Regisseur
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188527. August: Georg Wilhelm Pabst wird als Sohn eines Eisenbahnbeamten in Raudnitz (heute: Roudnice nad Labem, Tschechien) geboren.
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1903/04Schauspielunterricht am Wiener Konservatorium.
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1905Pabst debütiert am Kurtheater Baden bei Zürich und in Sankt Gallen.
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1905-1912Weitere Engagements in Dortmund, Nürnberg, Wien und New York.
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1912/13Er inszeniert einige Stücke am Deutschen Volkstheater in New York.
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1914August: Bei seiner Rückreise nach Deutschland wird Pabst in Frankreich vom Beginn des Ersten Weltkriegs überrascht.
Bis 1919 ist er in Frankreich interniert. -
1919Pabst verpflichtet sich für ein Jahr als Regisseur am Deutschen Theater in Prag.
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1920Er führt Regie an der Neuen Wiener Bühne.
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1921Beginn der Freundschaft mit Carl Froelich (1875-1953). Pabst wird Gesellschafter der Froelich-Film GmbH.
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1923In seinem ersten Film "Der Schatz" benutzt Pabst expressionistische Stilmittel wie ausgeprägte Mimik und Gestik der Schauspieler zur Darstellung menschlicher Leidenschaft.
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1925In dem finanziell erfolgreichen Film "Die freudlose Gasse" beschreibt Pabst den sozialen Abstieg bürgerlicher Anwohner einer Wiener Straße während der Inflationsjahre. Greta Garbo (1905-1990) spielt hier ihre einzige Rolle in einem deutschen Film.
Durch die fotografisch genaue Schilderung der Realität und den Verzicht auf metaphysische Überhöhung markiert der Film die Wende der deutschen Filmkunst hin zum Realismus. -
1926In "Die Geheimnisse einer Seele" stellt Pabst die Behandlung eines Patienten in der Psychoanalyse dar.
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1927Mit der freien Verfilmung des Romans "Die Liebe der Jeanne Ney" von Ilja Ehrenburg (1891-1967) gelingt Pabst der internationale Durchbruch. Er unterstreicht den realen Charakter des Films mit dokumentarischen Einstellungen. So teilt er z.B. an 120 russische Laienschauspieler Wodka aus und filmt sie in betrunkenem Zustand.
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1928-1930In "Abwege", "Die Büchse der Pandora" sowie "Das Tagebuch einer Verlorenen" thematisiert Pabst Aufstieg und Fall ursprünglich tugendhafter Frauen. Einige seiner realistischen Kameraeinstellungen werden in der zeitgenössischen Presse als Pornografie kritisiert.
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1928Er wird Mitglied im "Volksverband der Filmkunst", der "reaktionären Schund" bekämpfen will.
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1930In seinem ersten Tonfilm "Westfront" zeichnet Pabst ein realistisches Porträt des Ersten Weltkriegs. Mit seiner Darstellung des Kriegsalltags begründet er sein Renommee in der engagierten linken Kunstszene.
Er wird zum Vorsitzenden der gewerkschaftlichen Dachorganisation der "Filmschaffenden Deutschlands" gewählt. -
1931Pabst verfilmt die "Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht und bemüht sich um die Darstellung der realen "proletarischen Welt", der er die Theatralik des Theaterstücks gegenüberstellt. Brecht strengt erfolglos einen Prozess gegen Pabst an.
In "Kameradschaft" thematisiert Pabst deutsch-französische Solidarität anlässlich eines Grubenunglücks zur Zeit der Besetzung des Ruhrgebiets. -
1932Pabst geht nach Frankreich.
Er dreht in Paris den dreisprachigen Film "Don Quichotte".
Premiere seine Films "Die Herrin von Atlantis". -
1939Nach einem kurzen Aufenthalt in den USA kehrt Pabst zu Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland zurück.
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ab 1940Tätigkeit für die Filmgesellschaft Bavaria in München.
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1943In "Paracelsus" behandelt Pabst Aufstieg und Fall eines Wunderarztes im Deutschland des 16. Jahrhunderts. Zahlreiche rassistische Äußerungen der Darsteller lassen eine Nähe des Regisseurs zum NS-Regime vermuten.
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1945Nach Kriegsende gründet Pabst eine eigene Filmgesellschaft in Österreich.
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1947-1955Er setzt sich in seinen Filmen mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands auseinander ("Der Prozeß", "Es geschah am 20. Juli" und "Der letzte Akt") und dreht Unterhaltungsfilme wie "Durch die Wälder, durch die Auen" und "Rosen für Bettina".
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ab 1956Rückzug aus der Öffentlichkeit.
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196729. Mai: Georg Wilhelm Pabst stirbt in Wien.
Susanne Eckelmann
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014