Militär
Erich von Manstein wird bald nach seiner Geburt von seiner Tante und deren Ehemann adoptiert. Als Heranwachsender beginnt er seine militärische Laufbahn. Teilnahme am Ersten Weltkrieg, anschließend bleibt er bei der Armee. Im NS-Regime ist er an Kriegsplanungen und -vorbereitungen beteiligt. 1940 wird er zum General befördert. Auf Kontaktversuche des militärischen Widerstands geht er nicht ein und bleibt Hitler gegenüber loyal. 1944 wird er von seinem Posten entlassen. Im Nürnberger Prozess wird er als Zeuge geladen, 1949 erfolgt eine Anklage durch die britische Besatzungsmacht, nach seiner Haftentlassung ist er am Aufbau der Bundeswehr beteiligt.
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1887
24. November: Erich von Manstein, eigentlich Fritz Erich von Lewinski, wird in Berlin als zehntes Kind des Generals der Artillerie Eduard von Lewinski und dessen Frau Helene (geb. von Sperling) geboren und kurz darauf von seiner Tante Hedwig von Sperling und deren Ehemann Georg von Manstein adoptiert. Diese Ehe war kinderlos geblieben.
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1900
Manstein tritt in das Kadettenkorps ein – die Ausbildung erfolgt zunächst in Plön und die letzten vier Jahre in Groß-Lichterfelde bei Berlin.
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1906Nach dem Abitur wird er in das 3. Garderegiment zu Fuß einberufen.
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1907Er wird zum Leutnant befördert.
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1913/14
Besuch der Kriegsakademie in Berlin.
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1914-1918Manstein nimmt am Ersten Weltkrieg als Oberleutnant und Hauptmann teil.
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1914
Schwere Kriegsverwundung.
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1917/18
Als Adjutant wird er in verschiedenen Armeestäben und anschließend als 1. Generalstabsoffizier verschiedener Divisionen im Osten und Westen eingesetzt.
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1919
Nach dem Krieg verrichtet Manstein seinen Dienst beim Grenzschutz Ost, in der Organisationskommission für das Heer und geht anschließend zum Gruppenkommando in Kassel.
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1921-1929
Tätigkeiten unter anderem in Stettin und Dresden. 1929 tritt Manstein eine Stelle als Gruppenleiter im Reichswehrministerium an.
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1931
Er reist zu Gesprächen nach Moskau.
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1932
Erneute dienstliche Reise in die Sowjetunion.
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1932/33Manstein wird zum Bataillonskommandeur und zum Oberst befördert.
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1933
Dem Machtantritt und der Politik der Nationalsozialisten begegnet er überwiegend mit Wohlwollen.
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1934Er wird Chef des Stabs des Wehrkreiskommandos III (Berlin).
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1935
Juli: Manstein geht als Abteilungschef in den Generalstab des Heeres unter Ludwig Beck.
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1936
7. März: Besetzung des Rheinlandes, an deren Planung Manstein beteiligt war.
Oktober: Ernennung zum Oberquartiermeister I und zum Stellvertreter von Generalstabschef Beck. -
1937/8
Neben seiner Tätigkeit im Generalstab setzt er sich für die Bestrebungen Becks ein, im Kriegsfall die Rolle des Oberbefehlshabers des Heeres dem Generalstabschef zu überlassen.
Beck und Manstein beabsichtigen eine deutliche Trennung zwischen der politischen Leitung des Reichs und der militärischen Leitung der Wehrmacht im Krieg. -
1938
Im Zusammenhang mit der Blomberg-Fritsch-Krise wird Manstein gegen seinen Willen abgelöst und nach Schlesien versetzt.
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1939September: Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wird Manstein Chef des Generalstabs des Oberbefehlshabers Ost.
21. Oktober: Manstein wird Chef der Heeresgruppe A und bereitet den Krieg im Westen vor. -
1940Januar: Manstein steht an der Spitze des XXXVIII. Armeekorps, das rund fünf Monate später während des Frankreichfeldzugs die französischen Stellungen an der Somme vollständig durchbrechen wird.
Januar-März: Im Generalstab wird der Angriffsplan für den Frankreichfeldzug ausgearbeitet. Er sieht die Umfassung des Feindes von Norden und einen Panzerdurchbruch durch die Ardennen vor.
April: Manstein stellt Hitler einen von ihm konzipierten Angriffsplan vor. Dieser befiehlt dem neuen Oberbefehlshaber des Heeres Walther von Brauchitsch, Mansteins Vorschläge in die Planung mit aufzunehmen.
Mai-Juni: Im Frankreichfeldzug wird Mansteins Strategie, die einen Durchbruch mit gepanzerten Kräften und die Spaltung der französischen Einheiten vorsieht, mit der Operation "Sichelschnitt" erfolgreich umgesetzt.
Juli: Manstein wird zum General der Infanterie befördert und erhält das Ritterkreuz.
November: Er erhält das Kommando über das LVI. Panzerkorps in Ostpreußen. -
194122. Juni - Juli: Mit Beginn des Unternehmens "Barbarossa" rücken die unter Mansteins Befehl stehenden Panzerverbände durch die baltischen Staaten bis Leningrad vor.
2. September: Er wird zum Oberbefehlshaber der im äußersten Süden der Ostfront stehenden 11. Armee ernannt. Er soll die Halbinsel Krim einnehmen.
Oktober: Manstein erklärt sich mit dem "Reichenau-Befehl", in dem Walter von Reichenau seine Soldaten zur "gerechten Sühne am jüdischen Untermenschentum" aufruft, voll einverstanden. Er gibt ähnlich lautende Befehle heraus, in denen er fordert, dass "das jüdisch-bolschewistische System ein für allemal ausgerottet werden muß". -
1942
7. März: Beförderung zum Generaloberst.
April: Mansteins Divisionen erobern die Krim.
Juli: Er wird zum Generalfeldmarschall ernannt und übernimmt zusätzlich das Kommando über die Heeresgruppe Don.
Juli-November: Manstein versucht vergeblich, die in Stalingrad eingekesselte 6. Armee unter Generaloberst Friedrich Paulus zu befreien.
General Beck und Henning von Tresckow versuchen angesichts der militärischen Niederlagen, Manstein an den Widerstand in der Wehrmacht zu binden. -
1943Manstein gelingen noch einmal Erfolge, bis er nach der gescheiterten Operation "Zitadelle" auf Hitlers Befehl den endgültigen Rückzug einleiten muss.
Manstein greift erneut den Gedanken auf, Hitler aus der unmittelbaren Kriegsführung herauszudrängen. Von der Möglichkeit eines Sieges gegen die Sowjetunion überzeugt, fordert er vergebens die Einsetzung eines militärischen Oberbefehlshabers Ost mit allen Vollmachten. -
1944
März: Hitler entzieht dem ihm unliebsam gewordenen Manstein das Kommando und bestellt ihn zur eigenen Verfügung in die Führerreserve.
Manstein erhält wegen seiner militärischen Leistungen hohe Auszeichnungen. -
1945
Bis zum Kriegsende hält er sich in Liegnitz, dann in der Lüneburger Heide und anschließend in Holstein auf.
26. August: Er wird von britischen Truppen verhaftet. -
1946
Er sagt als Zeuge im Nürnberger Prozess aus.
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1949
23. August: Er wird von einem britischen Militärgericht in Hamburg wegen Kriegsverbrechen angeklagt und im Dezember zu 18 Jahren Haft verurteilt.
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1953
7. Mai: Vorzeitige Haftentlassung.
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1955
Seine Memoiren "Verlorene Siege" erscheinen.
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Bis 1960
Manstein ist Berater der Bundesregierung beim Aufbau der Bundeswehr.
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197311. Juni: Erich von Manstein stirbt in Irschenhausen (Oberbayern).