Bischof
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187816. März: Clemens August Graf von Galen wird in Dinklage (Münsterland) als Sohn des Zentrumsabgeordneten Ferdinand Graf von Galen und dessen Frau Elisabeth (geb. von Spee) geboren.
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1898-1903Studium der Theologie in Innsbruck.
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1903Nach seinem Studienortwechsel nach Münster tritt Galen dort in das Priesterseminar ein.
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1904Abschluss des Studiums.
Nach seiner Priesterweihe wird er Domvikar in Münster. -
1906Galen siedelt nach Berlin über, wo er als Kaplan in der Großstadtseelsorge tätig ist. In dieser Zeit äußert er mehrfach Skepsis gegenüber der modernen Gesellschaftsordnung und kritisiert auch die parlamentarische Demokratie der Weimarer Republik. Politisch aktiv ist er im konservativen Flügel des Zentrum.
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1919Galen wird Pfarrer von St. Matthias in Schöneberg (ab 1920 eingemeindet zu Berlin).
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1929Er übernimmt die Pfarrei St. Lamberti in Münster.
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1933Papst Pius XI. ernennt Galen zum Bischof von Münster.
Die kirchenfeindliche Politik der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) wird von Galen öffentlich verurteilt. Er fordert ein offensives Vorgehen des Episkopats gegen das NS-Regime. -
1934Er fördert die Verbreitung der "Studien zum Mythus des 20. Jahrhunderts", die gegen den NS-Ideologen Alfred Rosenberg gerichtet sind.
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1936Galen begrüßt den Einmarsch deutscher Truppen in das seit dem Versailler Vertrag entmilitarisierte Rheinland.
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1937Er fördert maßgeblich die Verbreitung der Enzyklika "Mit brennender Sorge", eines öffentlichen Rundschreibens von Pius XI. an die katholischen Bischöfe in Deutschland. Hierin werden das NS-Regime und seine Kirchen- und Rassenpolitik scharf verurteilt.
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1941Galen hält drei Predigten, in denen er die Beschlagnahmung von Kirchengut und die Euthanasiemaßnahmen der Nationalsozialisten anprangert. Sie werden als Kopien in Deutschland verbreitet und später auch von den Alliierten in Flugblättern auszugsweise vervielfältigt. Aufgrund seiner mutigen Kritik am NS-Staat wird er als "Löwe von Münster" auch im Ausland bekannt.
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1942-1945Galen kritisiert weiter die Rassenpolitik und wendet sich vor allem gegen das Bemühen des NS-Regimes, neuheidnische Feiern und Riten einzuführen. Eine Verhaftung unterbleibt allerdings, um die Loyalität von Katholiken und Münsterländern im Zweiten Weltkrieg nicht zu schwächen.
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1945Nach Kriegsende ruft Galen die Siegermächte zu einer humanen Behandlung der deutschen Bevölkerung und der Kriegsgefangenen auf, was ihn in Gegnerschaft zur britischen Militärverwaltung bringt.
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1946Februar: Papst Pius XII. erhebt Galen in Rom zum Kardinal.
22. März: Clemens August Graf von Galen stirbt in Münster.
Manfred Wichmann
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014