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Internationale Politik

Die Zeichen der Destabilisierung im Ostblock mehrten sich Mitte der achtziger Jahre. Nachdem Michail Gorbatschow den Vormacht-Anspruch der Sowjetunion zugunsten von Selbstständigkeit und Souveränität der verbündeten Staaten aufgegeben hatte, begannen Ungarn und Polen unter dem Druck ihrer Bevölkerung mit demokratischen Reformen. Die Flucht- und Ausreisewellen aus der DDR nach der ungarischen Grenzöffnung und schließlich der Fall der Berliner Mauer  brachten die deutsche Frage wieder auf die Tagesordnung der internationalen Politik.

 

Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges sahen sich unerwartet mit der möglichen Vereinigung der deutschen Staaten und damit einer Neugestaltung der europäischen Nachkriegsordnung konfrontiert. Frankreich und Großbritannien standen der Idee eines vereinten Deutschland zunächst ablehnend  gegenüber; die USA begrüßten sie als Erfüllung eines langfristigen Ziels westlicher Politik, die Sowjetunion signalisierte ihre Zustimmung im Februar 1990.

 

In den Zwei-plus-Vier-Gesprächen regelten die beiden deutschen Staaten mit Vertretern der Vier Mächte grundlegende außenpolitische Fragen wie die Bündniszugehörigkeit eines vereinten Deutschland, seine Souveränität und Einbindung in Europa.

Engelbert Reineke
Helmut Kohl bei Verhandlungen mit Michail Gorbatschow, Moskau, 10. Februar 1990
(Bundesbildstelle)
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