Architekt
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18804. Mai: Bruno Taut wird als zweiter Sohn des Kaufmanns Julius Taut in Königsberg geboren.
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1902Nach Abschluss der Architektenausbildung an der Königsberger Baugewerbeschule zieht er nach Berlin um und arbeitet für den Jugendstil-Architekten Bruno Möhring (1863-1929).
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1904-1908Arbeiten für Professor Theodor Fischer (1862-1938) in Stuttgart.
Es entstehen viele malerische Studien, die vom Impressionismus geprägt sind. -
1906Durch Vermittlung Fischers erhält Taut seinen ersten Auftrag zur Erneuerung der Dorfkirche in Unterriexingen bei Ludwigsburg.
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1908Er kehrt nach Berlin zurück und beginnt an der Technischen Hochschule in Charlottenburg Kunstgeschichte und Städtebau zu studieren.
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1909Taut eröffnet ein eigenes Architekturbüro.
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1913/14Planung der "Gartenstadt Falkenberg" in Berlin, die aufgrund ihrer farbig bemalten Außenmauern von Kritikern als "Kolonie Tuschkasten" bezeichnet wird.
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1914Entwurf des "Glashauses" als Pavillon der Deutschen Glasindustrie auf der Ausstellung des Deutschen Werkbundes in Köln.
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1918/19In seinen großen Bildzyklen "Alpine Architektur" und "Auflösung der Städte" entwirft Taut die Utopie einer Verschmelzung von Architektur und Natur.
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1919Taut ist Initiator des "Arbeitsrat für Kunst", der versucht, die Novemberrevolution 1918 auch auf den Bereich der Kunst auszudehnen.
Er ruft den geheimen Briefwechsel "Die gläserne Kette" ins Leben. Die Teilnehmer, wie Walter Gropius und Hans Scharoun (1893-1972), fordern die "Auflösung der bisherigen Grundlagen" der Architektur und das "Verschwinden der Persönlichkeit" des Künstlers.
Zeichnungen zum Architekturschauspiel mit Musik "Der Weltbaumeister" entstehen. -
1921Taut entwirft Bühnenbilder und Kostüme zu Schillers "Jungfrau von Orléans" für das Deutsche Theater Berlin.
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1921-1924Als Stadtbaurat in Magdeburg lässt er in der Aktion "farbiges Magdeburg" Straßenzüge und auch das barocke Rathaus bunt übermalen. Vom Expressionismus beeinflusst, bezieht Taut die Farbe als relevantes Element mit in die Architektur ein.
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1924-1931Taut baut in Berlin Siedlungen mit rund 12.000 Wohnungen. Darunter die "Hufeisensiedlung" in Britz und die Waldsiedlung "Onkel Toms Hütte" in Zehlendorf. Anders als bei seinen theoretischen Schriften liegt der Schwerpunkt bei diesen Projekten nicht so sehr auf der künstlerischen, sondern vielmehr auf der gesellschaftlichen Seite der Architektur.
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1930Taut wird zum Professor für Siedlungs- und Wohnungswesen an die Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg berufen.
Ehrenmitgliedschaft des Internationalen Architektenbundes in Japan. -
1932Taut richtet in Moskau für die Stadtverwaltung ein großes Büro für Neubauten ein.
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1933Er kehrt nach Berlin zurück, von wo er bereits zwei Wochen später vor den Nationalsozialisten über die Schweiz in die Emigration nach Japan flieht.
Da er dort auf geringes Interesse an moderner Architektur stößt, widmet er sich in der Zeit seines Exils verstärkt Architekturessays.
Entwürfe für die Bebauung des Ikoma-Berges bei Nara. -
1935Bau der Hyuga-Villa in Atami (Japan).
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1936Taut zieht in die Türkei, die sich bereits seit einiger Zeit um europäische und amerikanische Architekten zur Modernisierung des Landes bemüht. Dort wird er Leiter der Architekturabteilung an der Akademie der Schönen Künste in Istanbul und zugleich Chef der Bauabteilung im Unterrichtsministerium in Ankara.
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193824. Dezember: Bruno Taut stirbt in Istanbul.
Janca Imwolde
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014