34. Medaille zur 25-Jahr-Feier der Siege im Deutsch-Französischen Krieg, 1895

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Medailleur:
Karl Schäfer (tätig um 1890-1904)
10 cm; Bronze?, vergoldet
Inv.-Nr.: N 95/203
Literatur: Marienburg 7003; Müller 193

Kaiser Wilhelm II und Otto von Bismarck

 


Als sich 1895 der deutsche Sieg über Frankreich zum 25. Mal jährte, entstanden zahlreiche Medaillen, die dieses Ereignis feierten. Auch die Prägeanstalt Wilhelm Mayer in Stuttgart schuf auf diesen Anlaß eine Gedenkmedaille, gleich in zwei Größen, die kleinere von sechs, die große von 10 cm Durchmesser. Den angestrebten Superlativ sollten zwei Bildhauer gewährleisten. Für die Vorderseite zeichnete Hermann Dürrich (geb. 1864), Bildhauer, Medailleur und Kunstgewerbler, verantwortlich. Die Rückseite gestaltete Paul Christaller (geb. 1860), seines Zeichens Bildhauer und Ziseleur. Offenbar getrieben vom "horror vacui", überlud Dürrich seine Medaillenseite mit den uniformierten Brustbildern dreier Kaiser samt denen von Moltke und Bismarck, die wenigen verbliebenen Freiflächen füllten Symbole, ein Löwe zwischen Lorbeerzweig und -kränzen, Eichenlaub und Palmwedeln, die in den Wolken schwebende und strahlende Kaiserkrone, Lorbeerzweig zum Sieges- und Eichenzweig zum Jubiläumsjahr. Auch die Rückseite hat es in sich: Mit ausgebreiteten Schwingen ruht, zu Füßen der vor einem Thron stehenden Germania mit Schwert und emporgehaltener Kaiserkrone, der preußische Adler auf den Wappenschilden von Elsaß und Lothringen. So bebilderte jedenfalls Christaller die Umschrift SIEGESJUBEL NACH SEDANSCHLACHT, - HAT UNS KAISER UND REICH GEBRACHT. Ein zweiter, äußerer Schriftring zählt zusätzlich die 17 Schlachtenorte von Weißenburg bis Paris auf. Und das alles hatte Meyers Firmenmedailleur Karl Schäfer auf die Prägestempel umzusetzen. Erleichtert wurde ihm diese Arbeit durch die Reduziermaschine, die perfekten Stempelschnitt gewährleistete. In Größe und Ausführung ist die vorliegende Medaille ein gutes Beispiel für den technischen Höchststand der Prägekunst an der Wende zum 20. Jahrhundert.

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