Das
Protokoll - Am Brandenburger Tor
Als der Präsident das Brandenburger Tor erreichte,
war in doppelter Hinsicht alles vorbereitet: Eine von
den Briten errichtete Aussichtsplattform sollte dem
Präsidenten einen guten Blick auf die andere Seite
der Stadt ermöglichen.
Kennedy interessierte sich hier besonders für den
Standort des Hotels Adlon, in dem er kurz vor Ausbruch
des Krieges einige Tage verbracht hatte. Direkt nach
dem Krieg war Kennedy während seines kurzen beruflichen
Ausflugs in den Journalismus als Korrespondent ein zweites
Mal in Berlin gewesen. Seine Eindrücke vom Juli
1945 schilderte er in seinem "Europäischen
Tagebuch":
Unter der Linden und die Straßen sind relativ
frei, aber es gibt nicht ein einziges Gebäude,
das nicht vollständig ausgebrannt ist. In manchen
Straßen ist der Gestank - süß und eklig
von den toten Körpern - überwältigend.
Vorbereitungen auf den Besuch waren allerdings auch
auf ostdeutscher Seite getroffen worden; das Brandenburger
Tor war mit roten Tüchern verhängt worden.
Der Blick des Präsidenten richtete sich deswegen
nicht auf "Unter den Linden" sondern - mittels
eines eigens errichteten Schildes, dass den Präsidenten
in englischer Sprache an das Abkommen von Yalta erinnerte
- auf die politische Rolle der USA in der deutschen
Vergangenheit. Um dem Präsidenten dennoch einen
Eindruck von der eigentlichen Aussicht zu geben, wurde
auf dem Podest eine Bildtafel mit Erläuterungen
aufgestellt.
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2.1 Der
Empfang am Flughafen
2.2
Die Route durch Berlin
2.3
Kennedy beim Gewerkschaftskongress
2.4 Am Brandenburger Tor
2.5.
Kennedy am Checkpoint Charly
2.6
Die Rede am Rathaus Schöneberg
2.7
Die Rede an der Freien Universität
2.8
Kennedys Truppenbesuch
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