Karl I. 1887-1922

Kaiser von Österreich, König von Ungarn

  • 1887
    17. August: Karl wird als Sohn des Erzherzogs Otto und der Prinzessin Maria Josepha von Sachsen in Persenbeug/Niederösterreich geboren.
  • 1905-1914
    Militärische Laufbahn bei der Kavallerie in verschiedenen Garnisonen Böhmens und Galiziens.
  • 1911
    21. August: Hochzeit mit Zita von Bourbon-Parma (1892-1989). Der Ehe entstammen fünf Kinder.
  • 1914
    28. Juni: Nach der Ermordung seines Onkels Erzherzog Franz Ferdinand wird Karl habsburgischer Thronfolger.
    Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wird er dem Oberkommando an der Ostfront zugeteilt.
  • 1916
    Karl erhält das Oberkommando über das 20. Armeekorps für den Angriff auf Italien.
    21. November: Nach dem Tod seines Großonkels Franz Joseph I. wird er als Karl I. Kaiser von Österreich und als Karl IV. König von Ungarn.
    Er übernimmt den militärischen Oberbefehl über die gesamten Streitkräfte.
  • 1916/17
    Karl leitet geheime Friedenssondierungen mit der Entente ein. Er verpflichtet sich, Ansprüche Frankreichs auf Elsass-Lothringen zu unterstützen. Die Gespräche scheitern vor allem am Widerstand Italiens, das Anspruch auf Südtirol erhebt.
  • 1917
    31. Mai: Wiedereröffnung des seit 1914 vertagten Parlaments. Karl strebt eine Verfassungsreform auf parlamentarischer Grundlage an.
  • 1918
    3. März: Karl unterstützt die deutschen Friedensverhandlungen mit Russland in Brest-Litowsk und besetzt Teile der Ukraine. Die Alliierten fordern daraufhin die Auflösung Österreich-Ungarns in unabhängige Nationalstaaten.
    16. Oktober: Karl versucht, den österreichischen Reichsteil in einen föderativen, nach nationalen Gesichtspunkten aufgebauten Bundesstaat umzuwandeln.
    Noch vor der militärischen Niederlage befindet sich das Reich in Auflösung. Die nationalen Minderheiten erklären sich für autonom und bilden eigene Parlamente.
    11. November: Infolge der Unterzeichnung des Waffenstillstands mit den Alliierten verzichtet Karl auf die Ausübung der Regierungsgeschäfte in Österreich, das sich am folgenden Tag zur Republik erklärt.
  • 1919
    24. März: Nachdem die republikanische Staatsform durch die Konstituierende Nationalversammlung bestätigt worden ist, weigert sich Karl, einen förmlichen Thronverzicht abzugeben. Er muss daher mit seiner Familie Österreich verlassen und siedelt in die Schweiz über.
  • 1921
    Karl unternimmt zwei Versuche, die Macht in Ungarn wiederzugewinnen.
    3. November: Die ungarische Nationalversammlung erklärt die Absetzung Karls als König von Ungarn.
    Er wird von der Entente nach Madeira verbannt.
  • 1922
    1. April: Karl stirbt in Funchal/Madeira.
Gabriel Eikenberg
14. September 2014

lo