Schriftsteller, Künstler
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190028. April: Bruno Apitz wird in Leipzig als zwölftes Kind eines Wachstuchdruckers und einer Waschfrau geboren.
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1914Nach der Volksschule beginnt Apitz eine Lehre als Stempelschneider.
Eintritt in den Arbeiterbildungsverein (ab 1919: Sozialistische Arbeiterjugend) der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). -
1915Aus ökonomischen Zwängen muss er seine Lehre abbrechen. Er arbeitet als Laufbursche und Markthelfer.
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1917August: Apitz spricht sich in einer Rede vor streikenden Munitionsarbeitern gegen die Fortdauer des Ersten Weltkriegs aus. Er wird daraufhin wegen "Antikriegspropaganda" festgenommen und bleibt neun Monate in Untersuchungshaft.
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1918Verurteilung wegen "Landesverrats" zu einem Jahr und sieben Monaten Gefängnis. In Haft beschäftigt er sich intensiv mit Literatur und schreibt erste Gedichte.
Nach seiner Begnadigung nimmt Apitz in einer Leipziger Arbeiterkampfgruppe an der Novemberrevolution teil. -
1919Arbeit im Buchhandelswesen.
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1920Als Mitglied eines kommunistischen Jugendverbands kämpft er gegen den Putsch von Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp.
Erste Veröffentlichungen von Gedichten und Kurzgeschichten in Zeitungen und Wochenschriften. -
1924Apitz schreibt sein erstes Theaterstück "Der Mensch im Nacken". Er arbeitet in dieser Zeit als Schauspieler in Leipzig.
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1926Am Alten Theater Leipzig erhält er kostenlosen Schauspielunterricht.
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1927Schauspieler am Stadttheater in Hamburg.
Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), in der er verschiedene Funktionärsposten übernimmt. -
1928-1930Apitz ist Leiter des Zentralverlags der Roten Hilfe in Berlin und Herausgeber der "Tribüne".
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1930-1933Mitglied im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller (BPRS) und Vorsitzender der Bezirksgruppe Leipzig.
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1933Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Apitz verhaftet und bleibt drei Monate in Schutzhaft in verschiedenen Konzentrationslagern.
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1934Erneute Verhaftung und Verurteilung wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu mehrjähriger Zuchthausstrafe in Waldheim (Sachsen).
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1937Apitz wird in das Konzentrationslager Buchenwald überführt und ist dort in mehreren Arbeitsgruppen tätig.
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1938Er kommt zum Arbeitskommando Bildhauerei und fertigt zahlreiche Plastiken.
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1942Versetzung in die Pathologie.
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1944Apitz fertigt die Holzplastik "Das letzte Gesicht".
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1944/45Zahlreiche Gedichte, Theaterstücke und Texte entstehen, darunter "Krematorium Buchenwald" und "Kopf hoch!"
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1945Nach der Befreiung aus dem KZ arbeitet Apitz in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) für die KPD.
Redakteur der "Leipziger Volkszeitung". -
1946Apitz ist Gründungsmitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).
Verwaltungsdirektor der Leipziger Stadttheater. -
1947Er schreibt zahlreiche Hörspiele und Hörfolgen für den Rundfunk in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
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1951Erster Vorsitzender der Gewerkschaft Kunst und Schrifttum in Leipzig.
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1952Apitz siedelt nach Ost-Berlin über und arbeitet als Dramaturg für die Deutsche Film AG (DEFA).
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1955Als freischaffender Schriftsteller ist er Mitglied im Hauptvorstand des Deutschen Schriftstellerverbands.
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1955-1960Bezirksverordneter im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.
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1958Mit dem Buch "Nackt unter Wölfen" über das Leben im KZ gelangt Apitz zu Weltruhm. Das Werk wird in über 30 Sprachen übersetzt.
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1961Er wird Mitglied der Akademie der Künste und des PEN-Clubs der DDR.
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1963"Nackt unter Wölfen" wird von der DEFA verfilmt. Apitz ist an dem Projekt als Drehbuchautor und Schauspieler beteiligt.
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1965Heirat mit Marlis Kieckhäfer, mit der er eine Tochter hat.
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1975Ehrenbürger der Stadt Leipzig.
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1976Sein autobiografischer Roman "Der Regenbogen" wird veröffentlicht.
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19797. April: Bruno Apitz stirbt in Ost-Berlin.
Manfred Wichmann
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014