Zwischen 1842 und 1861 dürfte Winterhalter 15mal in England gewesen sein, und noch 1870 stand er mit der Königin in Kontakt. Als er drei Jahre später starb, beschrieb die Königin seinen Tod gegenüber der Kronprinzessin als einen "schrecklichen" und "wahrhaft unersetzlichen" Verlust, und die Kronprinzessin selbst war der Ansicht: "Es gab keinen Portraitmaler seinesgleichen auf der Welt." Auf jeden Fall hat er für die Königin eine so umfangreiche Palette von Familienbildnissen gemalt wie kein zweiter Maler in der Geschichte königlicher Portraits in England. Seine Gemälde sind außergewöhnlich vollkommen, wohlkomponiert, glaubwürdig und besitzen etwas von jener Sympathie, ja Freundlichkeit, und von jenem Elan und jener Begeisterung im lebendigen Umgang mit der Farbe, die Winterhalter an den im Besitz der Königin befindlichen Portraits von Lawrence bewundert haben dürfte.

Die ersten beiden Portraits, die er 1842 für die Königin malte, waren ein unmittelbarer Erfolg - sie schätzte stets den hellen Hintergrund seiner Bilder -, und danach malte er in regelmäßigen Abständen jeweils ein neues Paar von lebensgroßen Bildnissen, die als offizielle Konterfeis alle früheren Portraits ersetzten und von denen jeweils unzählige Kopien und Varianten hergestellt wurden. Diese offiziellen Portraits ergänzten eine Unzahl weiterer Gemälde Winterhalters, auf denen Königin und Prinz in unterschiedlichen Größen und wechselndem Ambiente dargestellt sind. Die Kinder des Königspaares wurden ebenfalls in regelmäßigen Abständen gemalt, um sorgfältig geplante Bilderfolgen und Arrangements zu schaffen. Auch Freunde und Günstlinge des Hofes und Besucher aus dem Ausland saßen auf Wunsch der Königin für Winterhalter Modell. Wenn er zwischen seinen lebensgroßen Portraitarbeiten Zeit fand, malte Winterhalter kleine "Vignetten", vornehmlich von den Damen des Hofstaats, wie etwa von der aus Deutschland gebürtigen Herzogin von Manchester, die zu seinen reizvollsten spontanen Arbeiten zählt.