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Nach dem Weltkrieg
wanderten rund eine Million Deutsche ins Reich ein. Sie kamen
aus den an Frankreich und Polen abgetretenen Gebieten. Der
Zuzug aus dem Osten wurde jedoch bald beschränkt. Stattdessen
versuchte der Staat, die deutsche Minderheit in Polen zu stärken.
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Telegramm des Oberpräsidenten
von Koblenz an den Regierungspräsidenten |
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Spendenmedaille der Rückwandererhilfe . Messing,
geprägt, versilbert, Dm 2,1. Berlin, Deutsches
historisches Museum, AK 98/98
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Die Weimarer Republik war zunächst eines der Hauptziele
der Flüchtlinge aus dem revolutionären Russland,
unter ihnen 120.000 ‚deutschstämmige’ Rückwanderer.
1922 hielten sich rund 600.000 russische Emigranten im Reichsgebiet
auf. Sie konnten jederzeit ausgewiesen werden. Anspruch auf
einen Arbeitsplatz hatten sie nur, wenn sich kein Deutscher
dafür fand. Deshalb verließen die meisten das Land.
Bis 1921 kamen trotz Einwanderungsverbot 70.000 Juden aus
Osteuropa auf der Flucht vor Pogromen nach Deutschland. Nicht
zuletzt wegen antisemitischer Ausschreitungen wanderten viele
rasch weiter. Ihr Anteil an der Bevölkerung sank schnell
auf 0,1 Prozent. Trotzdem war das Schreckbild ‚ostjüdischer’
Zuwanderungsströme weit verbreitet. Der Staat kontrollierte
verstärkt die saisonale Zuwanderung aus dem Osten. Die
Behörden vermittelten bevorzugt Deutsche. Arbeitgeberverbände
forderten jedoch weiterhin Arbeiter aus dem Ausland an.
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