In Deutschland lebten zur Zeit der Weimarer
Republik etwa 560.000 Juden. Sie waren rechtlich gleichgestellt
und in vielen Bereichen der Gesellschaft integriert. In Wirtschaft,
Wissenschaft und Kultur spielten sie eine wichtige Rolle.
Den weitgehend assimilierten Juden mit ihrer liberal-religiösen
Ausrichtung standen die orthodoxen, strenggläubigen Juden
gegenüber. Die unterschiedlichen weltanschaulichen und
religiösen Positionen drückten sich in zahlreichen
jüdischen Organisationen aus.
Zugleich war die jüdische Bevölkerung aber mit einem
rassistischen Antisemitismus konfrontiert, der ihre Integration
in Frage stellte. Antisemitische Theorien schrieben den Juden
eine unveränderliche körperliche und charakterliche
"Minderwertigkeit" zu. Zahlreiche Verbände
und Parteien nahmen diese Theorien in ihre Programme auf.
Eine dieser Parteien war die von Adolf Hitler geführte
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, die bereits
1920 den Ausschluss der Juden aus der "deutschen Volksgemeinschaft"
forderte. Bei der Reichstagswahl Ende Juli 1932 erhielt die
NSDAP 37,3 Prozent der Stimmen und wurde stärkste Partei.
Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von
Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler.
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Juden in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und
Kultur
Während der Weimarer Republik waren die
deutschen Juden rechtlich gleichgestellt und nach ihren Befähigungen
und Leistungen zu allen öffentlichen Ämtern zugelassen.
In den ersten Jahren der Republik erlangten relativ viele Juden
hohe Partei-, Staats- und Regierungsämter. Nach dem im Juni
1922 ermordeten Walther Rathenau wurde mit Rudolf Hilferding jedoch
nur noch ein Jude Reichsminister.
Neben den wenigen sehr bekannten Firmengründern wie Emil Rathenau,
Hermann Tietz und Rudolf Mosse waren viele Juden als selbstständige
Händler oder Kaufleute tätig. Jüdische Geistes- und
Naturwissenschaftler spielten eine international führende Rolle
und erhielten zahlreiche Nobelpreise. Auch am künstlerischen
und kulturellen Leben waren jüdische Schriftsteller, Maler,
Regisseure, Schauspieler und Musiker führend beteiligt. Die
größte Gruppe aber bildeten bürgerliche Juden der
Mittelschicht.
Gemälde
"Kriegsbegeisterung" von Arthur Kampf |
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Der von 1864 bis 1950 lebende Maler
Arthur Kampf stellt auf seinem Ölgemälde eine buntgemischte
Menschenmenge dar, die sich am 1. August 1914 vor dem Berliner
Schloss versammelt hat. Sie gruppiert sich um einen verhalten
gestikulierenden Redner, der sich über den Köpfen
der Anwesenden an einen Laternenpfahl klammert. In der linken
Hand hält er eine Reichsflagge. Die Mehrzahl der Figuren
ist in Rückenansicht zu sehen. Dadurch wird der Eindruck
vermittelt, der Betrachter wohne selbst dem Geschehen bei. Dennoch
bleibt eine gewisse Distanziertheit spürbar. Am Tag vorher
war auf die Nachricht von der russischen gegen Österreich-Ungarn
und Deutschland gerichteten Generalmobilmachung der "Zustand
drohender Kriegsgefahr" ausgerufen worden. |
Nach Ablauf eines Zwölfstunden-Ultimatums
an Russland wurde um 17 Uhr die deutsche Generalmobilmachung
verkündet, später am Abend erfolgte die Kriegserklärung
des Deutschen Reiches an Russland. Arthur Kampf spart in seiner
Darstellung emotionale Dramatik oder lebhaft bekundete Kriegsbegeisterung
aus. |
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Der Rat der Volksbeauftragten |
Als die bevorstehende
Kriegsniederlage nicht mehr zu übersehen war und vielerorts
revolutionäre Arbeiter- und Soldatenräte entstanden,
verkündete der Reichskanzler Max von Baden (1867-1929)
am 9. November 1918 eigenmächtig die Abdankung des Kaisers
und übertrug sein eigenes Amt dem Sozialdemokraten Friedrich
Ebert (1871-1925). |
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Unter Eberts Führung konstituierte
sich am folgenden Tag der "Rat der Volksbeauftragten",
dem drei Sozialdemokraten und drei Mitglieder der Unabhängigen
Sozialdemokratischen Partei (USPD) angehörten. Zwei der
sechs Volksbeauftragten waren jüdischer Herkunft: Otto
Landsberg (SPD) und Hugo Haase (USPD). Die Übernahme so
hoher politischer Ämter durch Juden veranlasste die nationalistische
Rechte in der Folgezeit zur Diffamierung der Weimarer Republik
als "Judenrepublik". |
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Wünschen
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Deutsch-jüdische Wissenschaftler:
Albert Einstein
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Den wohl größten Einfluss auf die
Entwicklung der Physik hatte der 1879 als Sohn einer jüdischen
Kaufmannsfamilie geborene Albert Einstein. Mit seiner 1905
erstmals publizierten Relativitätstheorie gelangte er
zu Weltruhm und erhielt 1921 den Nobelpreis. Einstein wurde
bereits 1914 Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften
und Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik.
Wegen seiner jüdischen Herkunft sah er sich jedoch permanent
antisemitischen Angriffen ausgesetzt. 1933 kehrte er von einem
Aufenthalt in den Vereinigten Staaten nicht nach Deutschland
zurück und erklärte seinen Austritt aus der Akademie.
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Die Nationalsozialisten
setzten auf ihn eine Kopfprämie von 50.000 Reichsmark aus.
Nach seiner Ausbürgerung erwarb er 1941 die amerikanische
Staatsbürgerschaft. Obwohl er ein vehementer Kriegsgegner
war, arbeitete er maßgeblich an der Entwicklung der Atombombe
mit, um dem nationalsozialistischen Judenmord ein Ende machen
zu können. Ihre spätere Anwendung in Hiroshima und
Nagasaki lehnte er ab. Am 18. April 1955 starb Albert Einstein
in seinem Haus in Princeton. |
Nach seiner Emigration
in die USA verfasste Albert Einstein 1933 folgende Erklärung:
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Lise Meitner
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Die in Wien geborene Lise Meitner entstammte
einer jüdischen Familie, die ihre Kinder protestantisch
taufen ließ. Nach ihrem Studium der Mathematik, Physik
und Philosophie konnte Lise Meitner 1906 als zweite Studentin
der Wiener Universität eine Promotion in Physik ablegen.
Gemeinsam mit Otto Hahn forschte sie in Berlin zur Kernspaltung.
Meitner habilitierte sich 1922 als erste Frau in Physik und
wurde 1926 außerordentliche Professorin in Berlin. Die
Nationalsozialisten entzogen ihr die Lehrerlaubnis. Nach dem
"Anschluss" Österreichs war auch sie als österreichische
Staatsbürgerin von den Nürnberger Rassegesetzen
betroffen. Sie floh nach Schweden, wo sie eine Anstellung
am Nobel-Institut für Physik fand. Obwohl Meitner maßgeblich
an den Forschungen zur Kernspaltung beteiligt war, erhielt
nur Otto Hahn 1946 für die gemeinsame Forschungsarbeit
den Nobelpreis für Chemie.
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Deutsch-jüdische Kultur - Vorstellung von Einzelpersonen:
Gemälde Max Fabian: Am Klavier
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Im Künstlerlexikon
von Thieme/Becker stand 1915 zu lesen, Fabian pflege "als
Porträt- und Genremaler bei handwerklicher Tüchtigkeit
einen gesunden Realismus".
Das im Sommer 1914 entstandene Gemälde des Berliner Malers
Max Fabian zeigt zwei Frauen am Klavier. Es handelt sich um
Else Fabian, geborene Boehm, die Ehefrau des Malers, und um
seine Schwiegermutter Eugenie Boehm. Zehn Jahre nach dem Tod
des Malers erinnerte das Jüdische Museum in Berlin 1936
mit einer Ausstellung an sein Schaffen.
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Else Fabian wurde 1939 von Nachbarn
denunziert und war einen Tag in der Polizeistation am Alexanderplatz
inhaftiert. Danach emigrierte sie nach London. Dort lebte sie
bis zu ihrem Tod im Jahre 1977. Eugenie Boehm wurde 1942 von
Berlin nach Theresienstadt deportiert, wo sie im September des
gleichen Jahres umkam. |
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Else Lasker Schüler
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Schon mit elf Jahren
musste Elisabeth Schüler, genannt Else, ihre Schule wegen
einer schweren Krankheit verlassen. Sie machte ihren Schulabschluss
mit Hilfe von Privatstunden und heiratete 1894 den Arzt Berthold
Lasker. Sie begann, in Berlin Malerei zu studieren, und traf
sich mit einer Vielzahl von Literaten, Künstlern und Musikern.
Nach der Geburt ihres Sohnes im Jahr 1899 trennte sich Else
Lasker Schüler von ihrem Mann und heiratete bald ein zweites
Mal. |
Neben der Malerei beschäftige
sie sich vor allem mit Schreiben. Wie kaum eine andere Schriftstellerin
gilt sie bis heute als Repräsentantin des deutschen Expressionismus.
1933 flüchtete sie in die Schweiz. Dort konnte sie nur
mit der finanziellen Unterstützung von Freunden leben.
Unter anderem hatte sie in dieser Zeit Kontakt zu Thomas Mann
und seiner Familie. In den folgenden Jahren reiste sie drei
Mal nach Palästina, das letzte Mal 1939. Von dieser Reise
konnte sie wegen des Krieges nicht mehr nach Zürich zurückkehren.
Ihre letzten Jahre verlebte sie einsam in Jerusalem, wo sie
1945 starb. |
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Tondokument: Else Lasker Schüler
- Weltende |
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Otto Klemperer (14.5.1885 Breslau - 6.7.1973 Zürich)
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Der in Breslau
geborene Otto Klemperer konvertierte 1919 zum Katholizismus.
Sicherlich hatten die musikalisch interessierten Eltern einen
großen Einfluss auf Ottos Entscheidung Musik zu studieren.
Dank einer Empfehlung des Komponisten Gustav Mahler wurde er
nach seinem Studium Kapellmeister am deutschen Landestheater
in Prag. Die musikalische Leitung der Berliner Krolloper übernahm
er 1927.
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In dieser bedeutenden
und einflussreichen Position setzte er sich besonders für
die Aufführung zeitgenössischer Komponisten wie Hindemith
und Schönberg ein, bot aber auch aufsehenerregende Neueinspielungen
von Musikstücken anderer Komponisten. Trotz Auszeichnung
mit der Goethe-Medaille floh er 1933 unter dem Druck der antisemitischen
Verfügungen der Nationalsozialisten aus Deutschland in
die USA und übernahm die Leitung des "Philharmonic
Orchestra" in Los Angeles.
Er kehrte 1947 nach Europa zurück und war mit großem
Erfolg in Budapest und London tätig. 1970 schließlich
wanderte er nach Jerusalem aus.
Als Otto Klemperer am 30. Juni 1946, etwas über ein Jahr
nach der deutschen Kapitulation, wieder ein Konzert mit einem
deutschen Orchester dirigierte wandte er sich an die Musiker
mit den Worten: "Ich bin nach Baden-Baden gekommen, um
zu versuchen, die Wunden zu heilen, die diese schreckliche Zeit
geschlagen hat. Ich glaube, dass die Musik eine der Mächte
ist, die diese Wunden heilen kann. Ich bitte Sie, mein Kommen
in diesem Sinne aufzufassen". |
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Antisemitismus und "Rassenhygiene"
Der im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts
entstandene moderne Antisemitismus schrieb den Juden unveränderliche
körperliche und charakterliche Eigenschaften zu und bewertete
sie als Angehörige einer "minderwertigen Rasse".
In ihrem Streben nach "jüdischer Weltherrschaft"
seien die Juden einerseits für Liberalismus und Kapitalismus
verantwortlich, andererseits für Kommunismus und Bolschewismus.
Nach der Kriegsniederlage 1918 entfalteten mehr als 400 völkische
Organisationen und 700 antisemitische Zeitungen eine bis dahin
nicht gekannte Wirksamkeit.
Zugleich erlebten "Rassenkunde" und "Rassenhygiene"
eine Blüte. Wissenschaftler propagierten Maßnahmen
zur Reinhaltung der "arischen Rasse".
Antisemitische Postkarte mit der Darstellung der gefesselten
Germania
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Der Hass "völkisch" Gesinnter
auf die angeblich von Juden dominierte Weimarer Republik zeigt
sich in zahllosen Postkartenserien. So wird hier die einst
stolze und kämpferische Germania als willfährige
Person dargestellt, der es gleich ist, was um sie herum geschieht:
Sie nimmt die Fesseln des Versailler Vertrags ebenso wenig
wahr wie das zerbrochene Schwert und die am Boden liegende
Krone. Unbeachtet von ihr bereichert sich die durch Bart und
Hut als Ostjude erkennbare Figur. Der den westlichen Kapitalismus
darstellende assimilierte Jude reibt sich daneben zufrieden
die Hände.
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Der politische Aufstieg der NSDAP
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
formulierte unter Adolf Hitler in ihrem 25-Punkte-Programm von 1920
auch ihre antisemitische Weltanschauung, die auf antisemitische
und völkische Theorien des 19. Jahrhunderts zurückgriff.
Der nach seinem Putschversuch 1923 festgenommene Hitler verfasste
während der Haft das Buch "Mein Kampf", in dem er
seinen Antisemitismus und seine Vorstellungen von der Eroberung
von "Lebensraum im Osten" ausführlich darlegte. Die
Nationalsozialisten lehnten Demokratie und Parlamentarismus grundsätzlich
ab. Mit ihrer umfassenden Propagandamaschinerie setzten sie Wünsche
und Bedürfnisse breiter Kreise der Bevölkerung in griffige
Parolen um. Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise - Arbeitslosigkeit
und Armut - brachten der NSDAP ab 1930 einen starken Wählerzulauf.
Bei den Reichstagswahlen 1932 wurde sie die stärkste Partei.
Werbeplakat für die zweibändige Ausgabe von "Mein
Kampf"
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"Mein Kampf" ist der Titel des Hauptwerkes Adolf
Hitlers, in dem er sein politisches Programm und seine Methoden
darlegte. Es bestand ursprünglich aus zwei Bänden.
Seit 1930 erschienen sie zusammen in einem Buch mit 782 Seiten.
"Mein Kampf" war so etwas wie die "Bibel"
der Nationalsozialisten. Das Buch wurde in "Bibelformat"
gedruckt, erreichte eine Auflage von etwa 10 Millionen und
wurde in 16 Sprachen übersetzt.
Nach einem missglückten Putschversuch Hitlers am 9. November
1923 in München wurde er vor Gericht gestellt und zu
fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Während er
in Landsberg am Lech die Haft verbüßte, schrieb
er den ersten Band von "Mein Kampf".
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Genau gesagt diktierte er ihn zunächst seinem Chauffeur
Maurice und später seinem Parteigenossen Rudolf Heß.
Das Manuskript redigierten Ernst Hanfstaengl und Pater Bernhard
Stempfle, die ebenfalls frühe Anhänger Hitlers waren.
Ursprünglich wollte Hitler das Buch "Viereinhalb
Jahre gegen Lüge, Dummheit und Feigheit" nennen.
Daraus wurde dann "Mein Kampf". Der erste Band erschien
im Juli 1925 mit dem Untertitel "Eine Abrechnung".
Den zweiten Band diktierte Hitler seiner Sekretärin,
nachdem er vorzeitig aus der Haft entlassen worden war. Die
Redaktion übernahm der Direktor des parteieigenen Eher-Verlages,
Amann. In diesem Verlag war bereits der erste Band erschienen.
Der zweite Band wurde im Dezember 1926 veröffentlicht.
Sein Untertitel lautete "Die nationalsozialistische Bewegung".
Laut Vorwort sollte der erste Band Hitlers Leben und der
zweite die Geschichte der Partei bis zum Putschversuch von
1923 enthalten. Tatsächlich aber sind die autobiographischen
Angaben Hitlers lückenhaft und teilweise sogar falsch.
In beiden Bänden überwiegen Hitlers programmatische
Aussagen.
In programmatischer Hinsicht allerdings lässt das Buch
an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Im Zentrum
stehen Ausführungen über die rassistische und antisemitische
Weltanschauung Hitlers. Mit seinen Forderungen nach "Lebensraum
im Osten" und der "Entfernung der Juden" formulierte
Hitler bereits in "Mein Kampf" die Grundzüge
jenes politischen Planes, den er später in die Tat umsetzte:
die Ermordung der europäischen Juden und den Vernichtungskrieg
in Osteuropa.
Wirklich gelesen haben das Buch nur Wenige. Trotz zahlreicher
stilistischer Änderungen blieb "Mein Kampf"
nicht nur literarisch immer eine Zumutung.
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Uniform des SA-Sturms 5 (Gruppe Berlin) im Rang eines Scharführers
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Ursprünglich trugen Mitglieder der Sturmabteilung
der NSDAP seit 1921 eine braune Uniform, das sogenannte "Braunhemd".
Braune Uniformen konnten aus dem Bestand der deutschen Kolonialtruppen
günstig erworben werden, weil nach dem Friedensvertrag
von Versailles das Deutsche Reich alle Kolonien abtreten musste.
Das "Braunhemd" diente der Unterscheidung vom kommunistischen
Rot, dem faschistischen Schwarz und vom Grau der völkischen
Gruppen. In der Zeit des Nationalsozialismus galt das Braunhemd
als "Ehrenkleid". Seine Beleidigung konnte bestraft
werden. Diese Bedeutung schlug sich im allgemeinen Sprachgebrauch
nieder: Nationalsozialisten wurden umgangssprachlich kurz
"Braunhemden" genannt.
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Bei den Audiodateien handelt es sich um Dateien im
mp3-Format.
mp3- Dateien können unter anderem mit dem Programm Winamp auf
Ihrem Computer abgespielt werden. Das entsprechende Programm können
Sie sich unter folgender Adresse kostenlos herunterladen :
http://www.winamp.com/download/
Die Tondokumente stammen aus der Hörführung
zur Ausstellung.
Informationen zu Führungen
und Museumspädagogik
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