Er hatte in Düsseldorf studiert und malte vorwiegend Bergansichten in Tirol und in den Schweizer und Bayerischen Alpen. 1854 kaufte der Prinz, der eine Schwäche für die Berge hatte, in einer deutschen Galerie in London Beckers große und eindrückliche Ansicht des Jungfrau-Massivs. Das Gemälde hing zusammen mit anderen Berglandschaften von Malern wie Leonard Rausch, Oswald Achenbach, Maximilian Haushofer und Ernst Kaiserrand in Osborne, wo auch die Mehrzahl von Beckers lebendigen kleinen Ansichten der schottischen Highlands zu sehen war, die den Prinzen angeblich ans heimatliche Thüringen erinnerten. Becker hielt auch viele andere Lieblingsorte der Königin in Öl fest: die Terrasse in Osborne, Schloß Waldleiningen, Heidelberg, den Melibocus im Odenwald und die Bergstraße sowie die Villa Hohenlohe, die nach dem Tod ihrer Halbschwester von der Königin übernommen worden war.(9)

Im Januar 1866 schrieb die Kronprinzessin an die Königin, daß Becker "3 Bilder des teuren Balmoral" für sie gemalt habe, "sehr hübsch - und als Souvernirs von uns hochgeschätzt", und vielleicht lassen sich an ihrer und des Kronprinzen Kunstsammlung gleichsam mikrokosmisch die künstlerischen Verbindungen illustrieren, die sich im Viktorianischen Zeitalter zwischen dem englischen und dem preußischen Hof entwickelten. Schloß Friedrichshof - das Gebäude ebenso wie die Sammlung, die es beherbergte (und zum Teil noch heute beherbergt) - ist ein bedeutendes Denkmal für jene leidenschaftlichen Bemühungen, mit der eine adelige Frau die besten künstlerischen und geistigen Errungenschaften ihrer eigenen, stets heißgeliebten Heimat und des Vaterlandes ihres Gatten zum Wohle ihres neuen Heimatlandes zu verschmelzen suchte. In der Wahl der Bücher, die sie las, und der Kunstwerke, die sie sammelte, blieb sie dem Vermächtnis ihres Vaters rührend treu, und es muß als eine große Tragödie der Moderne angesehen werden, daß die Ideale, die sie von ihm übernahm und die sie mit ihrem Gatten teilte, in Vergessenheit gerieten oder hinweggefegt wurden. Die hohe Achtung vor alten Gemälden, die sie als Mädchen erworben hatte und durch die sie Männer wie Arnold von Bode und John Charles Robinson kennengelernt hatte, ist noch heute an der Auswahl holländischer, flämischer und italienischer Meister in Friedrichshof erkennbar. Hervorragende englische Portraits, darunter schöne Arbeiten von Ramsay und Reynolds, finden sich neben einer ganzen Bandbreite von deutschen Familiendarstellungen, die in den kunstvollen Werken Laucherts und Winterhalters (darunter ein lebensgroßes Portrait der Großmutter der Kronprinzessin, das 1843 in Frogmore gemalt wurde) und in einer Reihe von Bildnissen Angelis kulminieren (darunter ein Portrait Edwards VII. in deutscher Uniform und das bewegende Gemälde der trauernden Kaiserin aus dem Jahre 1894).