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Burgen waren einst zur Absicherung eines Einflussbereichs in ökonomischer und strategischer Hinsicht erbaut worden. Ihr militärischer Wert wurde ab Mitte des 15. Jahrhunderts durch vermehrtes Auftreten von Pulvergeschützen gemindert. Neue Herrschaftsarchitekturen traten fortan an ihre Stelle.
Als Wohnsitze der Fürsten frühmoderner Territorialstaaten entstanden in Stadt und Land repräsentative Schlösser. Sie verloren allmählich ihre Funktion als Wehrbauten.
Die militärische Rolle der Burg übernahmen Festungen. Fortschritte in Artillerie und Belagerungstechnik erforderten im 16. Jahrhundert neue Formen der Wehrarchitektur. Durch den Bau niedriger, massiver Wälle wurde die Wirkung der Artillerie aufgefangen und der Gegner ferngehalten. Sternförmig angelegte Bastionen vermieden tote Winkel. Zugleich wollte man verhindern, dass vom Graben aus Sturmleitern angelehnt oder Sprengminen getrieben wurden. Manchmal wurden Burgen zu Festungen ausgebaut. Festungsbau aber war kostspielig und beanspruchte die ganze Finanzkraft des frühmodernen Fürstenstaats.