Mathilde Ludendorff 1877-1966

Schriftstellerin

  • 1877
    4. Oktober: Mathilde Spieß wird als Tochter des Pastors Bernhard Spieß in Wiesbaden geboren.
    Ausbildung als Lehrerin für mittlere und höhere Töchterschulen.
  • 1904
    Aufgrund der Heirat mit dem späteren Privatdozenten für Zoologie und vergleichende Anatomie Gustav Adolf von Kemnitz unterbricht sie ihr Studium der Medizin.
  • 1910/11
    Wiederaufnahme des Studiums in München.
  • 1913
    Promotion. In ihrer Doktorarbeit vertritt sie die These, dass geschlechtsspezifische Unterschiede der geistigen Fähigkeiten von Mann und Frau erst nach einer über mehrere Generationen andauernden Gleichberechtigung festzustellen seien.
  • 1915
    Nachdem sie als Assistenzärztin gearbeitet hat, lässt sie sich in Garmisch-Partenkirchen als Nervenärztin nieder.
  • ab etwa 1916
    Sie beschäftigt sich mit Philosophie und entwickelt aus den Erkenntnissen der biologischen Entwicklungslehre und einer rassistisch, antisemitisch begründeten Weltanschauung eine deutsch-völkische Glaubenslehre.
  • 1917
    Tod ihres Mannes.
  • ab 1917
    Leiterin eines privaten Kurheims.
  • 1919
    Heirat mit dem Major a.D. Edmund Georg Kleine.
  • 1921
    Scheidung.
  • 1923
    Über Gottfried Feder lernt sie Erich Ludendorff kennen.
  • 1926
    Heirat mit Ludendorff in Tutzing/Oberbayern.
    Zusammen mit ihrem Mann entwickelt sie eine rege Vortragstätigkeit.
  • 1930
    März: Gründung des religiösen Vereins "Deutschvolk".
  • 1933
    22. September: "Tannenbergbund" und "Deutschvolk" werden verboten.
  • 1937
    März: Erich Ludendorff erhält von Adolf Hitler die Zusage für die Wiederzulassung einer religiösen Vereinigung, die sich nun "Bund für Deutsche Gotterkenntnis" nennt.
    20. Dezember: Erich Ludendorff stirbt.
  • 1949
    23. November - 16. Dezember: Mathilde Ludendorff äußert im Spruchkammerverfahren weiterhin antisemitische Überzeugungen.
  • 1950
    5. Januar. Sie wird als "Hauptschuldige" eingestuft.
  • 1951
    8. Januar: In einem Revisionsverfahren wird das Urteil auf "Belastete" herabgesetzt.
  • 1955
    Einrichtung einer "Schule für Gotterkenntnis".
  • 1961
    Auflösung des "Bundes für Gotterkenntnis" aufgrund verfassungsfeindlicher Betätigung.
  • 1966
    12. Mai: Mathilde Ludendorff stirbt in Tutzing/Oberbayern.
Kai-Britt Albrecht
5. August 2015

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