1870
7. Juli: Joseph Koeth wird als Sohn eines Rechtsanwalts Lohr/Main geboren.
1895-1898
Ausbildung an der Münchener Kriegsakademie. Seine Laufbahn im bayerischen Heer bricht Koeth ab, als er trotz außergewöhnlicher Leistungen nicht in den Generalstabsdienst aufgenommen wird.
1900
Eintritt in preußische Dienste als Premier-Lieutenant. Batteriechef verschiedener Feldartillerie-Regimenter.
ab 1909
Angehöriger des preußischen Kriegsministeriums (Feldartillerie-Abteilung, A 4).
1912
März: Koeth wird zum Major befördert.
1914
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs ist Koeth für kurze Zeit als Abteilungskommandeur an der Front. Er nimmt an der Marne-Schlacht und an Stellungskämpfen in der Champagne teil. Anfang Oktober kehrt er ins Kriegsministerium zurück.
1915
Koeth wird Nachfolger Walther Rathenaus in der Kriegsrohstoffabteilung (KRA) des preußischen Kriegsministeriums. Als Leiter der KRA folgt er den Ideen Rathenaus und Wichard von Moellendorffs und setzt das Konzept einer Kombination aus staatlicher Lenkung und industrieller Selbstverwaltung fort.
1918
11. November: Als Oberst scheidet Koeth aus dem aktiven Heeresdienst aus und übernimmt im Rat der Volksbeauftragten das Amt des Staatssekretärs für Demobilmachung. Er führt es unter dem Kabinett von Philipp Scheidemann im "Reichsministerium für wirtschaftliche Demobilmachung" bis zur Auflösung des Ressorts im April 1919 weiter. Die Aufgabe besteht in der Umstellung der Kriegsindustrie auf die Friedenswirtschaft.
1920
Übernahme des ehrenamtlichen Vorsitzes der "Geschäftsstelle für industrielle Abrüstung" (Gefia) im "Reichsverband der deutschen Industrie". Von 1920 bis 1930 ist Koeth außerdem Vorsitzender der "Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft". Daneben sitzt er in den Aufsichtsräten verschiedener Unternehmen.
1923
Oktober/November: Parteiloser Wirtschaftsminister im zweiten Kabinett von Gustav Stresemann.
1936
22. Mai: Joseph Koeth stirbt in Berlin. Die letzten Jahre hat er in völliger Zurückgezogenheit verbracht.