Clara Zetkin 1857-1933

Politikerin, Frauenrechtlerin

  • 1857
    5. Juli: Clara Zetkin wird als Clara Eißner in Wiederau (Sachsen) als Tochter des Dorfschullehrers Gottfried Eißner und dessen Frau Josephine (geb. Vitale) geboren.
    Sie wächst in einem Heimarbeiterdorf im Erzgebirge auf.
  • 1874-1878
    Besuch des von der Frauenrechtlerin Auguste Schmidt geleiteten Lehrerinnenseminars in Leipzig.
    Sie nimmt an Diskutiernachmittagen des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins teil und knüpft erste Kontakte zur Sozialdemokratie.
    Sie lernt den russischen Revolutionär Ossip Zetkin kennen.
  • 1878
    Ihr Beitritt zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) führt zum Bruch mit ihrer Familie.
  • 1878-1882
    Zetkin arbeitet als Erzieherin in Sachsen und Österreich.
  • 1882
    Mitarbeit an dem Parteiorgan "Der Sozialdemokrat" in Zürich.
    November: Sie geht nach Paris, wo sie mit Zetkin zusammenlebt. Obwohl dem Paar zur Heirat die Papiere fehlen, nimmt sie den Nachnamen ihres Partners an. Sie haben zwei Söhne.
  • 1889
    Ihr Mann stirbt nach langer Krankheit.
    Auf dem Gründungskongress der Zweiten Internationale in Paris, den sie mit vorbereitet hat, referiert sie über die proletarische Frauenbewegung. Sie fordert die vollständige berufliche und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Frau sowie ihre aktive Teilnahme am Klassenkampf.
  • 1891
    Nach dem Auslaufen des "Sozialistengesetzes" kehrt sie nach Deutschland zurück und zieht nach Stuttgart.
  • 1892
    Zetkin gründet und leitet die sozialdemokratische Frauenzeitschrift "Die Gleichheit".
  • 1897
    Heirat mit dem Maler Georg Friedrich Zundel.
  • 1907
    Auf der ersten Internationalen Konferenz sozialistischer Frauen in Stuttgart wird Zetkin zur Vorsitzenden des Internationalen Frauensekretariats gewählt.
  • 1910
    Auf der zweiten Internationalen Konferenz sozialistischer Frauen in Kopenhagen schlägt sie die Einrichtung eines Internationalen Frauentags vor.
  • 1914/15
    Nach Beginn des Ersten Weltkriegs lehnt sie als Vertreterin der linken Strömung innerhalb der SPD die Politik des "Burgfriedens" ab.
  • 1915
    Wegen ihrer Einberufung der Internationalen sozialistischen Frauenkonferenz wird Zetkin vier Monate inhaftiert.
  • 1916
    Sie ist mitbeteiligt an der Gründung des Spartakusbunds.
  • 1917
    Als Mitbegründerin der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) wird ihr die Herausgabe der "Gleichheit" entzogen.
  • 1919
    Sie schließt sich der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an, deren Politik sie maßgeblich mitgestaltet.
  • 1920-1933
    Für die KPD ist sie Mitglied des Reichstags.
  • 1920
    2. Juli: Als erste Abgeordnete der KPD hält sie eine Rede im Reichstag, in der sie Solidarität mit der Sowjetunion fordert.
    Auf ihrer ersten Reise in die Sowjetunion schließt sie Freundschaft mit Wladimir I. Lenin.
    Schon immer etwas kränkelnd, lebt sie fortan abwechselnd in Deutschland und in der Sowjetunion, wo sie sich in verschiedenen Sanatorien behandeln lässt.
  • 1921-1925
    Leitung der Zeitschrift "Die Kommunistische Fraueninternationale".
  • 1925-1933
    Präsidentin der Internationalen Roten Hilfe.
  • 1927
    Zahlreiche nationale und internationale Ehrungen zu ihrem 70. Geburtstag.
  • 1932
    30. August: Als Alterspräsidentin eröffnet sie den neugewählten Reichstag. In ihrer Rede kündigt sie den Zusammenbruch der kapitalistischen Gesellschaftsordnung an und plädiert für eine Einheitsfront gegen den drohenden Faschismus.
  • 1933
    20. Juni: Clara Zetkin stirbt nach schwerer Krankheit in Archangelskoje bei Moskau. Ihre Urne wird an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt.
Kai-Britt Albrecht, Levke Harders
14. September 2014

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