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Das thüringische BMW-Autowerk in Eisenach wurde nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet, und die staatliche sowjetische Aktiengesellschaft „Awtowelo“ übernahm die Produktion. Die Bayerischen Motorenwerke München erhoben daraufhin vor dem Landgericht Klage gegen einen Importeur. Die unverwechselbare Formgebung ihrer Modelle „BMW 321“ und „BMW 340“, insbesondere aber das Markenzeichen, der weiß-blaue Propellerkreis mit den Buchstaben BMW erwecke beim Käufer die Vorstellung, es handle sich um einen „Original“-BMW. Das im November 1950 ergangene Gerichtsurteil sicherte dem BMW-Werk in München Namen und Markenzeichen. Das Eisenacher Werk vertrieb daraufhin seine Modelle unter der Bezeichnung „EMW“ (Eisenacher Motorenwerke) und modifizierte das Firmenzeichen farblich in einen rot-weißen Kreis. 1952 ging die „Awtowelo“ in „Volkseigentum“ der Deutschen Demokratischen Republik über. Vom „BMW/EMW 340“ wurden zwischen 1949 und 1955 rund 21 000 Stück hergestellt. Etwa 90 Prozent der 15 000 Mark teuren Wagen gingen in den Export. Im eigenen Land liefen die fünfsitzigen, repräsentativen Limousinen fast ausschließlich als Dienstwagen in Verwaltung und Wirtschaft und blieben bis Mitte der sechziger Jahre die meistgefahrenen Taxis.