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187022. April: Lenin wird als Wladimir Iljitsch Uljanow in Simbirsk (ab 1924: Uljanowsk; inzwischen zurückbenannt) als Sohn eines in den Adel aufgestiegenen Schulinspekteurs und einer Gutsbesitzertochter geboren.
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1879-1887Am Gymnasium in Simbirsk beschäftigt sich Lenin bereits mit marxistischen Schriften. Sein Bruder Alexander wird wegen eines geplanten Attentats auf den Zaren verhaftet und gehängt (1887). Nach dieser prägenden Erfahrung schließt Lenin sich der revolutionären Bewegung an.
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1887-1891Jura-Studium in Samara, wo er revolutionär aktiv ist.
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1891-1893Rechtsanwalt in Samara.
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1893Übersiedlung nach St. Petersburg, wo er neben seiner Anwaltstätigkeit in der revolutionären Bewegung mitarbeitet und Kontakt zu führenden Sozialdemokraten aufnimmt.
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1895Zusammen mit Julij Martow (1873-1923), dem späteren Menschewikenführer, gründet Lenin den "Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse", einen der Vorläufer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR).
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1895-1900Wegen politischer Agitation verbringt er zwei Jahre im Gefängnis und drei Jahre in sibirischer Verbannung. Auch dort verfasst er weiterhin revolutionäre Propagandaschriften.
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1900Im Exil in Westeuropa beteiligt er sich an der Gründung der für Russland bestimmten Zeitung "Iskra", in der er sein Konzept einer revolutionären Kaderpartei beschreibt. Er benutzt von nun an den Decknamen Lenin.
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1903Auf dem zweiten Parteikongress der SDAPR in London kann Lenin seine Parteikonzeption durchsetzen. Die Partei spaltet sich daraufhin in die von ihm geführten Bolschewiken und die Menschewiken unter Martow, die eine Massenbasis anstreben.
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1905Während der revolutionären Streik- und Protestbewegung kehrt Lenin nach Russland zurück und befürwortet einen bedingungslosen Kampf gegen den Zaren. Nach der Niederschlagung geht er erneut ins Exil.
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1912Nach der Bildung einer revolutionären Kadertruppe trennt Lenin die Bolschewiken als eigenständige Partei endgültig von der Sozialdemokratie ab. Er leitet die neugegründete Parteizeitung "Prawda" und beruft Josef W. Stalin in das Zentralkomitee.
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1914-1917Lenin lebt im Exil in der Schweiz. Auf den europäischen Kriegskonferenzen der linken Sozialisten kann er sich mit seiner Forderung einer "Umwandlung des Krieges in einen Bürgerkrieg" nicht durchsetzen.
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1916In seiner Schrift "Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus" entwickelt er die Lehre von der unvermeidlichen Selbstauflösung der westlichen Industriestaaten.
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1917April: Nach Ausbruch der Februarrevolution in Russland reist Lenin nach St. Petersburg und propagiert den Kampf gegen die Übergangsregierung. Die deutsche Regierung organisiert seine Reise von der Schweiz durch Deutschland und unterstützt seine revolutionären Aktivitäten mit großen Geldzahlungen, weil sie so zur entscheidenden inneren Schwächung des Kriegsgegners Russland beizutragen hofft.
In den "Aprilthesen" formuliert Lenin sein radikalrevolutionäres Programm, worin er den sofortigen Frieden, eine einschneidende Landreform und eine Räteregierung fordert.
Juli: Der von den Bolschewiken mitgetragene Juliaufstand scheitert, Lenin flieht nach Finnland.
7. November: Der von Leo D. Trotzki organisierte Putsch bringt die Bolschewiken an die Macht, Lenin ruft daraufhin die Räterepublik aus. -
1918Aufbau eines diktatorischen Regierungssystems unter Führung der bolschewistischen Kaderpartei, oppositionelle Gruppen (auch die Menschewiken) werden radikal unterdrückt.
Gegen starke innerparteiliche Widerstände schließt Lenin den Friedensvertrag mit dem Deutschen Reich (Brest-Litowsk).
August: Durch das Attentat einer nichtmarxistischen Sozialrevolutionärin wird er schwer verwundet. -
1918-1920Im russischen Bürgerkrieg setzt Lenin konsequent den neugegründeten Geheimdienst Tscheka und Militärgewalt zur Unterdrückung der gegenrevolutionären und separatistischen Kräfte ein.
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1919Mit der Gründung der "Kommunistischen Internationale" (Komintern) will er die Verbreitung der Revolution in Westeuropa fördern und schafft damit eine Zentralleitung der kommunistischen Bewegungen.
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1921Aufgrund der zunehmenden Notstände und Proteste ruft Lenin eine neue Wirtschaftspolitik zur Verbesserung der Versorgungslage und zur Anhebung des Lebensstandards aus.
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1922Zwei Schlaganfälle mindern seine Arbeitsfähigkeit. In einem Brief an die Partei warnt er vor innerparteilichen Nachfolgekämpfen und dem Machtehrgeiz Stalins.
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1923Nach einem weiteren Schlaganfall ist er kaum noch regierungsfähig. Die Ablösung des mittlerweile in zentraler Position agierenden Stalin kann er nicht mehr durchsetzen.
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192421. Januar: Nach schwerem Hirnleiden stirbt Lenin in Gorki (bei Moskau).
Seine Leiche wird einbalsamiert und im Mausoleum auf dem Roten Platz aufgebahrt.
Manfred Wichmann
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014