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Das abschließende Kapitel "Burgendämmerung" schildert den tief greifenden Umbruch, der sich ab dem 14. Jh. durch die Ausbildung der Landesherrschaft vollzog: Die mittleren und großen Herren strebten geschlossene Territorien an und drückten kleinere Herrschaften, Städte und Bauern zu Lehnsleuten und Untertanen hinab. Als "Raubritter" diffarmierte Opponenten widersetzten sich ebenso wie die Bauern, die 1525 verzweifelt um den Erhalt des "alten und guten Rechts" kämpften. Als Exempel für den Niedergang der Burgen steht die Belagerung und Zerstörung der Burg Tannenberg bei Darmstadt.
Am Ende des Mittelalters errichteten die Landesherren prächtige Schlösser an ihren nun meist städtischen Residenzen wie ein Modell des Berliner Stadtschlosses zeigt. Eine andere Weiterentwicklung bilden Festungsanlagen als Antwort auf den rasanten Fortschritt der artilleristischen Feuerkraft. Am Ende der Ausstellung liegt ein letzter Ritter mit zerschmetterten Gliedern am Boden, um ihn herum eine ganze Batterie der frühen Kanonen aus der Artilleriesammlung des Zeughauses. Trotz ihrer gewaltigen Feuerkraft bedeuteten sie nicht das Ende der Burgen, die als Behausung nicht immer adliger Familien, Jagdschloss und bis heute als Verwaltungssitz oder Museum weiter genutzt wurden und werden, wenn sich die Mittel zum Unterhalt finden.