Walter Flex 1887-1917

Schriftsteller

  • 1887
    6. Juli: Walter Flex wird als Sohn des Gymnasiallehrers Rudolf Flex und dessen Ehefrau Margarete (geb. Pollack) in Eisenach geboren.
  • 1906-1910
    Während seiner Studien der Geschichte und der Germanistik in Erlangen und in Straßburg ist er Mitglied einer Burschenschaft.
  • 1910
    Promotion in Germanistik an der Universität Erlangen.
    Veröffentlichung seiner Erzählung "Demetrius". Flex reflektiert das Verhältnis des Individuums zur Gesellschaft, was auch später im Mittelpunkt seines literarischen Werks stehen wird. Laut Flex muss der einzelne Mensch, der sich nicht den gesellschaftlichen Normen unterordnen will, moralisch wie physisch scheitern.
  • 1910-1914
    Flex ist als Hauslehrer bei mehreren Familien tätig und unterrichtet auch im Hause der Bismarcks.
  • 1913
    Der von Flex verfasste Zyklus "Zwölf Bismarcks" erscheint.
    Er publiziert die Tragödie "Klaus von Bismarck".
  • 1914-1917
    Flex nimmt als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Er wird größtenteils als Frontoffizier im Osten eingesetzt.
    In seinen Publikationen übersteigert Flex den patriotischen Idealismus bis hin zur Befürwortung des Opfertods. Er wählt als typische Motive starke Führerpersönlichkeiten und jugendlichen Kampfgeist.
    Seine Gedichte "Das Volk in Eisen", "Sonne und Schild" und "Im Felde zwischen Tag und Nacht" erscheinen. Die nationalistischen Verse finden beim Publikum breite Anerkennung.
  • 1915
    Publikation der Erzählung "Vom großen Abendmahl. Verse und Gedanken aus dem Feld".
  • 1916
    Seine historische Erzählung "Wallensteins Antlitz. Gesichte und Geschichten aus dem Dreißigjährigen Krieg" ist von schwärmerischem Nationalismus mit zum Teil chauvinistischen Zügen bestimmt.
    Flex lehnt eine Berufung in das Kriegspresseamt ab und meldet sich zur Westfront.
  • 1917
    In der autobiographischen Kriegserzählung "Wanderer zwischen beiden Welten" schildert er die Freundschaft zu dem gefallenen Ernst Wurche, einem Mitglied in der Wandervogelbewegung. Flex idealisiert mittels atmosphärischer Skizzen die Frontkameradschaft und verknüpft sie mit der Lebensanschauung der Jugendbewegung.
    Dank der idealistischen Ästhetisierung des Kriegsgeschehens wird das Buch in Millionenhöhe aufgelegt. Später nutzt das NS-Regime das Werk von Flex für seine jugendpolitischen Ziele.
    16. Oktober: Walter Flex stirbt bei einem Angriff gegen die Infanterie bei Peudehof auf der Insel Ösel.
  • 1919
    Postume Veröffentlichung seines Romanfragments "Wolf Eschenlohr".
Susanne Eckelmann
30. Januar 2015

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