Georges Clemenceau 1841-1929

Politiker

  • 1841
    28. September: Georges Clemenceau wird in Mouilleron-en-Pareds in der Vendée als Sohn einer republikanisch gesinnten Familie geboren.
  • 1858-1865
    Medizinstudium in Nantes und Paris.
    In Paris wird Clemenceau politisch aktiv und gründet mit jungen Republikanern die Zeitung "Le Travail".
  • 1865-1869
    Aufenthalt als Korrespondent und Lehrer in den USA.
  • 1869
    Heirat mit seiner Schülerin Mary Plummer.
  • 1870
    Nach Frankreichs Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg kehrt Clemenceau nach Paris zurück und erlebt die Auflösung der Monarchie.
    5. September: Nach der Ausrufung der Dritten Republik wird er Bürgermeister von Montmartre (Paris).
  • 1871
    8. Februar: Clemenceau wird als Deputierter der Radikalsozialisten in die Nationalversammlung gewählt.
    In der Nationalversammlung stimmt er gegen den Friedensvertrag mit dem Deutschen Reich.
    Während der revolutionären Unruhen in Paris versucht er, zwischen der mehrheitlich konservativen Nationalversammlung und den radikalen Anhängern der Pariser Kommune zu vermitteln. Er tritt für sozialen Fortschritt und den republikanischen Verfassungsstaat ein.
    27. März: Aus Protest über die Niederschlagung der Pariser Oppositionsbewegung tritt er als Abgeordneter und Bürgermeister zurück.
  • 1876
    Clemenceau kehrt in das Parlament zurück und wird Führer der radikalsozialistischen Linken.
  • 1880
    Clemenceau gründet die Zeitung "La Justice".
  • 1893
    Verlust des Abgeordnetenmandats wegen der Verwicklung in einen Finanzbetrug.
  • 1898/99
    In der Dreyfus-Affäre setzt sich Clemenceau vehement für den zu Unrecht der Spionage angeklagten jüdischen Offizier Alfred Dreyfus ein.
  • 1902
    Clemenceau wird Senator im Oberhaus.
  • 1906
    Berufung zum Innenminister.
    Clemenceau entwirft ein Gesetz zur Trennung von Staat und Kirche.
    Obwohl selbst von der Notwendigkeit neuer Sozialgesetze überzeugt, setzt Clemenceau Truppen gegen die Streikbewegung von Bergleuten ein.
  • 1906-1909
    Clemenceau wird Ministerpräsident unter dem bürgerlich-liberalen Staatspräsidenten Armand Fallières (1841-1931).
    Außenpolitisch versucht er, die französische Vormachtstellung in Marokko auszubauen, und tritt für ein enges Bündnis mit Großbritannien ein.
  • 1911
    Rückkehr in den Senat als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses.
  • 1917
    16. November: Als populärer Kritiker der bisherigen militärischen Führung und als Gegner des sozialistischen Pazifismus wird Clemenceau von Staatspräsident Raymond Poincaré zum Ministerpräsidenten und Kriegsminister berufen.
    Clemenceau regiert mit starken Vollmachten unter weitgehender Ausschaltung des Parlaments. Seine Politik ordnet er einer weitgehenden Kriegsmobilisierung unter. Die innenpolitische Protest- und Streikbewegung lässt er niederschlagen.
  • 1918
    21. November: Clemenceau wird zum Mitglied der Académie Française gewählt.
  • 1919
    Bei den Friedensverhandlungen in Versailles vertritt Clemenceau eine rigorose Politik gegenüber Deutschland. Neben der Rückgabe Elsass-Lothringens fordert er hohe Reparationszahlungen, die Annexion des Saargebiets sowie die ständige militärische Besetzung des Rheinlands.
  • 1920
    20. Januar: Nach einer gescheiterten Kandidatur für das Amt des Staatspräsidenten tritt Clemenceau als Ministerpräsident zurück.
    Er zieht sich aus dem politischen Leben zurück und wird Autor politisch-historischer Studien.
  • 1929
    24. November: Georges Clemenceau stirbt in Paris.
Anne-Cécile Renouard, Gabriel Eikenberg
14. September 2014

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