Hans von Seeckt 1866-1936

Militär

  • 1866
    22. April: Hans von Seeckt wird als Sohn des Offiziers Richard August von Seeckt in der Stadt Schleswig geboren.
  • 1885
    Kurz nach Ablegung der Reifeprüfung tritt er in den preußischen Armeedienst ein.
  • 1899
    Seeckt wird nach Absolvierung der Kriegsakademie im Rang eines Hauptmanns dem Kaiserlichen Generalstab zugewiesen.
  • 1913
    Er wird zum Chef des Generalstabs des II. Armeekorps in Berlin ernannt.
  • 1914-1918
    Im Ersten Weltkrieg bestreitet er Einsätze als Generalstabsoffizier an der Ostfront sowie auf dem Balkan und wird schließlich zum Generalmajor befördert.
  • 1918
    Seeckt übernimmt die Generalstabsleitung des Feldheers in der Türkei.
  • 1919
    Januar: Als Stabschef des Armeeoberkommandos Grenzschutz Nord organisiert Seeckt die Kämpfe gegen die Rote Armee im Baltikum.
    April: Seeckt leitet die militärische Abteilung der deutschen Abordnung bei den Friedensverhandlungen in Versailles.
    Juli: Seeckt wird Chef der Generalstabes der deutschen Armee und im Oktober Chef des neu errichteten "Truppenamts im Reichswehrministerium".
  • 1920
    März: Beim Putsch von Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp weigert sich Seeckt, die Reichswehr zur Niederschlagung der Putschisten einzusetzen. Er begründet es mit dem Satz "Truppe schießt nicht auf Truppe" und will damit eine mögliche Spaltung der Reichswehr verhindern, die für ihn ein Element der deutschen Reichseinheit verkörpert.
    5. Juni: Seeckt wird Chef der Heeresleitung. Gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags organisiert er die Reduzierung der Personalstärke der Reichswehr auf 100.000 Mann.
  • 1923
    27. September: Nach der Aussetzung des passiven Widerstands gegen die Ruhrbesetzung erklärt Reichspräsident Friedrich Ebert den Ausnahmezustand und ordnet die Reichsexekution an. Die ausführende Staatsgewalt liegt damit faktisch bei Seeckt als Chef der Heeresleitung.
    29. Oktober: Ausgelöst durch ein Verbot der kommunistischen Presse, das von dem örtlichen Militärbefehlshaber erlassen wird, kommt es im sogenannten deutschen Oktober zu einer offenen Auflehnung der sächsischen Regierung, die sich aus Vertretern der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zusammensetzt. Nach dem Einmarsch der Reichswehr in die größeren Orte Sachsens und dem Einsetzen eines generalbevollmächtigten Reichskommissars tritt die Landesregierung zurück. Seeckt übt danach Druck auf das benachbarte Thüringen aus, wo sich ein ähnlicher Konflikt andeutet. Drohende Arbeiterunruhen werden von der Reichswehr unterdrückt.
    9. November: Nach dem Putsch von Adolf Hitler überträgt Ebert dem Chef der Reichswehr die "vollziehende Gewalt".
    23. November: Seeckt nutzt seine neuen Machtbefugnisse und erlässt ein Verbot der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und der KPD.
  • 1924
    1. März: Der Ausnahmezustand wird aufgehoben, die parlamentarischen Rechte werden wieder in Kraft gesetzt. Seeckt kommt dem Drängen reaktionärer Kreise nach einem Staatsstreich nicht nach.
  • 1926
    Seeckt wird zum Generaloberst befördert.
    8. Oktober: Ein Konflikt mit Reichswehrminister Otto Geßler, der durch die Teilnahme des ehemaligen Kronprinzen an einem Reichswehrmanöver ausgelöst wurde, führt zur Verabschiedung Seeckts aus dem Militärdienst.
  • 1929
    Seeckts erste militärhistorische Werke erscheinen unter den Titeln "Gedanken eines Soldaten" und "Zukunft des Reiches".
  • 1930
    Bei der Reichstagswahl vom 14. September erringt Seeckt ein Mandat für die Deutsche Volkspartei (DVP).
  • 1931
    Sein Buch "Moltke, ein Vorbild" wird publiziert.
    11. Oktober: Seeckt nimmt am Gründungstreffen der "Harzburger Front" teil.
  • 1933
    In seinem Buch "Deutschland zwischen Ost und West" unterstreicht Seeckt die Notwendigkeit friedlicher Beziehungen zur Sowjetunion.
  • 1933-1935
    Er hält sich mehrere Male in China als Militärberater von Marschall Chiang Kai-shek (1887-1975) auf.
  • 1936
    27. Dezember: Hans von Seeckt stirbt im Alter von 70 Jahren in Berlin.
  • 1938
    Seine Erinnerungen "Aus meinem Leben", die sich als Fragment mit den Jahren 1866 bis 1917 befassen, erscheinen postum in Berlin.
Andreas Michaelis, Rolf Felbinger
14. September 2014

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