PFAHLHEIM:
EINE AUSGRABUNGSRUINE DES 19. JAHRHUNDERTS
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Der
Ort
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Das bis in jüngste Zeit bäuerlich geprägte Pfahlheim
liegt im nordöstlichen Vorland der Schwäbischen Alb. Der Name des an
einer alten, vom Neckar zur Donau verlaufenden Verkehrstrasse gelegenen
Ortes steht in Zusammenhang mit dem römischen Limes - volksetymologisch
"Teufelsmauer" oder "Pfahl" genannt -, der Pfahlheim am nordwestlichen Ortsrand
berührt. Die gesicherte historische Überlieferung reicht bis in die Mitte
des 12. Jahrhunderts zurück, doch ist mit guten Gründen anzunehmen, dass
"Pfahlheim" bereits in karolingischer Zeit in den Besitz des Klosters Fulda
übergegangen war. Ein Ortsadel, mit dem zwei heute noch im Ortsbild erkennbare
Burgställe in Verbindung zu bringen sind, ist seit 1218 mit einer Urkunde
Konrads von Pfahlheim dokumentiert, eine Kirche ist erstmals für 1328 erwähnt. Der geographisch-historische Kleinraum um Pfahlheim ist reich an Denkmälern der Vergangenheit. Schon früh erregten die obertägig sichtbaren Zeugnisse der Vorzeit, vor allem der römische Limes mit seinen militärischen Anlagen und die zahlreichen "Burstel" und Grabhügel, das Interesse einer vorwiegend romantisch orientierten Lokalforschung. So wurden unter anderem bereits um 1819/20 auf dem Ihnberg bei Pfahlheim vom Ellwanger Alterthumsverein vorgeschichtliche Grabhügel geöffnet. Der Verein entwickelte eine rege Ausgrabungstätigkeit, die sich vor allem auf die Erforschung des Limes und die Deutung der übrigen sichtbaren Denkmale der Vorzeit konzentrierte. Er wurde allerdings schon 1839 aufgelöst und die vermutlich ansehnliche Sammlung vor- und frühgeschichtlicher Altertümer versteigert. Eine Neubelebung der altertumskundlichen Tradition in Ellwangen erfolgte erst nach der Jahrhundertwende, als um 1904 ein Geschichts- und Altertumsverein gegründet wurde. Vielleicht aufgrund der Vereinstätigkeit, wahrscheinlich aber wegen der in der Mitte des 19. Jahrhunderts allenthalben in Deutschland vorhandenen Begeisterung für die "vaterländischen Altertümer", war in Pfahlheim, das damals "etwas abseits vom großen Verkehr und seinen Straßen" lag, das Verständnis für die Belange der Altertumskunde vorhanden. Als nämlich 1883 an einem Feldweg südlich von Pfahlheim auf einer Allmende Steine für den Wegbau gebrochen wurden, stießen die Arbeiter auf Gräber, deren "Bedeutung und archäologischen Wert der Schultheiß Mack von Pfahlheim sofort erkannte und die Fundstücke vor Verschleppung bewahrte". |