Student
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191822. September: Hans Scholl wird als Sohn des liberalen Bürgermeisters Robert Scholl (1891-1973) und seiner Frau Magdalene (geb. Müller; 1881-1958) in Ingersheim (Württemberg) geboren.
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1919/20Umzug der Familie Scholl nach Forchtenberg.
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1929Robert Scholl verliert seinen Posten, Umzug nach Ulm.
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1932Während seiner Gymnasialzeit in Ulm ist Hans Scholl Anhänger der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
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1933März: Er tritt in die Hitler-Jugend (HJ) ein und übernimmt gegen den Willen der Eltern eine Leitungsposition.
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1935Scholl nimmt am Reichsparteitag der NSDAP teil.
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1937Nach dem Abitur leistet er ein halbes Jahr Arbeitsdienst bei Göppingen.
November: Beginn des Wehrdienstes bei der Kavallerie in Bad Cannstatt.
Dezember: Infolge seiner neben der HJ fortgesetzten Arbeit in der geheim agierenden Bündischen Jugend wird er festgenommen.
Der bei der HJ erfahrene Fanatismus und die Forderung nach bedingungsloser Unterordnung führen bei Scholl allmählich zur Ablehnung des nationalsozialistischen Regimes. -
1938Nach Abschluss der - auf ein Jahr verkürzten - Militärausbildung beginnt er ein medizinisches Praktikum in Tübingen.
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1939April: Hans Scholl nimmt ein Medizinstudium an der Universität München auf, wo er Kontakt zu regimekritischen Studenten und Professoren findet. Er freundet sich mit Alexander Schmorell (1917-1943) und Christoph Probst (1919-1943) an, mit denen er später die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" gründet.
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1940Mai: Scholl wird als Sanitäter an der Front in Frankreich eingesetzt.
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1942Frühjahr: Willi Graf (1918-1943) stößt zur "Weißen Rose".
Juni/Juli: Scholl verfasst gemeinsam mit Schmorell die ersten vier Flugblätter der Widerstandsgruppe. Die in München und weiteren Städten verteilten Schriften rufen zum passiven Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime auf.
Scholls Widerstandsarbeit wird durch seine Einberufung unterbrochen. Er wird an der Ostfront eingesetzt. Seine Fronterfahrung bestärkt ihn in seinem Widerstand.
November: Nach München zurückgekehrt, nimmt er seine Arbeit in der "Weißen Rose" wieder auf. -
1943Januar: Das fünfte Flugblatt der Gruppe, an dem auch der Professor für Psychologie und Philosophie Kurt Huber (1893-1943) mitarbeitet, entsteht. Die "Weiße Rose" verschickt ihre Aufrufe, legt sie in Telefonzellen und auf parkende Autos.
Die u. a. in Köln, Stuttgart, Berlin und Wien verteilten Flugschriften verursachen Aufsehen und führen zu einer intensivierten Fahndung nach den Urhebern.
Februar: Nach dem Bekanntwerden der Niederlage von Stalingrad beschriften Graf, Schmorell und Scholl in nächtlichen Aktionen im Münchner Universitätsviertel Mauern mit Freiheitsparolen.
Ab 12. Februar: Fertigstellung und Versand des sechsten Flugblatts mit dem Aufruf, das NS-Regime zu stürzen und ein "neues geistiges Europa" zu errichten. Es wird in England nachgedruckt, von britischen Flugzeugen über Deutschland abgeworfen. Der Inhalt wird außerdem durch den Sender British Broadcast Corporation (BBC) verbreitet.
18. Februar: Die Geschwister Scholl verteilen etwa 1.500 Flugblätter in der Münchener Universität. Der Hausmeister Jakob Schmid wird auf sie aufmerksam und hält sie fest. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) verhaftet kurz darauf die Geschwister Scholl und Probst.
22. Februar: Nach mehrtägigen Verhören folgt der Prozess vor dem Volksgerichtshof. Den Vorsitz führt der aus Berlin angereiste Roland Freisler. Hans und Sophie Scholl werden gemeinsam mit Christoph Probst zum Tod verurteilt und noch am selben Tag im Strafgefängnis München-Stadelheim hingerichtet.
Claudia Bannert, Kai-Britt Albrecht
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
15. März 2018