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1907
20. Januar: Manfred Baron von Ardenne wird in Hamburg als Sohn des Oberstleutnants und Regierungsrats Egmont Baron von Ardenne und dessen Frau Adela (geb. Mutzenbecher) geboren.
Ardennes Großmutter Elisabeth Edle und Freiin von Plotho ist das authentische Vorbild für Theodor Fontanes (1819-1898) "Effi Briest"
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1913
Ardennes Vater wird in das Kriegsministerium versetzt. Die Familie siedelt nach Berlin über.
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1919-1923
Ardenne besucht das Realgymnasium in Berlin. Seine Interessen gelten der Physik und der Technik. Bei einem Schulwettbewerb reicht er die Modelle eines Fotoapparats und einer Alarmanlage ein und belegt damit den ersten Platz.
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1923
Er erhält als 16jähriger sein erstes Patent für ein "Verfahren zur Erzielung einer Tonselektion, insbesondere für die Zwecke der drahtlosen Telegraphie".
Ardenne verlässt vorzeitig das Gymnasium und widmet sich, unterstützt von dem Unternehmer Siegmund Loewe (1885-1962), der Weiterentwicklung der Radiotechnik. Loewe baut mit der von Ardenne entwickelten Dreifachröhre den preiswerten Rundfunkempfänger "Loewe-Ortsempfänger OE333".
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1925
Mit den Geldern aus Patentverkäufen und Veröffentlichungen konstruiert Ardenne den weltweit ersten Breitbandverstärker, der die Entwicklung des Radars voranbringt.
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1925/26
Er studiert Physik, Chemie und Mathematik in Berlin. Nach vier Semestern bricht er das Studium ab, weil er das universitäre System für veraltet und unflexibel hält. Er bildet sich statt dessen selbst weiter.
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1928-1945
Ardenne leitet das von ihm in Berlin-Lichterfelde gegründete Forschungslaboratorium für Elektronenphysik.
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1930
Er erfindet und entwickelt den Flying Spot Scanner, eine Elektronenröhre, und führt in Berlin damit europaweit die erste vollelektronische Fernsehröhre vor. Ardenne gelingt die erste Übertragung von Fernsehbildern.
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1933-1938
Er verbessert die Elektronenröhren und entwickelt für die Fernsehtechnik Bildröhren.
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1934
Gründung der "Leybold-von-Ardenne Oszillographen-Gesellschaft".
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1937-1941
Er entwickelt das Rasterelektronen- und das Universalelektronenmikroskop, die es erlauben, Atom- und Molekülstrukturen zu untersuchen.
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1938
Ardenne heiratet Bettina Bergengruen. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor.
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1939-1945
Während des
Zweiten Weltkriegs kann Ardenne seiner wissenschaftlichen Arbeit nachgehen. Er erhält vom
NS-Regime Forschungsgelder auch aufgrund der militärischen Relevanz von einigen seiner Arbeitsgebiete.
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1945
Januar: Ardenne wird in den "Reichsforschungsrat" berufen.
Sommer: Nach der deutschen
Kapitulation erklärt Ardenne sich bereit, für die Sowjetunion zu arbeiten. Nach Verhandlungen in Moskau darf er nicht nach Deutschland zurückkehren. Sein Forschungsinstitut in Berlin wird demontiert und ans Schwarze Meer verlegt.
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1946-1950
Im Rahmen der sowjetischen Kernforschung bearbeitet Ardenne ein Verfahren zur Trennung von Uran-Isotopen, um bombenfähiges Uran-235 zu gewinnen.
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1953
Er erhält den mit 100.000 Rubeln dotierten Stalin-Preis dafür, dass nach einem von ihm ausgearbeiteten Verfahren der Kernsprengstoff für die erste sowjetische Bombe gewonnen wurde, die nicht auf dem Prinzip der Kernspaltung (Atombombe) beruht, sondern der Kernsynthese (Wasserstoffbombe).
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1954
Dezember: Ardenne siedelt in die
Deutsche Demokratische Republik (DDR) über, um dort die physikalische Grundlagenforschung neu aufzubauen. Nur bei einem Umzug in die DDR - und nicht in die Bundesrepublik Deutschland - blieben Ardennes Experimentieranlagen und Messgeräte sein privates Eigentum.
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1955
Ardenne gründet mit den Mitteln aus dem Stalin-Preis das Forschungsinstitut "Manfred von Ardenne" in Dresden - Weißer Hirsch, das er bis 1990 leitet. Sein Institut hat zuletzt etwa 500 Mitarbeiter und ist mit seinem privaten Charakter einzigartig in der DDR. Es entwickelt sich zur renommiertesten Forschungseinrichtung des Landes.
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1956
1. Juni: Ernennung zum Honorarprofessor an der Technischen Hochschule / Technischen Universität Dresden.
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1957
Er wird Mitglied des Forschungsrats der DDR.
Ardenne entwickelt eine Radiosonde für medizinische Untersuchungen, die chirurgische Eingriffe zur Diagnose erübrigt.
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1958
Ihm wird der Nationalpreis der DDR verliehen. Er wird Mitglied des Friedensrats.
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1959
Er erhält das Patent für den von ihm entwickelten Elektronenstrahlofen.
Aufnahme in die Internationale Astronautische Akademie Paris.
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1961
Er wird zum Vorsitzenden der Gesellschaft für medizinische Elektronik und biomedizinische Technik gewählt.
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1963
Ardenne wird in das Präsidium des Kulturbunds der DDR gewählt.
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1963-1989
Er ist Abgeordneter der
Volkskammer der DDR und Mitglied der Kulturbund-Fraktion.
Trotz seiner Ämter enthält sich Ardenne weitestgehend politischer Äußerungen. Er bekennt sich zum DDR-Staat und dankt
Walter Ulbricht auch auf internationalen Kongressen für die staatliche Unterstützung seiner Forschung.
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1972
Ardenne wehrt erfolgreich Versuche ab, sein Privatinstitut zu verstaatlichen.
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1989
Die Stadt Dresden ernennt ihn zum Ehrenbürger.
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1990
Nach der
Deutschen Einheit fehlen Ardenne erhebliche Finanzmittel. Er verschuldet sein Institut in Höhe mehrerer Millionen Deutscher Mark.
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1997
26. Mai: Manfred Baron von Ardenne stirbt in Dresden.