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Die „Imperator“ lief als größtes Schiff der Welt am 23. Mai 1912 in Hamburg vom Stapel. Taufpate war Kaiser Wilhelm II., auf den der Name Bezug nahm. Zur Erinnerung an den Festakt überreichte die Hamburg-Amerika-Linie der Hapag (Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft), in deren Auftrag der Ozeanriese gebaut worden war, dem Kaiser dieses aufwendig gearbeitete Modell, dessen Ausführung in Silber ein Bild von der Pracht des Luxusdampfers heraufbeschwört. Der (im Modell fehlende) kolossale, gekrönte Bronzeadler am eleganten Bug des Liners drückte das Selbstbewusstsein der Hapag als größter Reederei der Welt ebenso aus wie den imperialen Herrschaftsanspruch Deutschlands auf den Meeren: In seinen Klauen trägt er die Welt. Das schwimmende Luxushotel, das Platz für mehr als 3 000 Passagiere und 1 200 Mann Besatzung bot, übertraf alles bisher Dagewesene. Dem Wohlergehen der 700 Fahrgäste der 1. Klasse diente das von einer hohen Glaskuppel überwölbte Ritz-Carlton-Restaurant ebenso wie der riesige Fest- und Ballsaal, der in englischem Stil gehaltene Rauchsalon oder das römischen Badeanlagen nachgebildete Marmorschwimmbad.