Noch in der Nacht der Machtübernahme durch die Bolschewiki verabschiedete der II. Allrussische Kongress der Räte das von Lenin verfasste Dekret zum Austritt aus dem «imperialistischen Krieg» mit dem Angebot zu einem Frieden ohne Annexionen und Kontributionen. Daraufhin folgten Verhandlungen mit dem Kriegsgegner Deutschland. Am 3. März 1918 schloss Sowjetrussland mit Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und der Türkei in Brest-Litowsk einen Sonderfrieden, bei dem es große Gebiets- und Bevölkerungsverluste hinnehmen musste.
Mit dem sofortigen Waffenstillstand löste Lenin ein zentrales Versprechen ein, ebenso mit dem gleichzeitig verabschiedeten Dekret über die entschädigungslose Enteignung des privaten Landbesitzes zugunsten der Bauern. Anhänger der Bolschewiki begrüßten den Vertrag von Brest-Litowsk daher, während sich russische Nationalisten aufgrund der von ihnen empfundenen Demütigung darin bestärkt fühlten, weiterhin gegen die neuen Machthaber zu kämpfen. Schließlich formierten sich in den abgetrennten Gebieten im Westen nationale Kräfte, die die noch instabile Macht der Bolschewiki bedrohten. Dies war einer der Gründe, warum Lenin unmittelbar nach der Unterzeichnung des Vertrages die Hauptstadt von Petrograd an der Peripherie ins sicherere Moskau verlegte.
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Die Russische Revolution
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