Um- und Neubau (1998 - 2004)

 

 

Um- und Neubau (1998 - 2004) - Ausstellungshalle für das Deutsche Historische Museum

Ausstellungsneubau von I.M. Pei Ausstellungshalle
des Deutschen Historischen Museums
Eine Architektur von I.M. Pei


Ieoh Ming Pei ist einer der großen Architekten der Gegenwart. Als "Meister des Lichts" und "Magier des Raumes" wird der chinesisch-amerikanische Architekt bezeichnet. Mit seinen eindrucksvollen Entwürfen hat er die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts geprägt. Auf drei Kontinenten - Amerika, Asien und Europa - sind seine Bauten zu finden. Als Schüler von Walter Gropius und Marcel Breuer hat er in seinen Werken die strenge Sachlichkeit des Bauhauses übernommen, sie jedoch mit eigenen Formen weiter entwickelt. Er gilt als Vollender der klassischen Moderne.
Weltbekannt sind insbesondere seine Museumsbauten geworden, bei denen er in hoher Sensibilität historische Bausubstanz mit zeitgenössischer Gestaltung verbunden hat. So beispielsweise sein legendärer "East Wing" der National Gallery in Washington sowie die beeindruckende Neuerschließung des Louvre-Komplexes in Paris.

Die Ausstellungshalle für das Deutsche Historische Museum ist sein erstes Werk in Deutschland. Schinkels Altes Museum und Neue Wache befinden sich wie die Museumsinsel in direkter Nachbarschaft zu dem Standort hinter dem Zeughaus. Transparenz, Licht und Bewegung sind das architektonische Programm seines Berliner Entwurfes. Zwischen dem dreieckigen Baukörper des Ausstellungsgebäudes und dem Zeughaus vermittelt ein gebäudehohes Glasfoyer, aus dessen geschwungener Fassade sich ein gläserner Treppenturm entwickelt. In der Dunkelheit ein leuchtender Anziehungspunkt, spiegelt die großzügige Glaswand tagsüber die historischen Fassaden der umliegenden Bauten wider und ermöglicht von außen die Besucherbewegung im Haus wahrzunehmen.

Das für Wechselausstellungen konzipierte Gebäude ist ein städtebauliches Meisterwerk mit beeindruckenden Perspektiven und räumlichen Verschränkungen. Auf dem Weg durch die vier Ebenen kann der Besucher immer neue, überraschende Ausblicke in den städtischen Raum erleben. Mit bewussten Sichtachsen schuf I.M. Pei hier eine architektonische Korrespondenz zwischen den Bauwerken der Vergangenheit und der Gegenwart. Ein Auditorium mit knapp 60 Plätzen für Vorträge und Filme sowie ein Museumsladen ergänzen das Ausstellungsangebot.
Wichtiger Bestandteil der Pei´schen Gesamtkonzeption ist die unterirdische Anbindung des Neubaues an das Zeughaus sowie die Überdachung des Schlüterhofes mit einer Glas-Stahl-Konstruktion. Pei greift damit eine historische Bausituation auf: bereits zwischen 1880 bis 1945 überspannte ein Glasdach den barocken Innenhof mit den berühmten Masken der Sterbenden Krieger von Andreas Schlüter. Der Innenhof des einzigartigen Barockgebäudes wird so erneut auf spektakuläre Weise bereichert und bietet heute den Besuchern einen idealen Treffpunkt und Platz zum Verweilen.

2005 wurde der Neubau von I.M. Pei mit dem Deutschen Naturstein-Preis ausgezeichnet.
Dieser Preis wird seit Jahren vom Deutschen Naturstein-Verband zusammen mit dem Bund Deutscher Architekten für „beispielhafte gestalterische und technisch-konstruktive Anwendungen von Naturstein“ verliehen. Bei ihrer Bewertung hob die Jury neben dem „hohen Maß an architektonischer Phantasie sowohl in der außen- wie innenräumlichen Gestaltung“ und der „virtuosen Nutzung des Lichtes als zusätzliches bereicherndes Moment der sorgsam verarbeiteten Natursteinplatten mit ihrer Materialtextur und exakten Fugung“, vor allem „die gewissenhafte und gekonnte Verarbeitung des Materials „Naturstein“ hervor, „dessen Qualitäten an diesem herausragenden Bauwerk in allen Details – Fassade, Wandbekleidung, Treppen, Stufen – exemplarisch zur Darstellung gelangen“.

Link: Urkunde - Deutscher Naturstein Preis 2005 (.pdf)

Darüber hinaus erhielt das neue Ausstellungsgebäude auch eine Anerkennung zum Deutschen Architekturpreis 2005. Hier wurde von der Jury vor allem die beispielhafte Einbindung des Erweiterungs-baues gelobt, der „in überzeugender Weise zur Neuordnung eines schwierigen stadträumlichen Umfeldes genutzt [wird], in dem hinter dem Zeughaus und dem Kastanienwäldchen an der Neuen Wache Schinkels en miniature ein urbaner Raum entsteht, der zugleich als Eingangsbereich zum DHM und als Gelenk im Übergang zur Museumsinsel dient. ... Mit diesem Ensemble [Zeughaus und Erweiterungsbau] ist eine überraschende Bereicherung der Museumslandschaft in der Mitte Berlins gelungen, die nachhaltig die kulturelle Bedeutung der Hauptstadt stärkt.“

Link: Urkunde – Anerkennung zum Deutschen Architekturpreis 2005 (.pdf)

 


 

Link: Ulrike Kretzschmar, Abteilungsleiterin Ausstellungen und Baureferentin des DHM:
Urban Theatre - I.M.Peis - Ausstellungsbau
Link: I.M. Pei - Biographie, Preise und Auszeichnungen
Link: I.M. Pei - Wichtige Museums- und andere öffentliche Bauten
Link: Geschichte des Um- und Neubaus
Link: Technische Daten
Link: Dipl. Ing., M.Sc. Christiane Flasche (Projektarchitektin I.M. Pei):
Künstlerisches Konzept des Architekturbüros I.M. Pei
Link: Bilder des Neubaus
Link:

Der Architekt I.M. Pei im Internet (www.pcfandp.com)