Arthur James Earl of Balfour 1848-1930

25. Juli: Arthur James Balfour wird als Sohn des konservativen Politikers und Vorsitzenden einer Eisenbahngesellschaft, James Balfour, in Whittinghame (Schottland) geboren.

Nach dem Studium in Cambridge beginnt Balfour seine politische Laufbahn als Unterhausabgeordneter für die Konservative Partei.

Seine erste metaphysische Studie, "A defence of philosophic doubts", erscheint.

Minister im Kabinett seines Onkels Lord Robert Salisbury.

Als Irlandminister bekämpft Balfour die irische Unabhängigkeitsbewegung, fördert jedoch gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung der Insel und setzt eine Landreform in Gang.

Nach der Abwahl der konservativen Regierung ist er für seine Partei Oppositionsführer im Unterhaus.

Schatzminister in der wiedergewählten Regierung Salisbury.

Balfour wird britischer Premierminister und Vorsitzender der Konservativen Partei.
Er reorganisiert das britische Schulsystem.

Unter Balfours Führung schließt Großbritannien die Entente cordiale mit Frankreich. Dieses Bündnis soll Großbritanniens außenpolitische Isolierung aufheben und ist im Krisenfall als ein Bündnis gegen das Deutsche Reich konzipiert.

Erneuerung des britisch-japanischen Militärbündnisses.
Eine Kampagne für höhere Schutzzölle spaltet die Konservative Partei. Da Balfour keine innerparteiliche Einigung erzielen kann, legt er sein Amt als Premierminister nieder.

Rücktritt vom Amt des Parteivorsitzenden.

Im Ersten Weltkrieg wird er in einem Allparteienkabinett unter Premierminister Herbert H. Asquith Marineminister.
Balfour veröffentlicht die Schrift "Theism and Humanism".

Britischer Außenminister unter David Lloyd George.

April: Bei einer diplomatischen Mission in die Vereinigten Staaten fordert er die USA dringend zum Kriegseintritt auf.
Um die Unterstützung der zionistischen Bewegung für die Entente zu gewinnen und aufgrund britischer machtpolitischer Ambitionen im Nahen Osten garantiert Balfour die Unterstützung Großbritanniens bei der Gründung eines jüdischen Staats in Palästina (Balfour Declaration).

Balfour vertritt Großbritannien auf der Pariser Friedenskonferenz und ist maßgeblich an der Aushandlung des Friedensvertrags der alliierten Staaten mit Österreich-Ungarn beteiligt.

Präsident des Lord-Gerichts. In diesem Amt ist Balfour führend an der Ausarbeitung eines neuen völkerrechtlichen Status des britischen Kolonialreichs beteiligt. Er entwirft das Konzept eines Bundes formell gleichberechtigter Staaten unter britischer Oberherrschaft, das zur Grundlage des späteren "British Commonwealth of Nations" wird.

Er wird britischer Delagationsführer beim Völkerbund.

Balfour wird zum "Earl" erhoben.

Mitglied des Oberhauses.

Die Schrift "Theism and Thought" erscheint.

19. März: Arthur James Earl of Balfour stirbt in Woking (Surrey).