In sich gekehrt und offensichtlich ratlos sitzt die Mutter auf dem Bett, während ihr kleiner Sohn neugierig das auf dem Tisch liegende Eiserne Kreuz betrachtet. Der gefallene Vater hat zwar einen Orden erhalten, doch der fünfköpfigen Familie drohen Armut und eine ungesicherte Zukunft. Mit dieser Grafik persiflierte der Kriegsgegner Heinrich Zille nicht nur die im Krieg üblichen Auszeichnungen, sondern er fragte wie ungezählte Hinterbliebene auch nach dem Sinn des Verlustes. Das Antikriegsblatt wurde erstmals am 20. Juli 1916 in der von Paul Cassirer herausgegebenen und für Jedermann zu abonnierenden Kunstzeitschrift „Der Bildermann“ veröffentlicht. Frei von Zensur konnten sich auch Militärangehörige die Zeitschrift zusenden lassen, selbst in die Schützengräben – aber welcher Frontsoldat wollte schon gern mit Bildern wie diesem konfrontiert werden?
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Alltagsleben
Kunst und Kultur
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