Galeazzo Ciano Conte di Cortelazzo 1903-1944

Diplomat

  • 1903
    18. März: Galeazzo Ciano wird in Livorno (Italien) als Sohn des adligen Diplomaten Ciano Conte di Cortellazzo geboren.
  • 1921-1925
    Besuch mehrerer Diplomatenschulen in Livorno, Florenz und Rom.
  • 1922
    27. Mai: Teilnahme an Benito Mussolinis "Marsch auf Rom".
    Cianos Vater ist ein früher enger Mitstreiter Mussolinis.
  • 1925-1930
    Er tritt in den diplomatischen Dienst Italiens ein. Er arbeitet in Rio de Janeiro, Buenos Aires, Peking und am Vatikan.
  • 1930-1933
    Ciano ist Generalkonsul in Schanghai und Geschäftsträger des italienischen Konsulats in Peking.
  • 1930
    Herbst: Er heiratet Mussolinis Tochter Edda.
  • 1933
    Nach seiner Rückkehr aus China wird Ciano Pressechef Mussolinis. Ciano gilt als ehrgeizig.
  • 1934
    Er wird Leiter des Staatssekretariats für Presse und Propaganda.
  • 1935/36
    Durch die Aufwertung des Propagandaamts zum Ministerium wird Ciano Minister. Er ist Mussolini treu ergeben und gehört zu dessen engsten Mitarbeitern
  • 1936
    Mai: Ciano wird Mitglied des faschistischen Großrats von Italien.
    9. Juni: Er wird italienischer Außenminister.
    23./24. Oktober: Ciano besucht Deutschland und festigt mit seinem Staatsbesuch die guten Beziehungen zwischen Italien und dem Deutschen Reich.
  • 1936-1940
    Als Außenminister ist Ciano für die Planung und die Organisation der italienischen Intervention im Spanischen Bürgerkrieg, der Annexion Albaniens und des Angriffs auf Griechenland mitverantwortlich.
  • 1937
    November: Ciano führt Gespräche in Deutschland, in deren Folge Italien dem "Antikominternpakt" beitritt.
  • 1938
    September: Während der Sudetenkrise vermittelt Italien zwischen Deutschland und den Westmächten und ermöglicht den Abschluß des Münchner Abkommens. Ciano nimmt an den Verhandlungen teil.
  • 1939
    15. März: Nach der deutschen Besetzung der restlichen tschechischen Gebiete kritisiert Ciano den Bruch des Münchner Abkommens durch das Deutsche Reich sowie die seiner Ansicht nach zu enge Bindung Italiens an Deutschland. Ihm missfällt die Unberechenbarkeit und "Stillosigkeit" des deutschen Vorgehens.
    September: Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs tritt Ciano für die Neutralität Italiens ein.
  • 1941
    20./21. April: Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in den Balkan führt Ciano in Deutschland Verhandlungen um die Aufteilung Jugoslawiens und Albaniens. Er erreicht den Anschluss der Dalmatinischen Küste, Montenegros, von Teilen Sloweniens und von Großalbanien an Italien.
  • 1942/43
    Ciano distanziert sich nach den italienischen Niederlagen in Abessinien (heute: Äthiopien) offen von der Kriegspolitik Mussolinis.
    Er hält den Krieg für verloren und Verhandlungen mit den Alliierten für erforderlich. Ciano versucht seine Verbindungen zum italienischen Großkapital sowie zum Vatikan zu nutzen, um deren Unterstützung für den Sturz Mussolinis zu finden.
  • 1943
    Februar: Ciano wird als Außenminister entlassen, nachdem Mussolini von dessen Kritik erfahren hat.
    Er wird zum Botschafter am Vatikan ernannt.
    24./25. Juli: Ciano stimmt im faschistischen Großrat mit 18 weiteren Mitgliedern für die Amtsenthebung Mussolinis. Sie wollen eine mit dem NS-Regime verbündete faschistische Monarchie in Italien installieren.
    25. Juli: Auf Anordnung des Königs Viktor Emanuel III. wird Mussolini in Rom verhaftet und auf dem Gran Sasso interniert.
    26. Juli: Der Großrat wählt Pietro Badoglio (1871-1956) zum Nachfolger Mussolinis.
    Aus Furcht vor Verfolgung flüchtet Ciano mit weiteren Mitgliedern des Großrats, die sich gegen Badoglio aussprachen, in das Deutsche Reich. Dort werden sie interniert.
    23. September: Der von deutschen Fallschirmjägern befreite Mussolini versucht in Norditalien die "Soziale Republik Italien" als Gegenregierung zu Badoglio zu etablieren.
  • 1944
    11. Januar: Galeazzo Ciano Conte di Cortelazzo wird in Verona hingerichtet.
Alexander Mühle, Arnulf Scriba
14. September 2014

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