Militär
-
189116. September: Karl Dönitz wird in Grünau (bei Berlin) als Sohn eines Ingenieurs geboren.
-
1910Abitur am Realgymnasium in Weimar.
Eintritt in die Marine, wo er zwei Jahre als Seekadett dient. -
1912Als Fähnrich wird Dönitz auf dem Kreuzer "Breslau" stationiert.
-
1913Beförderung zum Leutnant.
-
1914Im Ersten Weltkrieg steht die "Breslau" unter türkischem Befehl und kämpft im Schwarzen Meer.
-
1916Mit seiner Beförderung zum Oberleutnant wird Dönitz zur U-Boot-Flotte berufen.
-
1918Oktober: Als Kommandant eines deutschen U-Bootes gerät er in britische Kriegsgefangenschaft.
-
1920Nach seiner Entlassung bleibt er in der Kriegsmarine und erhält das Kommando über eine Torpedobooteinheit.
-
1923Beginn seiner Ausbildung zum Admiralstabsoffizier.
-
1924Dönitz wird Referent für Dienstvorschriften bei der Marineleitung in Berlin.
-
1930Nach verschiedenen Beförderungen und mehreren Kommandos in der Nord- und Ostsee wird er Erster Admiralstabsoffizier der Nordseemarinestation in Wilhelmshaven.
-
1934Als Fregattenkapitän erhält er das Kommando über den Kreuzer "Emden".
-
1935Nach dem Abschluss des Flottenabkommens, in dem das Deutsche Reich sich mit Großbritannien auf eine Aufrüstungsbegrenzung für die Marine einigt, übernimmt Dönitz als überzeugter Anhänger von Adolf Hitler den Neuaufbau der U-Boot-Waffe.
-
1936Als neuernannter "Führer der U-Boote" konzentriert er die Ausbildung vor allem auf nächtliche Überwasserangriffe und auf die gezielten Angriffe von U-Boot-Gruppen, die sogenannte Rudeltaktik.
-
1939Ernennung zum Konteradmiral. Mit seiner Berufung zum "Befehlshaber der U-Boote" (BdU) übernimmt Dönitz sowohl die Organisation als auch die Operationsleitung der U-Boot-Waffe.
-
1939-1945Im U-Boot-Krieg gegen die alliierten Geleitzüge im Nordatlantik gelingen weitreichende Erfolge, die fast zu einer Unterbrechung der britischen Nachschubwege führen. Im Seekrieg werden 2.800 Schiffe mit insgesamt 15 Millionen Bruttoregistertonnen durch deutsche U-Boote versenkt.
-
1942Beförderung zum Admiral.
-
1943Dönitz wird als überzeugter Anhänger Hitlers zusätzlich Oberbefehlshaber der Kriegsmarine und erhält den Rang eines Großadmirals. Er löst Großadmiral Erich Raeder ab, der wegen des erfolglosen Einsatzes der schweren Kriegsschiffe und seiner Abneigung gegen die U-Boot-Waffe von Hitler entlassen wird.
-
1944Dönitz wird das Goldene Parteiabzeichen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) verliehen.
-
19451. Mai: Von Hitler in dessen Testament zum Nachfolger als Reichspräsident ernannt, übernimmt er die Regierungsgewalt und den Oberbefehl der Wehrmacht. Über den Rundfunk fordert er zur Fortsetzung des Kriegs im Osten auf.
3. Mai: Von Flensburg aus versucht Dönitz die zentrale Lenkung einer stufenweisen Kapitulation, um Rückzug und Flucht von Armee und Zivilbevölkerung aus den Ostgebieten so lang wie möglich offenzuhalten.
8. Mai: Dönitz erklärt über den Rundfunk die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht.
23. Mai: Zusammen mit der Reichsregierung und der Wehrmachtsführung wird er in Flensburg vom britischen Oberkommando abgesetzt und verhaftet. -
1946Oktober: Im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess wird er zu zehn Jahren Haft verurteilt.
-
1956Entlassung aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Berlin-Spandau.
-
1968In seinen Memoiren unter dem Titel "Mein wechselvolles Leben" zeichnet Dönitz von sich das apologetische Bild eines vom NS-Regime distanzierten Militärs. In der Bundesrepublik wird Dönitz für den Rückbezug der Armee auf ihre Vergangenheit zu einer wichtigen Figur.
-
198024. Dezember: Karl Dönitz stirbt in Aumühle (Schleswig-Holstein).
Manfred Wichmann
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014