Plakatmotiv "Migrationen 1500-2005"

 

Zuwanderungsland Deutschland: Migrationen 1500-2005 - Die Hugenotten, Deutsches Historisches Museum
22. Oktober bis 12. Februar 2006, Ausstellungshalle von I.M. Pei - Logo DHM

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'Ostjuden’

 

Armut, Unterdrückung und Pogrome in Russland zwangen seit den 1880er Jahren rund zwei Millionen Juden zur Flucht. Die meisten emigrierten in die USA. Auch Hunderttausende Juden aus dem Osten Österreich-Ungarns wanderten nach Übersee aus. Vom Bahnhof Ruhleben bei Berlin fuhren die Auswanderer weiter nach Hamburg oder Bremerhaven. Von diesen Häfen aus traten sie die Überfahrt nach Amerika an.

 

  Auf dem Auswanderer-Bahnhof Ruhleben
 


Auf dem Auswanderer Bahnhof Ruhleben Zehme



1895, Holzstich, 165 x 25,0. Berlin,
Deutsches Historisches Museum , Gr 2005/44

 

  Oblate über den freundlichen Empfang von Juden in Amerika
 


Oblate über den freundlichen Empfang von Juden in Amerika



Heb. Pub.
Vereinigte Staaten von Amerika, 1909
Chromolithographie, 8,9 x 9,8
Berlin, Deutsches Historisches Museum,
Do 96/131 (MfDG)

 


Für die Emigranten war das Kaiserreich demnach ein Transitland. Nur wenige blieben: 1910 lebten rund 415.000 Juden in Preußen, davon waren 48.000 ‚Ostjuden’. Von den etwa 17.500 Juden in Sachsen kamen 9.600 aus dem Osten.
Die fremden Juden waren unerwünscht. Preußen, Bayern und Sachsen verwehrten ihnen Niederlassung und Einbürgerung. Als nur geduldete Ausländer mussten sie jederzeit mit Ausweisung rechnen. Diese Praxis wurde vor allem in Preußen ausgeübt.

Der antisemitische Charakter der preußischen „Abwehrpolitik“ deckte sich mit Vorurteilen in der Bevölkerung. Stereotype über schmutzige, bettelnde oder betrügerische ‚Ostjuden’ gehörten zum Repertoire des wilhelminischen Antisemitismus. Er behauptete, dass Juden nicht Angehörige der deutschen Nation sein konnten.

 

  Antisemitische Postkarte
 


Antisemitische Postkarte, „Der Schnorrer oder Der neu eingewanderte Staatsbürger“


„Der Schnorrer oder Der neu eingewanderte Staatsbürger“
Plauen: U. Baasch, um 1900
Lichtdruck, 14,0 x 9,0
Berlin, Sammlung Wolfgang Haney

 

Die Karte suggeriert, dass die ostjüdischen Einwanderer deutsche Staatsangehörige werden konnten. Tatsächlich machten um 1900 Juden z.B. in Preußen nur rund ein Prozent der in den preußischen Staatsverband aufgenommenen Ausländer aus.

 

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Adresse: Unter den Linden 2, 10117 Berlin, Telefon: 0049 (0) 30 20 30 4 - 0, Telefax: 0049 (0) 30 - 20 30 4 - 543, Wechselausstellungen in der Ausstellungshalle von I.M.Pei, Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin,. Link: Verkehrsverbindungen und weitere Besucherinformationen. Öffnungszeiten: Täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
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