Jurist, Politiker
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188919. April: Otto Georg Thierack wird in Wurzen (Sachsen) als Sohn eines Kaufmanns geboren.
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1910Studium der Rechtswissenschaften in Marburg und Leipzig.
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1913Erste juristische Staatsprüfung.
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1914Promotion in Leipzig.
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1914-1918Als Kriegsfreiwilliger nimmt Thierack am Ersten Weltkrieg teil.
Er wird während seines Kriegsdienstes zum Leutnant der Reserve befördert. -
1920Eintritt in den sächsischen Justizdienst als Gerichtsassessor.
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1921Er wird Staatsanwalt am Landgericht in Leipzig.
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1926Wechsel als Staatsanwalt an das Oberlandesgericht Dresden.
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1932Thierack wird Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und Führer der nationalsozialistischen Juristenorganisation "Rechtswahrerbund".
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1933Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird er sächsischer Justizminister.
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1935Berufung zum Vizepräsidenten des Reichsgerichtshofs in Leipzig.
Gleichzeitig ist er Beauftragter des Reichsjustizministers zur Überleitung der Justizhoheit von den Ländern auf das Reich. -
19361. Mai: Thierack wird Präsident des Volksgerichtshofs und verschärft dessen Rechtsprechung.
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1937Er wird Leiter des Ausschusses für deutsch-italienische Rechtsbeziehungen.
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1939/40August - April: Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als Hauptmann.
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1942Thierack wird Reichsminister der Justiz und Präsident der Akademie für deutsches Recht.
Als Justizminister leitet er eine Verschärfung der Strafverfolgung ein. Die Lenkung der Rechtsprechung beeinflusst er besonders durch die Herausgabe der vertraulichen "Richterbriefe". Während seiner Amtszeit steigt die Anzahl der von der Justiz gesprochenen Todesurteile sprunghaft an. Mit Heinrich Himmler vereinbart er die Abtretung der Zuständigkeit für die Strafverfolgung von "Fremdvölkischen" (Juden, Roma, polnische und russische Zwangsarbeiter) an die Polizei sowie die Auslieferung "asozialer" Strafgefangener in die Konzentrationslager. -
1945/46Nach Kriegsende kommt Thierack in britische Gefangenschaft und soll im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess angeklagt werden.
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1946
26. Oktober: Noch vor der Eröffnung seines Prozesses verübt Thierack bei Paderborn Selbstmord in britischer Haft.
Gabriel Eikenberg
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. April 2022