Jesuit
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190715. September: Alfred Friedrich Delp wird als Sohn des Kaufmanns Friedrich Delp und dessen Frau Maria (geb. Bernauer) in Mannheim geboren. Kindheit und Jugend sind geprägt durch konfessionelle Konflikte in der Familie: Katholisch getauft, protestantisch erzogen, nach der Volksschule konfirmiert, im selben Jahr Erstkommunion und Firmung.
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1921Besuch des Bischöflichen Konviktes und des Gymnasiums in Dieburg (Diözese Mainz). Er wird durch die Jugendbewegung geprägt.
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1926Nach dem Abitur tritt er in die Gesellschaft Jesu ein.
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1935Delps erstes Buch "Tragische Existenz" erscheint. Ausgehend von Martin Heideggers Existenzphilosophie, entwickelt er darin sein System des "theonomen Humanismus".
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1937Nach der im Jesuiten-Orden üblichen Ausbildungszeit wird Delp zum Priester geweiht. Er wird Mitarbeiter der Zeitschrift "Stimmen der Zeit" in München als Fachmann für Soziale Fragen der Gegenwart aus der Perspektive der "Katholischen Soziallehre".
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1941Nach dem Verbot der Zeitschrift sowie der Enteignung des Redaktionsgebäudes durch die Nationalsozialisten zieht sich Delp nach München-Bogenhausen zurück. Er wird Kirchenrektor an der Kirche St. Georg in der Pfarrei Heilig Blut und Beauftragter der Fuldaer Bischofskonferenz für überdiözesane Männerseelsorge.
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1942Auf Wunsch seines Provinzials tritt er in Kontakt mit dem "Kreisauer Kreis" um Helmuth James Graf von Moltke. Delp erarbeitet die Grundlinien einer katholischen Soziallehre für die Neuordnung der Gruppe, verfasst Denkschriften zur "Arbeiterfrage" sowie zum "Bauerntum" und stellt Kontakte zu Münchener Widerstandskreisen her.
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194420. Juli: Im Gegensatz zu anderen Kreisauern ist Delp an den Umsturzplänen, die dem Attentat auf Adolf Hitler vorausgingen, nicht beteiligt.
28. Juli: Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli wird Delp verhaftet. -
194511. Januar: Delp wird zusammen mit Moltke vom Volksgerichtshof wegen Hoch- und Landesverrats zum Tode verurteilt. 2. Februar: Alfred Delp wird in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Der Leichnam wird verbrannt, die Asche auf den Rieselfeldern Berlins verstreut.
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1947Postum werden seine gesammelten Aufzeichnungen und Briefe aus dem Gefängnis unter dem Titel "Im Angesicht des Todes" veröffentlicht.
Janca Imwolde
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
4. September 2015