19521954


1953

Heinz Löffler

Aufbau der Stalinallee

Auftraggeber: Kulturfonds der DDR

 

1950, wenige Monate nach Gründung der DDR, sollte die Berliner Stalinallee zum Symbol des Wiederaufbaus der jungen DDR werden.

Bild vergrößernDie ersten vier Wohnblöcke - der Moderne verpflichtet - wurden vorfristig fertig, so daß sie am 19. Juli 1950 anläßlich des III. SED-Parteitages übergeben werden konnten. Trotzdem war SED-Chef Ulbricht alles andere als zufrieden. Von der Tribüne des Parteitages herab wetterte er, "daß man in Berlin Häuser bauen könne, die ebensogut in die südafrikanischen Landschaft passen." Und er endete mit dem Verdikt: "Wir sollen in Berlin keine amerikanischen Kästen und keinen hitlerischen Kasernenstil mehr sehen."

Offensichtlich stand Ulbricht das Wasser bis zum Hals. In Budapest und Sofia waren die Köpfe seiner Amtskollegen schon gerollt. Denn ähnlich wie in den dreißiger Jahren, als Stalin mit Schauprozessen sich die KPdSU endgültig unterworfen hatte, raste nun die Vernichtungswelle durch das im Krieg gewonnenen Einflußgebiet. Um von ihr erfaßt zu werden, reichte weniger als die Errichtung "formalistischer Bauten" in der Stalin gewidmeten Straße.

Der Bau der Stalinallee wurde - vor allem vor dem 17. Juni 1953, als von dort die Bauarbeiter gegen Ulbrichs Politik losmarschierten - mit einen propangandistischen Feuerwerk sondergleichen begleitet. Nicht allein sieben Künstler erhielten Auftrag und Geld, um die werdende Prachtstraße ins Bild zu setzen, auch auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden 1953 wurde sie gefeiert.

 

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