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Bei Kriegsende im
Mai 1945 hielten sich etwa zehn bis zwölf Millionen Überlebende
aus Konzentrationslagern, ehemalige Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene
in Deutschland auf. Die meisten dieser Displaced Persons (DPs)
– zu Deutsch „verschleppte Personen“ –
verließen das Land mit Hilfe der Alliierten.
In der Bundesrepublik lebten 1950 noch rund 150.000 von ihnen.
Die meisten konnten Deutschland wegen Krankheit und Schwäche
nicht verlassen. 1951 erhielten sie den Status von „Heimatlosen
Ausländern“ und waren rechtlich weitgehend deutschen
Staatsangehörigen gleichgestellt. Sie erhielten jedoch
keine angemessene Entschädigung für ihr erlittenes
Unrecht.
In der SBZ verschleppten die Sowjetischen Militärbehörden
sowjetische und polnische ehemalige Zwangsarbeiter in ihre
Herkunftsländer. Dort galten sie als „Landesverräter“,
weil sie im feindlichen Ausland überlebt hatten. Die
kommunistischen Regimes internierten viele von ihnen deshalb
erneut in Arbeitslager.
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Schild “Regierungslager
für heimatl. [ose] Ausländer Föhrenwald“ |
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Um 1959. Photographie
Wolfratshausen, Stadtarchiv
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Das Foto zeigt das Eingangsschild des Lagers
Föhrenwald bei München, in dem nach dem Krieg jüdische
DPs untergebracht waren. Sie bezeichneten sich selbst als
„Rest der Geretteten“.
Die Alliierten wollten 1945 alle Displaced Persons so rasch
wie möglich in die jeweiligen Heimatländer zurückbringen,
in Tausenden von Fällen war das nicht möglich. Die
„International Refugee Organization“ IRO organisierte
deshalb Auswanderungsprogramme. Bevorzugte Ziele waren die
USA, Australien und Kanada. Viele DPs hofften auf eine Einwanderung
ins britische Mandatsgebiet Palästina. Das war jedoch
erst nach der Gründung des Staates Israel in größerem
Maße möglich.
Obwohl die meisten DPs schwer traumatisiert waren und in eine
ungewisse Zukunft blickten, markierte das Leben in den DP-Lagern
doch einen Neuanfang. Zahlreiche Ehen wurden in den Lagern
geschlossen, 1947 war die Geburtenrate in den DP-Lagern eine
der höchsten der Welt. Jedes neugeborene Kind war ein
Sieg über den Vernichtungswillen der Nationalsozialisten.
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