Dichter
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18904. November: Klabund (eigtl. Alfred Henschke) wird als Sohn des Apothekers Alfred Henschke und dessen Frau Antonia in Crossen an der Oder geboren.
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1906Er erkrankt an Tuberkulose, die ihn immer wieder zu Klinikaufenthalten zwingt.
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1909Nach dem Abitur studiert er zunächst auf Wunsch des Vaters Chemie und Pharmazie in München, später dann Philosophie, Philologie und Theaterwissenschaften in Berlin und Lausanne.
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ab 1912Nachdem er das Studium abgebrochen hat, lebt er als freier Schriftsteller in Berlin und München. Henschke sieht sich als Vagabunden und veröffentlicht unter dem Pseudonym Klabund (entstanden aus: Klabautermann und Vagabund).
Sein erster Gedichtband "Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern!" erscheint. Schon hier zeigen sich der Einfluss von Frank Wedekind auf Klabunds Werk sowie der Bruch mit den Traditionen von Naturalismus und Impressionismus. -
1913Klabund veröffentlicht in Alfred Kerrs Zeitschrift "PAN" Gedichte, die auf eine bewusste Schockierung der Öffentlichkeit zielen. Wegen ihres obszönen Inhalts wird er gerichtlich verfolgt.
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ab 1913Mitarbeit an den Zeitschriften "Jugend" und "Simplicissimus".
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1914Er begrüßt zunächst den Ersten Weltkrieg und schreibt patriotisch gefärbte Einakter wie "Kleines Kaliber" sowie volksliedhafte Kriegsgedichte wie "Klabunds Soldatenlieder".
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ab 1914Er verfasst neben Lyrik auch Novellen ("Das kleine Klabundbuch"), Erzählungen ("Klabunds Karussel", "Der letzte Kaiser"), Legenden ("Heiligenlegenden") und Grotesken ("Kunterbuntergang des Abendlandes").
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1916-1918Aufgrund eines Krankheitsrückfalls Aufenthalt in Davos. Hier wandelt sich seine anfängliche Kriegsbegeisterung in eine radikale Ablehnung von Krieg und nationalistischem Getöse.
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19173. Juni: Klabund veröffentlicht in der "Neuen Zürcher Zeitung" einen offenen Brief an Kaiser Wilhelm II., in dem er ihn zur Abdankung auffordert und eine grundlegende Änderung der Reichsverfassung fordert.
Veröffentlichung der Romane "Die Krankheit" und "Mohammed". -
1917-1919Herausgabe der expressionistischen Gedichtbände "Irene oder Die Gesinnung" und "Dreiklang", in denen er den Krieg beklagt sowie auf Umsturz der bestehenden Verhältnisse drängt.
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1918Er bekennt sich in der Zeitschrift "Weiße Blätter" öffentlich zu seiner Hinwendung zum Pazifismus.
Heirat mit Brunhilde Heberle, die noch im selben Jahr stirbt. Aus der Ehe geht ein Kind hervor.
Klabund schreibt sein erfolgreichstes Prosawerk, den Eulenspiegelroman mit autobiografischen Zügen "Bracke". -
ab 1918Übertragung chinesischer, japanischer und persischer Dichtungen ins Deutsche.
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1919Sein lyrisches Porträt "Der himmlische Vagant" erscheint.
Klabund wird wegen angeblicher Verbindungen zur Münchner Räterepublik verhaftet und für kurze Zeit in "Schutzhaft" genommen. -
1921Er wird Mitarbeiter der Zeitschrift "Die Weltbühne".
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1921-1923Veröffentlichung zweier Literaturgeschichten.
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1923Heirat mit der Schauspielerin Carola Neher.
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1923-1928Herausgabe der Romane "Piotr" (1923), "Störtebecker" (1926) und "Borgia" (1928).
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ab 1924Klabund wendet sich der dramatischen Dichtung zu und schreibt in den letzten Jahren neun Schauspiele.
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1924Das auf einer chinesischen Dichtung beruhende lyrisch-dramatische Spiel "Der Kreidekreis" macht ihn zu einem der meistgespielten Autoren Deutschlands und inspiriert Bertolt Brecht zu seinem Stück "Der kaukasische Kreidekreis".
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ab 1925Er greift mit Publikationen wie "Die heiligen drei Könige" die Ideologien des Nationalsozialismus an.
Beteiligung mit Liedern und Chansons, die er zum Teil selbst vorträgt, an Max Reinhardts Kabarett "Schall und Rauch". -
1927Die Sammlung "Die Harfenjule" erscheint. Sie umfasst schlichte Lieder und volkstümliche Balladen, aber auch feierliche Gedichte sowie provozierende, satirische Verse.
Im Auftrag einer amerikanischen Filmgesellschaft schreibt Klabund den zwischen Roman und Drehbuch stehenden "Rasputin". -
1928Die dramatische Ehekomödie "XYZ" erscheint.
14. August: Klabund stirbt in Davos an Schwindsucht.
Janca Imwolde
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014