Karl Liebknecht 1871-1919

Politiker

  • 1871
    13. August: Karl Liebknecht wird als Sohn des sozialdemokratischen Politikers Wilhelm Liebknecht und dessen Frau Nathalie (geb. Reh) in Leipzig geboren.
  • 1890-1893
    Er studiert Rechtswissenschaften und Nationalökonomie an den Universitäten Leipzig und Berlin.
  • 1893/94
    Durch Ableistung seines Militärdienstes als Einjährig-Freiwilliger tut er seiner aktiven Dienstpflicht Genüge.
  • 1894-1898
    Referendariat in Arnsberg und Paderborn.
  • 1897
    Promotion in Würzburg.
  • ab 1899
    Gemeinsam mit seinem Bruder Theodor Liebknecht (1870-1948) eröffnet er eine Anwaltskanzlei in Berlin.
  • 1900
    August: Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD).
    8. Mai: Liebknecht heiratet Julia Paradies. Aus der Ehe gehen zwei Söhne und eine Tochter hervor.
  • 1901
    November: Liebknecht wird in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt, der er bis 1913 angehört.
  • 1907-1910
    Präsident der sozialistischen Jugendinternationale.
  • 1907
    Aufgrund seiner Programmschrift "Militarismus und Antimilitarismus", verfasst für die sozialistische Jugendbewegung, wird er wegen Hochverrats zu eineinhalb Jahren Festungshaft verurteilt.
  • 1908
    Noch während seiner Haftzeit wird er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.
  • 1911
    Seine Frau stirbt.
  • 1912
    Liebknecht wird Mitglied des Reichstags. Er steht auf der äußersten Linken der SPD, propagiert den Einsatz des Generalstreiks als Kampfmittel und vertritt eine radikal antimilitaristische Position.
    Heirat mit der Dozentin und Kunsthistorikerin Sophie Ryss.
  • 1914
    2. Dezember: Er lehnt als erster und einziger Abgeordneter im Reichstag die Bewilligung weiterer Kriegskredite ab, nachdem er sich im August noch der Parteidisziplin unterworfen und der Bewilligung zugestimmt hatte.
  • 1915
    Februar: Liebknecht wird als Armierungssoldat zum Militärdienst eingezogen, womit ihm jede politische Betätigung, außer der im Reichstag und im Preußischen Abgeordnetenhaus, untersagt ist. Trotzdem ist er an der Bildung der Gruppe "Internationale" beteiligt, die später als Spartakusbund bekannt wird.
  • 1916
    Januar: Liebknecht und Rosa Luxemburg beginnen mit der Herausgabe der von ihnen verfassten "Spartakusbriefe".
    Liebknecht wird wegen seiner radikalen Kritik an der Fraktionsmehrheit aus der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion ausgeschlossen.
    1. Mai: Er organisiert eine Friedensdemonstration auf dem Potsdamer Platz in Berlin und wird dort festgenommen.
    28. Juni: Unter Verlust seines Reichstagsmandats wird er wegen Hochverrats zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. In der Berufungsinstanz wird die Strafe auf vier Jahre und einen Monat erhöht.
    Während seiner Haftzeit verfasst er mehrere Schriften, u.a. seine "Studien über die Bewegungsgesetze der gesellschaftlichen Entwicklung".
  • 1918
    23. Oktober: Im Zuge einer allgemeinen Amnestie wird Liebknecht begnadigt und von seinen Anhängern begeistert empfangen.
    Zusammen mit Luxemburg übernimmt er die Führung des Spartakusbundes und gibt dessen Zentralorgan, die "Rote Fahne", mit heraus. Er lehnt eine Zusammenarbeit mit der SPD und der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) ab.
    9. November: Am Berliner Schloss ruft er die "freie sozialistische Republik" aus. Philipp Scheidemann hatte zwei Stunden zuvor die "deutsche Republik" vom Reichstag aus proklamiert.
  • 1918/19
    30. Dezember - 1. Januar: Beteiligung an der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
  • 1919

    15. Januar: Nach dem Januaraufstand der Spartakisten in Berlin wird Liebknecht zusammen mit Rosa Luxemburg verschleppt und im Eden-Hotel von Soldaten der Garde-Kavallerie-Schützen-Division verhört. Anschließend wird Karl Liebknecht im Tiergarten erschossen.

Kai-Britt Albrecht
11. August 2022

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