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Sowjetunion | Jugoslawien | Kosovo
Die Konflikte um Souveränität, Sezession und nationale Selbstbestimmung hielten den Balkan auch nach den Kriegen um Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina in Atem. 1998 kam es zur Eskalation zwischen Serbien und dem überwiegend von Albanern bewohnten Kosovo. Die Provinz forderte ihre Unabhängigkeit, die sie mit Hilfe der Befreiungsarmee des Kosovo (UÇK) militärisch durchsetzen wollte. Serbien reagierte mit dem Einsatz von Sonderpolizei und jugoslawischer Armee und vertrieb Hunderttausende Kosovo-Albaner. Diese ethnischen Säuberungen ließen die internationale Gemeinschaft eingreifen, jedoch scheiterten alle Bemühungen, den Konflikt auf politischen und diplomatischen Wegen zu beenden. Am 24. März 1999 begann die NATO mit Luftschlägen gegen Serbien-Jugoslawien, jedoch ohne UN-Mandat, da Russland die Zustimmung verweigerte. Das Verteidigungsbündnis griff damit erstmals einen souveränen Staat an. Mit dem ersten Kampfeinsatz ihrer Geschichte beteiligte sich die Bundeswehr an der NATO-Intervention, die am 9. Juni 1999 mit einem Waffenstillstand endete. Slobodan Milošević musste die serbischen Truppen aus dem Kosovo zurückziehen, anschließend wurde dort unter Leitung der Vereinten Nationen die internationale Friedenstruppe KFOR stationiert.