Weg von West- nach Ost-Mostar, November 1995
Blick auf das zerstörte Mostar, November 1995. Während des Bürgerkrieges in Bosnien-Herzegowina wurde die multiethnische Stadt in einen kroatischen Teil am Westufer der Neretva und einen bosnisch-muslimischen (bosniakischen) Teil am Ostufer geteilt, der durch kroatischen Beschuss zerstört wurde.
Soldatenfriedhof in Bihac, Oktober 1996
Demonstration gegen die Fälschung der Kommunal- und Bundeswahlen, Belgrad, 16. Dezember 1996. Zwischen November 1996 und Februar 1997 demonstrierten hunderttausende Anhänger der Milosevickritischen Oppositionsbewegung in Belgrad und anderen Städten gegen den massiven Wahlbetrug bei den Kommunal- und Bundeswahlen.
Hinweis am Eingang eines Supermarktes, Vukovar, Oktober 1999
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