Plakatmotiv "Migrationen 1500-2005"

 

Zuwanderungsland Deutschland: Migrationen 1500-2005 - Die Hugenotten, Deutsches Historisches Museum
22. Oktober bis 12. Februar 2006, Ausstellungshalle von I.M. Pei - Logo DHM

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Displaced Persons

 

Bei Kriegsende im Mai 1945 hielten sich etwa zehn bis zwölf Millionen Überlebende aus Konzentrationslagern, ehemalige Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in Deutschland auf. Die meisten dieser Displaced Persons (DPs) – zu Deutsch „verschleppte Personen“ – verließen das Land mit Hilfe der Alliierten.
In der Bundesrepublik lebten 1950 noch rund 150.000 von ihnen. Die meisten konnten Deutschland wegen Krankheit und Schwäche nicht verlassen. 1951 erhielten sie den Status von „Heimatlosen Ausländern“ und waren rechtlich weitgehend deutschen Staatsangehörigen gleichgestellt. Sie erhielten jedoch keine angemessene Entschädigung für ihr erlittenes Unrecht.
In der SBZ verschleppten die Sowjetischen Militärbehörden sowjetische und polnische ehemalige Zwangsarbeiter in ihre Herkunftsländer. Dort galten sie als „Landesverräter“, weil sie im feindlichen Ausland überlebt hatten. Die kommunistischen Regimes internierten viele von ihnen deshalb erneut in Arbeitslager.

 

  Schild “Regierungslager für heimatl. [ose] Ausländer Föhrenwald“
 


Photo des Schildes “Regierungslager für heimatl. [ose] Ausländer Föhrenwald“



Um 1959. Photographie
Wolfratshausen, Stadtarchiv

 

Das Foto zeigt das Eingangsschild des Lagers Föhrenwald bei München, in dem nach dem Krieg jüdische DPs untergebracht waren. Sie bezeichneten sich selbst als „Rest der Geretteten“.
Die Alliierten wollten 1945 alle Displaced Persons so rasch wie möglich in die jeweiligen Heimatländer zurückbringen, in Tausenden von Fällen war das nicht möglich. Die „International Refugee Organization“ IRO organisierte deshalb Auswanderungsprogramme. Bevorzugte Ziele waren die USA, Australien und Kanada. Viele DPs hofften auf eine Einwanderung ins britische Mandatsgebiet Palästina. Das war jedoch erst nach der Gründung des Staates Israel in größerem Maße möglich.
Obwohl die meisten DPs schwer traumatisiert waren und in eine ungewisse Zukunft blickten, markierte das Leben in den DP-Lagern doch einen Neuanfang. Zahlreiche Ehen wurden in den Lagern geschlossen, 1947 war die Geburtenrate in den DP-Lagern eine der höchsten der Welt. Jedes neugeborene Kind war ein Sieg über den Vernichtungswillen der Nationalsozialisten.

 

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Adresse: Unter den Linden 2, 10117 Berlin, Telefon: 0049 (0) 30 20 30 4 - 0, Telefax: 0049 (0) 30 - 20 30 4 - 543, Wechselausstellungen in der Ausstellungshalle von I.M.Pei, Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin,. Link: Verkehrsverbindungen und weitere Besucherinformationen. Öffnungszeiten: Täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
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