Boheme & Diktatur

Clara Mosch, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), 1977 bis 1982

Clara Mosch war der Name einer unabhängigen Künstlergruppe und zugleich einer von ihr betriebenen Produzentengalerie in der sächsischen Industriestadt Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). Der Name setzte sich anagrammhaft aus den Anfangsbuchstaben der fünf Gründungsmitglieder zusammen: Cla wie Carlfriedrich Claus, ra wie das Ehepaar Thomas Ranft und Dagmar Ranft-Schinke, Mo wie Michael Morgner und schließlich sch wie Gregor-Torsten Schade. Die Gruppe und die von ihr betriebene Galerie wurden zu wichtigen Zentren der inoffiziellen Kunstszene. Mit der Durchführung von Pleinairs, Land-Art-Projekten und überregionalen Künstlerfesten erlangte die Künstlergruppe Clara Mosch auch über die Grenzen der DDR hinaus schnell Aufmerksamkeit. Auf die Gruppe waren mehr als 120 Stasi-Spitzel angesetzt. Bis zur Selbstauflösung fanden in der Galerie 29 Ausstellungen statt, darunter sechs Gemeinschaftsausstellungen der Künstlergruppe. Daneben entstanden bemerkenswerte Mappenwerke. Die Künstlergruppe Clara Mosch wurde nach ihrem Ende zur Legende und zum Vorbild späterer Gründungen.

 

 

 

 

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