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In den 1950er Jahren
forderte die Bundesregierung kommunistische Staaten auf, Deutschstämmige
ausreisen zu lassen. Bis 1987 kamen rund 1,4 Millionen „Aussiedler“
nach Westdeutschland, die meisten aus Polen. Sie erhielten
die deutsche Staatsangehörigkeit; Eingliederungshilfen
und Sprachkurse förderten ihre Integration.
1990 erreichte ihre Zuwanderung mit 397.000 Menschen den Höhepunkt.
Seitdem verschärfte die Bundesregierungdie Aufnahmebedingungen
und kürzte die Zuwendungen. Die Einreisezahlen verringerten
sich deutlich. Heute kommen die meisten „Spätaussiedler“,
so ihre Bezeichnung seit 1993, aus der Russischen Föderation.
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Broschüre
für Spätaussiedler |
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Arbeitsgemeinschaft
Katholischer Flüchtlings- und Aussiedlerhilfe
Freiburg, Januar 2000
Druck, 27,0 x 21,0
Freiburg, Deutscher Caritasverband e.V. – Katholische
Arbeitsgemeinschaft Migration |
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Das zweisprachige Heft erläutert Aufbau und Organe des
deutschen Staates und gibt praktische Tipps für Behördengänge,
Arztbesuche, Versicherungsfragen oder die Stellensuche.
Seit 1990 wanderten rund 200.000 Juden aus der Sowjetunion
und ihren Nachfolgestaaten in das vereinte Deutschland ein.
Ihnen hatte die DDR noch kurz vor ihrer Auflösung 1990
ein Bleiberecht zugesichert. Aufgrund der nationalsozialistischen
Geschichte moralisch verpflichtet, nimmt Deutschland seit
1991 russische Juden unbürokratisch als sogenannte Kontingentflüchtlinge
auf. Die jüdischen Gemeinden Deutschlands standen und
stehen angesichts der Zuwanderung aus den GUS-Staaten vor
einer immensen Integrationsherausforderung. Es ist jedoch
gerade dieser Zuwanderung zu verdanken, dass man heute wieder
von einem vielfältigen „jüdischen Berlin“
sprechen kann.
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