Walter Gropius 1883-1969

Architekt

  • 1883
    18. Mai: Walter Gropius wird in Berlin geboren.
  • 1903
    Architekturstudium an der Technischen Hochschule München.
  • 1906/07
    Wechsel an die Technische Hochschule in Charlottenburg.
  • 1908
    Eintritt in das Büro des Berliner Architekten Peter Behrens, über den er Ludwig Mies van der Rohe kennenlernt.
    Mitarbeit an den Bauten für die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG).
  • 1910
    Eröffnung eines eigenen Architekturbüros.
  • 1911

    Das von Gropius entworfene Faguswerk in Alfeld/Leine ist das erste Beispiel des "Neuen Bauens" in Deutschland. Mit diesem Industriebau aus den neuen Materialien Eisen und Glas versucht Gropius, reine Konstruktion und Kunst zusammenzubringen. Aktive Beteiligung am Deutschen Werkbund, dessen Mitglieder nach einer Synthese von Kunst und industriellen Fertigungsmethoden streben.

  • 1914
    Büro- und Fabrikgebäude im "monumentalen Stil" für die Werkbundausstellung in Köln.
    Im Ersten Weltkrieg dient Gropius an der Westfront.
  • 1915
    Heirat mit Alma Mahler.
  • 1918
    Gropius schließt sich der "Novembergruppe" an, die die Impulse der Novemberrevolution in den Bereich der Kunst aufnehmen will.
  • 1918/19
    Er leitet den "Arbeitsrat für Kunst", der sich selbst als Anti-Akademie deutscher Künstler versteht.
    Er wird Korrespondent des von Bruno Taut initiierten geheimen Briefwechsels "Die Gläserne Kette", deren Teilnehmer die "Auflösung der bisherigen Grundlagen" der Architektur und das "Verschwinden der Persönlichkeit" des Künstlers fordern.
  • 1919
    Gropius gründet das Staatliche Bauhaus in Weimar und wird dessen Direktor. Sein Ziel ist die Errichtung des "Baus der Zukunft" als Gesamtkunstwerk.
  • 1923
    Nach der Scheidung von seiner Frau heiratet Gropius Ilse Frank.
  • 1923/24
    Mitbegründer des "Rings", einer Gruppe avantgardistischer Architekten unter der Führung Mies van der Rohes.
  • 1925/26
    Umzug des Bauhauses nach Dessau. In den dort errichteten Schulgebäuden und Meisterhäusern des Bauhauses, die zu seinen Hauptwerken zählen, gelingt Gropius die optische Trennung der einzelnen Funktionsbereiche mittels Material und Konstruktion.
  • ab 1926
    Gropius setzt sich intensiv mit dem Massenwohnbau auseinander und tritt für die Rationalisierung der Bauindustrie ein. Zur Lösung der städtebaulichen und sozialen Probleme des Siedlungsbaus propagiert er das Wohnhochhaus. In den kommenden Jahren entstehen zahlreiche Wohnungsbauprojekte wie die Siedlung Dessau-Törten (1926-1931), Wohnblöcke in der Siedlung Siemensstadt in Berlin (1929/30) und das Projekt Wannsee-Uferbebauung in Berlin (1930/31).
  • 1927
    Sein Entwurf des "Totaltheaters" für den Theaterdirektor Erwin Piscator drückt die Suche nach einem "Gesamtkunstwerk" von Architektur und Kunst, Akteur und Zuschauer aus.
  • 1928
    Gropius tritt von der Leitung des Bauhauses zurück und nimmt seine selbständige Tätigkeit in Berlin wieder auf.
  • 1934
    Da die Nationalsozialisten den "Ring" als Organisation "jüdisch-bolschewistischer" Architekten und das "Bauhaus" als "Kirche des Marxismus" bezeichnen, befürchtet Gropius Übergriffe auf seine Person und flieht ins Exil nach England.
  • 1937
    Er emigriert nach Cambridge (Massachusetts/USA) und wird Professor für Architektur an der Graduate School of Design der Harvard University.
  • 1938
    Er eröffnet ein eigenes Architekturbüro in Cambridge.
  • 1946
    Gropius ist Gründer und Leiter der Gruppe "The Architects Collaborative" (TAC), einer Vereinigung junger Architekten, deren erstes Projekt das Harvard University Graduate Center (1948-1950) ist.
  • 1955-1957
    Er realisiert einen Wohnblock im Hansaviertel für die Bauausstellung in West-Berlin.
  • ab 1960
    Bau der Großsiedlung "Gropiusstadt" in West-Berlin.
  • 1969
    5. Juli: Walter Gropius stirbt in Boston.
Thilo Kuner, Janca Imwolde
14. September 2014

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